Pressekonferenz

Trotz Abwehrschwächen und Personalsorgen: Zorniger will in Rostock "den Trend umkehren"

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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14.3.2024, 16:05 Uhr
Hatte beim 1:4 gegen die SV Elversberg wenig Grund zur Freude: Alexander Zorniger.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Hatte beim 1:4 gegen die SV Elversberg wenig Grund zur Freude: Alexander Zorniger.

Zorniger formuliert vor dem Auswärtsspiel seiner Mannschaft beim FC Hansa Rostock ein klares Ziel: "Es gilt den Trend, der uns überhaupt nicht gefällt, wieder ein bisschen umzukehren." Angesichts der jüngsten Ergebnisse der Spielvereinigung ist das wohl noch vorsichtig formuliert: Fünf Niederlagen kassierte das Kleeblatt in den vergangenen sechs Partien, nach dem zwischenzeitlichen Höhenflug droht der Rückfall ins graue Mittelfeld der Liga. Um genau das zu vermeiden, sei es wichtig, zu analysieren, was schiefgelaufen ist in den letzten Partien: "Wie verteidigen wir im Verbund? Wie fangen wir Verletzungen auf?" Das seien Kernfragen, die man sich nun stellen müsse.

Tatsächlich konnte Alexander Zorniger mit der Abwehrarbeit in den letzten Spielen alles andere als zufrieden sein. Besonders im Zweikampfverhalten offenbarte die Fürther Hintermannschaft immer wieder teils eklatante Mängel. Eine Problematik, die dem Fürther Trainer keinesfalls unbekannt ist: "Vor dem letzten Spiel war Damian Michalski unser bester Zweikämpfer - auf Platz 34 im ligaweiten Vergleich." Normalerweise kompensiere seine Elf die mangelnde Zweikampfstärke mit einem geschlossenen Verhalten gegen den Ball, doch auch in dieser Hinsicht müsse sich seine Mannschaft wieder steigern: "So wie wir bei den letzten Gegentoren teilweise in der Box verteidigt haben, kannst du nicht verteidigen", weiß Zorniger jedenfalls.

Viele Ausfälle - wer ersetzt Wagner?

Neben dem Defensivverhalten sorgt die angespannte personelle Situation seit einigen Wochen für Sorgenfalten bei den Verantwortlichen des Kleeblatts. Das Fehlen von Julian Green hatte sich in Karlsruhe schmerzlich bemerkbar gemacht, ebenso wie der Ausfall von Simon Asta in der letzten Partie gegen die SV Elversberg. Die schlechte Nachricht aus Fürther Sicht: Vor dem Auswärtsspiel in Rostock hat sich die Lage nicht verbessert, im Training am Mittwoch standen gerade einmal 14 Spieler auf dem Platz. Maximilian Dietz und Robert Wagner fehlen nach Gelb- beziehungsweise Gelb-Rot-Sperre, Tim Lemperle und Marco Meyerhöfer fallen verletzungsbedingt aus.

Immerhin steht Simon Asta nach einem überstandenen Virus wieder zur Verfügung - "er wird uns mit seiner Dynamik extrem guttun", freut sich Zorniger. Ein möglicher Ersatz für den gesperrten Robert Wagner im Mittelfeldzentrum wäre Orestis Kiomourtzoglou. Ob der gebürtige Münchner tatsächlich gegen Rostock in der Startelf stehen wird, will Zorniger aber nicht verraten: "Kio war schon wichtig für uns in dieser Saison, das können andere aber auch sein", so der Trainer. "Für mich ist interessant, wie dicht jemand dran ist, uns auf dem Platz helfen zu können. Er ist sicherlich ein Spieler, der eine gewisse ruhige Struktur hat. Wir werden schauen, ob wir das am Wochenende brauchen können", erklärt Zorniger.

Fünfer- oder Viererkette? Zorniger will sich Rostock "auf jeder Ebene entgegenstellen"

Ebenso wenig wollte sich Zorniger bezüglich der Formation, mit der er in Rostock spielen lassen will, in die Karten schauen lassen. Abhängig machen werde er seine Entscheidung von der eigenen Personalsituation - "du musst immer schauen, wen hast du im Zentrum in einer Viererkette" - und von der Spielweise des Gegners: "Rostock wird viel über die Physis und die zweiten Bälle kommen. Júnior Brumado kann Bälle gut ablegen, Pröger und Ingelsson starten immer wieder gute Tiefenläufe, die wir auffangen müssen", erklärt Zorniger. Auch das Spiel mit dem Ball sei maßgeblich für die Entscheidung zwischen Fünfer- und Viererkette: "Wir wollen den Gegner vor Probleme stellen, daran tricksen wir die ganze Woche schon herum. Wir werden im Gespräch mit den Spielern die richtige Lösung finden", sagt Zorniger.

Egal in welchem System, Alexander Zorniger will in Rostock auf jeden Fall punkten. Vor der Partie vergleicht der Fürther Coach die Ausgangslage mit der vor dem Hinspiel, als seine Mannschaft aus den ersten acht Spielen nur neun Punkte holen konnte. In der Rückrunde läuft es nur unwesentlich besser, neun Zähler stehen aus den ersten neun Partien nach der Winterpause zu Buche. "Unser Ziel war es, dass wir es besser machen als in der Hinrunde", verrät der Fürther Coach - damit das gelingen kann, müsse das Team schleunigst wieder anfangen zu punkten. Dass dies gegen Hansa Rostock kein einfaches Unterfangen wird, weiß Zorniger: "Rostock befindet sich im Abstiegskampf. Sie haben eine sehr physische Mannschaft und ein sehr emotionales Publikum. Dem werden wir uns auf jeder Ebene entgegenstellen."

Wie würden Sie die Mannschaft für das nächste Fürth-Spiel aufstellen?

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