Zucker, Mehl und Käse

Bis zu 63 Prozent teurer: Diese Lebensmittel-Preise steigen sprunghaft

17.1.2023, 12:01 Uhr
Für einige Lebensmittel müssen Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin tief in die Tasche greifen. (Symbolbild)

© Hendrik Schmidt, dpa Für einige Lebensmittel müssen Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin tief in die Tasche greifen. (Symbolbild)

Der Gipfel der Inflation scheint in Deutschland überschritten, zumindest vorläufig. Für einzelne Lebensmittel aber müssen Verbraucherinnen und Verbraucher weiter tief in die Tasche greifen - so etwa bei Weizenmehl, Zucker, Schnittkäse oder Kartoffeln. Ihre Teuerungsraten sprangen auch spät im Jahr schlagartig in die Höhe. Zucker etwa war noch im September nur 1,6 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Im Oktober schnellte die Teuerung auf über 42 Prozent in die Höhe, im Dezember gar auf 63 Prozent. Auch bei Weizenmehl, Kartoffeln und Käse kamen die Anstiege spät rasant.

"Wenn der Handel bei der Ernährungsindustrie einkauft, geschieht das meist mit Zeitverträgen über ein halbes oder ganzes Jahr", sagte Udo Hemmerling, stellvertretender Generalsekretär des Bauernverbands. "Das ist der Grund, weshalb Preissteigerungen etwa für Mehl und Zucker erst zeitversetzt in der Ladentheke zu sehen sind." Die gute Nachricht sei, dass einige Preise so bis in den Sommer mehr oder weniger Bestand haben sollten. Bei anderen Lebensmitteln, etwa bei Butter, werde allerdings monatlich verhandelt. Auch bei Kartoffeln gebe es in der Regel keine langfristigen Verträge. Hier sei die maue Ernte für den kräftigen Preisanstieg verantwortlich gewesen.

Etwas komplizierter ist es beim Zucker. Hier könnten die Preise zum Beispiel auch dann schwanken, wenn der Lebensmittelhandel auf dem Spotmarkt zukaufen müsse, sagte Günter Tissen, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker. "Die große Mehrheit unseres Zuckerbedarfs in Deutschland können wir aber aus der heimischen Landwirtschaft decken", sagte Tissen. Und hier unterlägen die Preise meist langfristigen Verträgen. Die Entscheidung, welchen Preis Verbraucherinnen und Verbraucher am Ende zahlen müssen, bleibe aber beim Handel.