Stefan Schuhmann war bereits am Club-NLZ

SV Großhabersdorf bräuchte einen wie Mintal

1.9.2021, 10:07 Uhr
SV Großhabersdorf bräuchte einen wie Mintal

© Foto: Wolfgang Zink

Stefan Schuhmann bringt reichlich Erfahrung aus seiner aktiven Spielerzeit mit. Sei es bei seinem Heimatverein TV Dietenhofen, als Spielertrainer beim 1. FC Heilsbronn oder dem TSC Weissenbronn.


Auch die SG Puschendorf/Tuchenbach hatte Probleme zum Saisonstart


Danach war er zunächst Co-, dann Cheftrainer der U14 im Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Nürnberg. "Das war eine wahnsinnig schöne Zeit, aus der ich für mich persönlich sehr viel mitgenommen habe, was ich dann auch als Coach der U17 und U19 der SpVgg Ansbach weiter nutzen und umsetzen konnte", erzählt er.

Ein fester Vertrag beim 1. FCN war aber keine Option für den Versicherungsmakler: "Der Fußball ist sehr schnelllebig und etwas Bestehendes für einen befristeten Vertrag aufzugeben, kam für mich nie in Frage", erläutert der zweifache Familienvater.

Ohne Fußball geht es nicht für Schuhmann

Das Engagement in Großhabersdorf kam über einen ehemaligen Arbeitskollegen zustande und Schuhmann insofern entgegen, da er kürzer treten wollte, um wieder mehr Zeit für sein Privatleben zu haben. Nach einigen positiven Gesprächen entschieden sich beide Seiten für eine Zusammenarbeit. "Bereut habe ich meine Entscheidung nicht, denn ganz ohne Fußball kann ich ohnehin maximal nur ein paar Wochen aushalten", sagt er.

Der Einstieg in die Saison misslang jedoch gründlich: Null Punkte und 5:18 Tore aus den ersten sechs Spielen bedeuten momentan den letzten Tabellenplatz. "Mir war bereits zu Beginn des Engagements hier in Großhabersdorf klar, dass unser Ziel nur der Klassenerhalt sein kann", ordnet Schuhmann die Situation ein.

Als Hauptprobleme benennt er individuelle Fehler, die oftmals mit Gegentoren bestraft würden sowie die Effektivität seiner Offensivabteilung: "Wir erarbeiten uns zwar immer wieder gute Chancen, aber im Abschluss hapert es dann." Das führe oftmals in eine Art "Teufelskreis", da mit den ausbleibenden Erfolgserlebnissen das Selbstvertrauen mancher Spieler leide.

Auch langwierige Verletzungen schwächen die Mannschaft zusätzlich. "Aber: Die Tabelle lügt an dieser Stelle nicht", gibt der Coach zu. "Aktuell sind wir noch nicht gut genug für die Liga". Zuversichtlich stimmt Schuhmann, dass seine Trainingseinheiten größtenteils gut besucht sind und der Wille der Mannschaft zu spüren ist. "Wenn wir da weiter konzentriert arbeiten, dann gewinnen wir hoffentlich bald auch mal ein Spiel, das wir vorher noch knapp verloren hätten."

Mit so einem Erfolg im Rücken werde sicher auch mal der berühmte Knoten platzen. "Es geht jetzt darum, dass wir weiterhin die Stimmung hochhalten. Wir haben eine charakterstarke Truppe mit guten Typen, das gibt mir Zuversicht", so der Trainer weiter.

Früh stören

Schuhmann verfolgt die Philosophie eines offensiven Spielstils, bei dem der Gegner früh gestört und zu Fehlern gezwungen werden soll. "Grundsätzlich kommt es natürlich immer darauf an, was der Kader hergibt. Ich richte mein System danach aus. Das ist erfolgsversprechender als zwanghaft einem Team ein System aufzwängen zu wollen." Als sein Vorbild nennt Schuhmann den Freiburger Coach Christian Streich, dessen Bescheidenheit und Bodenständigkeit er neben der Fähigkeit, aus vergleichsweise bescheidenen Mitteln den maximalen Erfolg herauszuholen, bewundere.

Stichwort großer Fußball: "Wenn ich mir einen aussuchen könnte, hätte ich gerne einen Marek Mintal vorne drin. Der könnte unserer Chancenverwertung sicher gut tun, egal ob ganz vorne oder auf der Zehn".

Warum klappt es auch ohne Mintal am Sonntag mit dem ersten Sieg? "Die Mannschaft wird wieder voll im Training mitziehen und eine tolle Trainingswoche wird uns helfen. Außerdem ist die Mannschaft auch gegenüber unseren treuen Zuschauern und unserem Platzwart Hans-Peter Bethge, der sich mit voller Hingabe um den perfekten Rasen kümmert, in der Bringschuld", blickt der Coach optimistisch auf den Sonntag, 5. September. Um 15 Uhr ist die Reserve von Bezirksligist ASV Veitsbronn-Siegelsdorf zu Gast an der Fernabrünster Straße.


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Von Selbstzweifeln sei Schuhmann aktuell noch nicht geplagt: "Klar hinterfrage ich mich als Trainer auch immer selbst und arbeite an mir. Aber ich lasse mich nicht von kurzlebigen Phasen des Misserfolgs entmutigen. Für mich ist das ein Ansporn und umso schöner ist es dann, wenn sich die Erfolge einstellen."

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