Fans fordern Rauswurf

Machtwort von Rachid Azzouzi: Marc Schneider bleibt Trainer des Kleeblatts

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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8.10.2022, 06:01 Uhr
"Das sind positive Zeichen, dass die Mannschaft dem Trainer folgt": Rachid Azzouzi will den Weg mit Marc Schneider fortsetzen.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink "Das sind positive Zeichen, dass die Mannschaft dem Trainer folgt": Rachid Azzouzi will den Weg mit Marc Schneider fortsetzen.

Die Rufe waren unüberhörbar. Über den Punkt in Regensburg wollten sich die mitgereisten Fans des Kleeblatts am Freitagabend nicht freuen, stattdessen forderten sie nach dem 2:2 deutlich vernehmbar den Rauswurf des Trainers. "Schneider raus!", erklang es aus dem Gästeblock, mehrmals und so laut, dass es freilich auch Marc Schneider mitbekam. "Natürlich trifft einen das", sagte der 42-Jährige ein paar Minuten später im Kabinengang der Regensburger Arena. "Ich bin ja nicht taub und kriege das mit."

Doch Sorgen um seinen Job muss sich der Schweizer nicht machen. Trotz des fünften Auswärtsspiels ohne Sieg. Trotz der Tatsache, dass seine Mannschaft nur eines von zwölf Pflichtspielen dieser Saison gewonnen hat - und dass sie in Regensburg mal wieder aussah wie eine Mannschaft, die von der Angst zu verlieren gelähmt wird. Fußball spielten die Fürther kaum, stattdessen bolzten sie den Ball meist weit nach vorne. Und kassierten trotz der geforderten Stabilität und defensiven Null von der offensivschwächsten Mannschaft der Liga zwei Tore.

Die Unzufriedenheit der Fans kann Rachid Azzouzi deshalb nachvollziehen. "Sie dürfen enttäuscht sein, das ist ja ihr gutes Recht", sagte der Geschäftsführer des Kleeblatts in Regensburg. "Dass man das auf den Trainer ablässt, finde ich nicht okay. Das ist auch nicht richtig, weil ich erkenne, dass wir seit drei Wochen sehr konzentriert und fokussiert im Training sind, dass wir viele Dinge versuchen umzusetzen - und dass die Mannschaft immer wieder nach Rückständen zurückkommt."

Das war auch in Regensburg so - doch nach dem 2:2 von Simon Asta hörte das Kleeblatt wieder auf, Fußball zu spielen und gab sich offensichtlich zufrieden mit dem nächsten Unentschieden. Schneider und Azzouzi hoben danach die "fünf Punkte aus drei Spielen" hervor, "punktemäßig ist das besser, aber fußballerisch dürfen wir so nicht weitermachen", mahnte Azzouzi.

Weitermachen wird er aber auf jeden Fall mit Marc Schneider. "Es geht darum, alles vernünftig zu analysieren und Dinge klar anzusprechen. Das haben wir gemacht", so Azzouzi. "Ich bin überzeugt, dass wir das drehen können. Die Mannschaft macht einen sehr guten Eindruck und wächst als Team zusammen. Jeder läuft zurück, keiner bleibt mehr stehen. Das sind positive Zeichen, dass die Mannschaft dem Trainer folgt und dass sie gewillt ist, mit ihm weiterzuarbeiten und die Wende zu schaffen."

Am kommenden Freitag gegen Hansa Rostock soll im zwölften Zweitligaspiel der zweite Sieg gelingen. "Ich sehe die Entwicklung", sagt der Geschäftsführer. "Die muss auch mal mit einem Sieg und einer besseren fußballerischen Leistung einhergehen."

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