Von Schwachstelle zu Stabilisator: Handwerker hilft dem FCN

19.7.2020, 15:56 Uhr
Tim Handwerker sorgte vor allem mit seinen Flanken oft für Gefahr im gegnerischen Strafraum.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Tim Handwerker sorgte vor allem mit seinen Flanken oft für Gefahr im gegnerischen Strafraum.

Eine desolate Saison ist vorbei und der 1. FC Nürnberg kann endlich für die nächste Spielzeit planen - in der 2. Bundesliga. Und es gibt so einiges zu planen. Schließlich muss nicht nur ein neuer Trainer, ein neuer Sportvorstand und ein neuer Torwarttrainer gefunden, sondern auch diverse Abgänge ersetzt und Positionen neu besetzt werden.

So wird sich beispielsweise auf der Stürmerposition noch einiges tun müssen, schließlich verlassen sowohl Mikael Ishak als auch Michael Frey den Verein.

Eine Position, die allerdings in der Planung keine Probleme machen dürfte, ist der linke Verteidiger. Im Sommer 2019 fand Tim Handwerker seinen Weg zum Valznerweiher und hatte dort große Fußstapfen zu füllen, sollte er doch Tim Leibold auf der Position ersetzen. Wenn auch mit anfänglichen Schwierigkeiten übernahm er in der vergangenen Saison mit nur wenigen Ausnahmen die linke Abwehrseite des FCN und wurde gegen Ende der Spielzeit sogar zu einem stabilisierenden Faktor.

Zwar wackelte die Nürnberger Defensive in der vergangenen Saison fast schon regelmäßig und auch der 22-Jährige lieferte nicht immer Meisterleistungen ab, dennoch beackerte er die linke Außenbahn unermüdlich und beschränkte sich dabei nicht allein auf seine Defensivarbeit.

Flanken, Abwehr-Dauerbrenner und Konstante

Ein Tor und zwei Vorlagen sind für einen Außenverteidiger zwar nicht wenig, aber auch nicht direkt viel. Diese Zahlen spiegeln Handwerkers Offensivbemühungen allerdings nicht unbedingt wieder, schließlich war der 22-Jährige in den meisten Spielen enorm viel auf der Außenbahn unterwegs und brachte eine Flanke nach der anderen ins Zentrum. 27,3 Prozent der Flanken, die der Club in den Strafraum schlug, fanden den Mitspieler und kamen so mit einer Genauigkeit, die in der 2. Bundesliga nur Sandhausen und Stuttgart toppen konnten. Tim Handwerker wird zu diesem Wert auch seinen Teil beigetragen haben, obwohl er bei seinen Vorstößen besonders anfangs gern mal seine Abwehraufgaben vergaß.

Kein anderer FCN-Verteidiger absolvierte so viele Partien wie der Linksfuß. Mit seinen 27 Einsätzen war er eine Konstante in der Aufstellung der Abwehr, die es sonst in dieser Saison aufgrund ständiger Personalwechsel und Verletzungen nicht gab.

Auch die Fans schienen mit seiner Leistung weitgehend zufrieden zu sein: Im Saisonabschluss-Voting auf nordbayern.de bekam Handwerker eine 3,3 von den Usern - nur fünf seiner Mitspieler waren besser - und auch NN-Sportredakteur Fadi Keblawi vergab die Note 3. Vor allem gegen Ende der Saison gelang es dem 22-Jährigen, als stabilisierender Faktor in der Abwehr zu agieren.

Damit hat er gezeigt, dass er inzwischen in Nürnberg angekommen ist und die Linksverteidigerposition gebührend ausfüllen kann. So könnte er in der kommenden Saison eine wichtige Stütze für den FCN sein und erspart somit dem neuen Sportvorstand außerdem die Suche nach der Besetzung einer weiteren Position.

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