Aufschwung unter Trainer Svensson

Kleeblatt-Gegner Mainz: Eine Rückrunde auf Champions-League-Niveau

28.8.2021, 06:00 Uhr
Perfekter Start: Am ersten Spieltag gewannen die ersatzgeschwächten Mainzer von Bo Svensson (weißes Shirt) gegen Leipzig.  

© Torsten Silz, dpa Perfekter Start: Am ersten Spieltag gewannen die ersatzgeschwächten Mainzer von Bo Svensson (weißes Shirt) gegen Leipzig.  

Mit der Gesamtsituation...

... sind sie beim FSV inzwischen wieder sehr viel zufriedener als noch vor ein paar Wochen. Kurz vor dem ersten Saisonspiel gegen Leipzig mussten 14 Mainzer in Quarantäne. Mit mehreren Spielern aus dem eigenen Nachwuchs und nach einer großen Willensleistung gewannen die Nullfünfer dennoch 1:0 gegen den Spitzenklub aus Leipzig. Nun sind alle Spieler zurück – und die Vorfreude auf das Spiel groß. „Ich habe mehr die Qual der Wahl. Alle sind im Training“, sagte Trainer Bo Svensson. „Das gibt mir ein gutes Gefühl.“

An der Seitenlinie...

... steht ein Mann, der sich in der vergangenen Saison seinen Platz in den Mainzer Geschichtsbüchern gesichert hat. Im Januar 2021 kehrte der frühere Mainzer Spieler und Nachwuchstrainer Bo Svensson vom FC Liefering, dem Farm-Team von Red Bull Salzburg, zum FSV zurück. Als er das Amt des Cheftrainers übernahm, waren die Nullfünfer mit nur sechs Punkten aus 15 Spielen Vorletzter, lediglich der FC Schalke war noch ein bisschen schlechter.

Doch der 42-Jährige stabilisierte die zuvor so durch die Liga schlingernde Mainzer Mannschaft, an der sich zuvor schon zwei andere Coaches (und ein Interimstrainer) versucht hatten. Unter Svensson holten die Mainzer bis zum Saisonende 32 Punkte und schafften mit der besten Rückrunde der Vereinsgeschichte den Klassenerhalt. Unter anderem schlug der FSV im Frühjahr 2021 den FC Bayern und RB Leipzig.


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Vor dieser Spielzeit warnte der Däne aber vor überzogenen Erwartungen. „Die Fans sollen erwarten, dass die Mannschaft mutig spielt und sich den Hintern aufreißt. Nur: Es muss allen klar sein, dass das keine Garantie ist, Spiele zu gewinnen“, sagte er der Sport Bild. „Wir werden es nicht oft erleben, dass wir 32 Punkte in einer Halbserie holen.“

Der letzte Auftritt...

... bestätigte den Trainer in seiner Annahme, dass es für die Mainzer nicht dauerhaft nach oben geht. Am zweiten Spieltag verloren die Mannschaft, die eine Woche zuvor RB noch mit 1:0 besiegt hatten, 0:2 beim Aufsteiger VfL Bochum. Trainer Svensson befand, seine Mannschaft sei über 90 Minuten hinweg „zu passiv“ gewesen, „sinnbildlich war das Tor, das eklatant schlecht verteidigt war. Bochum war griffiger, war aggressiver, hat besseren Fußball spielt und deswegen verdient gewonnen.“

Das wird so wohl kein zweites Mal mehr vorkommen, der Trainer kündigte eine knallharte Analyse an. „Wir können viel mitnehmen aus diesem Spiel“, sagte Svensson, „vielleicht sogar mehr als aus dem Spiel gegen Leipzig.“

Alle Augen auf...

... Anton Stach. Als die Spielvereinigung vor 15 Monaten bekanntgab, dass sie einen 21 Jahre jungen Mittelfeldspieler aus der vierten Liga holt, war das keine große Nachricht. „Einer für die Zukunft“, schrieb dieses Medienhaus damals. Diese Zukunft gestaltete Anton Stach sehr schnell sehr erfolgreich, wurde vom Einwechsel- zum Stamm- und ein paar Monate später sogar zum Nationalspieler.

Nach sehr vielen Schritten nach vorne, unter anderem zu den Olympischen Spielen in Tokio, wollte der inzwischen 22-Jährige im Sommer den im Profifußball vielzitieren „nächsten Schritt“ machen. 3,5 Millionen Euro überwiesen die Mainzer nach Fürth, damit Anton Stach künftig ihr Trikot trägt.
Die Ablösesumme könnte sich durch verschiedene Klauseln in der Zukunft sogar noch erhöhen. Nach seiner abgesessenen Rotsperre vom 34. Spieltag der vergangenen Saison darf Stach am Samstag ab 15.30 Uhr zum ersten Mal in der Bundesliga spielen – im Mainzer Trikot gegen seinen alten Arbeitgeber.

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