Expansion

Bereits in 17 Ländern aktiv: Discounter will über 2000 Filialen in Deutschland eröffnen

Stefan Besner

Online-Redaktion

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18.1.2023, 09:42 Uhr
Pepco fing ganz klein an, 2004 wurde das erste Geschäft in Polen eröffnet.

© IMAGO/Beata Zawrzel Pepco fing ganz klein an, 2004 wurde das erste Geschäft in Polen eröffnet.

Inflation? Rezession? Von wegen: Expansion heißt die Devise beim Discounter-Riesen Pepco. Das polnische Unternehmen bläst zum Angriff auf Deutschland. Die aktuelle wirtschaftliche Krisenlage scheint die Nonfood-Kette dabei kaum zu beeindrucken. Auf lange Sicht soll das Filialnetz hierzulande auf über 2.000 Standorte anwachsen. Zum Vergleich: Etablierte Wettbewerber wie Kik oder Tedi kommen in Deutschland auf 2700 (Kik) respektive 2500 (Tedi) Filialen.

Das Konzept Pepco

Pepco fing ganz klein an, 2004 wurde das erste Geschäft in Polen eröffnet. Vor allem in Osteuropa legte Pepco einen beeindruckenden Siegeszug hin. Wie die Welt berichtet, zählt Pepco mit 3000 Stores inzwischen zu den größten Non-Food-Discountern in Europa - mit über 3000 Filialen in 17 Ländern. Zum Sortiment zählen vor allem günstige Kleidung für Familien, Küchenutensilien, Kinderspielzeug, Dekoartikel und Gegenstände des alltäglichen Bedarfs.

Im Unterschied zu Tedi, Woolworth, Kik und Konsorten punktet das polnische Unternehmen neben günstigen Preisen mit einer angenehmen Shoppingatmosphäre. Auch die vergleichsweise hohe Qualität der Produkte sei ein Alleinstellungsmerkmal. "Günstig bedeutet nicht zwingend schlechte Qualität oder zu schlechten Bedingungen hergestellt.", so Patrick Steiger, verantwortlich für das operative Geschäft von Pepco in Deutschland. "Wir produzieren hauptsächlich in großen Mengen und halten dadurch unsere Preise klein." Auch eine langfristige Zusammenarbeit mit Herstellern trage dazu bei.

Kampfansage an Kik & Co.

Probleme mit der alteingesessenen Konkurrenz sieht man bei Pepco eher nicht. Mit dem Schwerpunkt, günstige Bekleidung für die Familie sowie Haushalts- und Dekorationsartikel sei man breit aufgestellt. Durch das "schöne Kauferlebnis" hebe man sich von anderen Wettbewerbern ab. Mit seinem "Code of Conduct" verpflichte sich Pepco zudem, die rechtlichen Lieferkettenstandards einzuhalten und für Transparenz, Arbeitssicherheit und Mindestlöhne zu sorgen. Dass das nicht immer viel zu sagen hat, zeigt ein Blick nach Bangladesch. Da beträgt der gesetzliche Mindestlohn laut faz umgerechnet gerade einmal 1,07 Euro - pro Tag. Auch darüber, wer die Zulieferer seien, schweigt sich Pepco beharrlich aus.

Infrage für eine Pepco-Filiale kommen alle deutschen Städte mit mehr als 20.000 Einwohnern. In der Anfangsphase liege der Fokus insbesondere auf Ostdeutschland. Bis die angepeilten 2000 Filialen für die Bundesrepublik tatsächlich aus dem Boden gestampft sind, kann es indessen noch eine Weile dauern. Als groben Zeitplan gibt das Unternehmen laut Welt mindestens drei bis vier Jahre an - und ob es dann überhaupt so viele werden, wird sich ebenfalls erst noch zeigen müssen.