Neunkirchen: Planschen in neuen Badewannen ab 2017
29.11.2015, 06:00 UhrDer Gemeinderat billigte einhellig den Zeitplan und das Konzept für den zweiten Bauabschnitt des Freibads. Er sieht den Einbau von zwei Bassins aus Edelstahl, Rutschen, und Wasserspiele vor, und auch die Außenanlagen werden deutlich schöner.
Zur Erinnerung: Bereits 2012 war das Freibad in einem ersten Bauabschnitt mit einer Wasseraufbereitungsanlage und einem dazugehörigen Technikgebäude nachgerüstet worden (Kosten 640 000 Euro).
Eine Frischzellenkur
Zeichen von Altersschwäche zeigte aber auch das 1953 erbaute Becken. Daher entschied man sich 2011 zu einer Freibad-Komplettsanierung.
Mitte dieser Woche legte nun Manfred Klaus, einer der Geschäftsführer vom Kulmbacher Planungsbüro „Plafog“, dem Gemeinderat den aktualisierten Entwurf für den zweiten Bauabschnitt vor. Zusammengefasst sieht das künftige Bad nun so aus: Das neue sporttaugliche Schwimmbecken am Standort des alten wird 25 Meter lang und 12,50 m breit, was für fünf Bahnen reicht.
Das neue Kinderplanschbecken entsteht an anderer Stelle als das bisherige. Es wird, vom „Hirtengraben“ aus gesehen, linkerhand des großen Schwimmbassins platziert und erhält eine Regneranlage, Sprudelbucht und eine Rutsche. Schlitterpartien per Rutsche werden nun auch Erwachsenen durch eine zusätzlich bewilligte Ausbuchtung an einem Eck des großen Beckens bewilligt. Die Kinder erhalten im Gegenzug noch ein Sonnensegel, das sich über die Hälfte des Planschbeckens spannt. Mit im Programm ist nun auch noch eine Solaranlage zur Beckenheizung.
Einschließlich Bepflanzung, Wegen, Beckenumgängen und Liegeterrassen sowie der noch nicht eingerechneten Planungskosten dürfte die geschilderte zweite Baumaßnahme gut eine Million Euro kosten. Der Abbruch der alten Badebecken soll bald nach der Badesaison 2016 erfolgen. Die neuen Becken will man, wie Bürgermeister Heinz Richter nochmals versicherte, unbedingt 2017 zur Verfügung haben.
Um das feuchte Element ging es auch in einem weiteren Tagesordnungspunkt. Dabei wurde über die Trinkwasserversorgung und den Zustand des Förderbrunnens 1 am Kapellenweg gesprochen. Dieser Brunnen, der zirka ein Viertel des Neunkirchener Trinkwasserbedarfs von gut 400 000 Kubikmeter pro Jahr liefert, ist im unteren Teil verschüttet.
Einst 120 Meter tief, ist er nun geologisch nur noch bis 80 Meter intakt. Beschädigt ist zudem das hinabführende Stahlrohr. Die Förderpumpe hängt aber in 65 Meter Tiefe etwas darüber und funktioniert noch. Das kann sich aber rasch ändern, wie Hydrogeologe Werner Reiländer den Kommunalpolitikern mitteilte.
Für diesen Notfall hatte der Gemeinderat stets die Erschließung eines weiteren „Brunnens 8“ bei Baad ins Auge gefasst und auch Finanzreserven (zirka eine Million) gebildet. Allerdings würde der Brunnen nach gegenwärtiger Kalkulation fast 1,7 Millionen Euro kosten. Alternativ könnte man sowohl den schadhaften Brunnen 1 sanieren und mittel- bis langfristig den „Achter“ ausbauen (2,3 Millionen). Drittens bestünde noch die Möglichkeit, den lädierten Brunnen zu verschütten und in unmittelbarneben der selben Grundwasserschicht neu zu errichten (730 000 Euro).
Um Zeit zu gewinnen (es sind noch zwei weitere Brunnen mit Problemen behaftet — hohes Alter und Mangangehalt) will der Gemeinderat übergangsweise eine noch billigere Variante wählen: Die alte Pumpe ausbauen und eine neue Steigleitung und Pumpe auf Leihbasis bis zur unverschütteten Schachttiefe hinablassen (jährliche Leihgebühr 25 000 Euro, Ein- und Ausbau 4000 Euro).
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