Regen-Frust in Fürth

Erster Test vermasselt: Das Kleeblatt erhält eine kalte Dusche

9.7.2021, 18:26 Uhr
Ein steter Unruheherd in seinem ersten Spiel für das Kleeblatt: Jessic Ngankam machte gegen die Bayern Amateue Werbung für sich.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Ein steter Unruheherd in seinem ersten Spiel für das Kleeblatt: Jessic Ngankam machte gegen die Bayern Amateue Werbung für sich.

Schon der Blick auf die Aufstellung zeigte, wozu Stefan Leitl diesen ersten Test nutzen wollte: um zu testen. Aufschluss darüber, wie die SpVgg Greuther Fürth im August in der Bundesliga spielen könnte, gab die erste Elf natürlich nicht. Das zeigte sich schon in der hintersten Kette, in der Abdourahmane Barry und Maximilian Bauer im Zentrum verteidigten sowie Luca Itter auf links und der junge Elias Kratzer auf rechts.

Anton Stach spielte in seiner letzten Partie vor dem Abflug zu den Olympischen Spielen auf der Sechs, während auf den äußeren Positionen der Mittelfeldraute Julian Green und Jamie Leweling begannen. Während Green dort schon im Aufstiegsjahr zuhause war, dürfte viele der 1500 Zuschauer verwundert gewesen sein, Angreifer Leweling dort zu sehen.

"Momentan macht er es wirklich gut"

Doch das Talent soll künftig nicht mehr ganz vorne, sondern eben die rechte Position der Raute spielen. "Das hat er vor eineinhalb Jahren im Trainingslager begonnen zu spielen und momentan macht er es wirklich gut", sagt Trainer Stefan Leitl.

Havard Nielsen rückte aus dem Sturm eine Position nach hinten auf die Zehn. Im Angriff begannen die jungen Robin Kehr und Neuzugang Jessic Ngankam. Vor allem Ngankam deutete sein Potenzial mehrmals an, mit seiner Robustheit und Dynamik beschäftigte er die Bayern-Abwehr mehrmals. Dennoch war zu sehen, dass die Münchner Amateure bereits in einer Woche in die Regionalliga-Saison starten, während das Kleeblatt noch vier Wochen Zeit hat bis zum Pokalspiel in Babelsberg.

Die neuformierte Abwehr hatte einige Probleme mit den Münchner Talenten, die anfangs mehrmals gefährlich vor das Fürther Tor kamen. Barry klärte eine Flanke zur Ecke (7.), Torben Rhein zielte vom Sechzehner zu hoch. Nach knapp 20 Minuten tunnelte Moritz Mosandl Kleeblatt-Verteidiger Maximilian Bauer, schoss dann aber an den Außenpfosten. Ngankam kam wenig später erstmals gefährlich in den Strafraum, Havard Nielsen brachte den Ball nach einer Ecke erstmals gefährlich auf das Münchner Tor.

Das Kleeblatt wurde im Dauerregen immer gefährlicher, einen Distanzschuss von Kratzer lenkte der Bayern-Torhüter gerade noch über die Latte (28.), Ngankam ließ sich auch von einem Foul nicht aufhalten und schloss gefährlich ab - doch der Münchner Torhüter war zur Stelle. So ging es mit einem 0:0 in die Pause. Die nutzte Leitl, um kräftig zu rotieren. Hans Nunoo Sarpei rückte für Bauer in die Innenverteidigung, Meyerhöfer übernahm die rechte Seite, während Kratzer für Itter nach links rückte.

Die Mittelfeldraute bildete Neuzugang Max Christiansen auf der Sechs, Paul Seguin und Nils Seufert sowie Timothy Tillman auf der Zehn. Im Angriff übernahmen Kapitän Branimir Hrgota und Dickson Abiama. Christiansen versuchte es mit einem Schuss (48.), Tillman hatte den Torschrei fünf Minuten später schon auf den Lippen, sein Lupfer ging aber knapp am Tor vorbei. Abiama probierte es in der nächsten Zeit mehrmals, doch Tore wollten einfach nicht fallen - zumindest nicht für die Fürther.

Copado trifft ins Tor, Hrgota das Außennetz

Nach 65 Minuten nutzte stattdessen der Müncher Lucas Copado eine Unachtsamkeit in der Fürther Abwehr zum 0:1. Die neuformierten Fürther spielten weiter nach vorn, eine Flanke von Tillman köpfte ein Münchner Verteidiger an die Latte, Hrgota traf kurz darauf per Volley das Außennetz, sechs Minuten vor Schluss strich sein strammer Schuss knapp über die Latte. Das Kleeblatt lief weiter an, doch jubeln durften sie trotz einiger weiterer Chancen nicht mehr.

Es wartet, das war auch vor dem Anpfiff schon klar, noch viel Arbeit auf Stefan Leitl. Am kommenden Mittwoch geht es zum zweiten Test zum Drittligisten Würzburger Kickers.

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