Einzigartiger Laden in Eschenau ist eine Fundgrube
2.10.2017, 18:00 UhrDas Ladengeschäft mit einem üppigen Angebot liegt in der Eschenauer Bahnhofsstraße 16. So können die Kunden von Eckental und Umgebung nur hoffen "bleibt uns bitte noch lang erhalten". Zu der Firma gehört auch noch eine kleine Schreinerei, die von Erwin Landgraf, der in Sachen Türen, Fenster und Bauelemente gerne mit Rat und Tat zur Seite steht, geführt wird. Darum ist das Geschäft als einer der letzten alteingesessenen Läden bei den Einheimischen unter dem Namen "Bahnschreiner" eine Marke und ein gut bekannter Begriff. Die Landgrafs trotzen dem allgemeinen Trend von Geschäftsaufgaben mit Zuversicht.
Hier bekommt man nicht nur fast alle Haushaltswaren, die man sich denken kann, sondern auch Spielzeug aller Art. Dieser außergewöhnliche Haushalts- und Spielwarenladen ist ein Relikt und auch ein Unikat aus vergangener Zeit, als es noch den kleinen Dorfladen gab, der alles hatte, was das Herz begehrt.
Nach dem erstmaligen Betreten des Geschäftes ist man zunächst schier erschlagen von dem sehr umfangreichen, vielfältigen Warenangebot in den proppenvollen Regalen. Enge Gänge verleihen eine ungewöhnliche Produktnähe. Frau Landgraf führt ihren Laden mit großer Hingabe, ist sehr hilfsbereit und jederzeit für die Kunden da.
Die für Außenstehende etwas unübersichtliche Sortimentsgestaltung hat sie erstaunlicherweise fest im Griff (natürlich alles ohne PC). In den fünf Verkaufsräumen auf über 80 Quadratmetern findet man von Tassen über Vasen, Gläser und Flaschen, auch Pfannen, Töpfe, Kannen und Korbwaren, wie auch Dekorationsware. Ganz sicher aber noch viele andere wichtige Gebrauchsgegenstände für Küche und Haushalt vorwiegend zum Kochen, Backen und Braten.
Allerhand Spiele
Die Einzigartigkeit des Hauses unterstreicht auch das großartige Spielwarenangebot. Darunter sind unter anderem Puzzles wie auch vielerlei Spiele für Kinder jeden Alters. Brettspiele, Würfel- oder Kartenspiele sind gerade jetzt in den Zeiten des digitalen Fortschritts wieder sehr aktuell.
Im alten Postgebäude nebenan, welches auch zur Firma gehört, befindet sich auf einer in etwa gleichgroßen Fläche das umfangreiche Warenlager. Die Kundschaft äußert hier die unterschiedlichsten Wünsche - vom Tablett ohne Rand, über ein Lego-Produkt, einer Spielzeug-Polizeikelle bis zu speziellen Saftflaschen. Alle machen beim Verlassen des Ladens einen zufriedenen Eindruck. Hat man erst den Einkaufswunsch geäußert, bekommt man innerhalb kürzester Zeit von der Ladenbesitzerin auch fast immer das Gewünschte gezeigt. "Wir haben sechs Tage in der Woche geöffnet, sogar an Heiligabend, um noch für Kinder mit spontanen Herzenswünschen da zu sein", sagt sie.
Das Geschäft hat eine lange Familientradition, vor gut 100 Jahren wurde das Gebäude, eine frühere Bäckerei, von der Familie Schmidt (Erwin Landgrafs Großmutter) erworben und dann gleich als Laden eröffnet. Jahrzehntelang wurde es schließlich von der Mutter weitergeführt, ehe es der Sohn und jetzige Besitzer Erwin Landgraf übernahm. Seit bereits 44 Jahren, gleich nach ihrer Heirat, steht Ursula Landgraf hinter der Ladentheke. "Im Laufe der Zeit ist unser Laden ganz langsam gewachsen, so kamen erst nach dem Krieg die Spielwaren dazu", wie sie beide erzählen. Trotz der mittlerweile großen Internet-Konkurrenz ist sie zufrieden mit dem Kundenaufkommen.
Inzwischen ist schon der achtjährige Enkel Lukas in Sachen Spielwaren der beste Kundenberater bei Landgrafs. Er hat bereits großes Interesse am Verkaufen und wächst wie schon die beiden Söhne ganz natürlich ins Geschäft hinein.
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