"Um Familie mit Beruf vereinbaren zu können"

Zehn Stunden Arbeit am Tag und mehr: Bayern will "mehr Flexibilität"

30.11.2022, 09:24 Uhr
Licht brennt in den Räumen eines Bürokogebäudes.

© Andreas Arnold/dpa/Symbolbild Licht brennt in den Räumen eines Bürokogebäudes.

"Wir müssen die Arbeitszeitgesetze endlich an die Realität der Lebenswelten der Menschen anpassen", sagte Arbeits- und Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) der "Rheinischen Post" (Mittwoch/Düsseldorf). "Wir brauchen mehr Flexibilität, um Familie mit Beruf vereinbaren zu können - das steigert auch die Beschäftigungsquote. Ein erster wichtiger Schritt ist es, für einzelne Arbeitstage in der Woche auf freiwilliger Basis und unter Beachtung des Arbeitnehmerschutzes Arbeitszeiten von mehr als zehn Stunden zu ermöglichen."

Arbeits- und Sozialminister beraten

Von diesem Mittwoch an beraten die Arbeits- und Sozialminister der Länder in Perl im Saarland. Seit Jahren gibt es immer wieder Forderungen von Unternehmen aber auch Parteien wie der FDP, das Arbeitszeitgesetz zu lockern. Bisher sind täglich maximal zehn Stunden Arbeitszeit erlaubt.

Bayern begründet dem Bericht zufolge seine Forderung auch mit dem Fachkräftemangel in Tourismus, Gastronomie und am Bau. Firmen müssten das Personal flexibler einsetzen können, um Angebote noch aufrechterhalten zu können.