Wunschliste der Uttenreuther Polizei

2.1.2015, 13:44 Uhr
Wunschliste der Uttenreuther Polizei

© Klaus-Dieter Schreiter

Die Polizeiinspektion Erlangen Land sei, wie er feststellte, die zu seinem Zuhause nächste Polizeidienststelle. Dienst hatten aber nur eine Beamtin und drei Beamte, zwei von ihnen mussten während des Ministerbesuchs dann auch noch ausrücken, so dass der Kreis klein war. Aber wenigstens bekam deren oberster Dienstherr so gleich mit, dass es offenbar Personalengpässe gibt.

Die sprach der Chef der Inspektion, Bernd Pakusch, deutlich an. Er beklagte, dass er zu wenige junge Beamte bekomme, dass seine Beamtinnen und Beamten zu den „normalen“ Aufgaben Arbeiten der Kriminalpolizei übernehmen müssen, und dass es für Polizisten, die nicht mehr „schichttauglich“ und darum im Innendienst tätig seien, kein Ersatz gebe.

Pakusch ging auch auf die Arbeitsschwerpunkte ein und betonte, dass die Internet-Kriminalität stetig zunehme. Auch Bandendiebstähle und Wohnungseinbrüche würden seiner Dienststelle mehr zu schaffen machen.

Eine Beamtin beklagte sich über fehlende Berechtigungen für den landesweiten Zugriff auf Polizeidaten und auf das Internet, aber auch über die Enge in einigen Einsatzfahrzeugen. Herrmann wurde darum eingeladen, sich in einen Streifenwagen zu setzen und musste erfahren: Sowohl das Ein- und Aussteigen – Polizisten müssen das während einer Schicht mehrere Dutzend Mal tun – als auch das Sitzen sind nicht gerade bequem und der Gesundheit wenig förderlich.

Der CSU-Minister nahm die Kritik gerne auf, hatte aber seinerseits viel Lob für die Erlanger Landpolizei parat. Die Sicherheitslage im Landkreis sei „sehr, sehr positiv“, die Kriminalitätsrate liege „weit unter“ dem Landesdurchschnitt und dem Durchschnitt in Mittelfranken, sagte er.

Die „sehr gute Arbeit trotz der personellen Rahmenbedingungen“ im Bereich der Aufklärung hob er besonders hervor, versprach dabei aber auch, „beim nächsten Gespräch mit dem Polizeipräsidenten“ die Personalprobleme in Uttenreuth anzusprechen.

Hürden, die es aus rechtlichen Gründen bei der Blutentnahme von alkoholisierten Verkehrsteilnehmern gebe, wolle er ebenso beseitigen wie die beim Dokumentenaustausch mit anderen Bundesländern.

Lebkuchen und einen Landtagskalender gab es, und ein Modell von einem Einsatzfahrzeug hatte er auch dabei. Aber von einem der kleineren, tief liegenden und nicht geländetauglichen Modelle aus Bayern, von denen sich die Beamten wünschen, dass sie bald ausgetauscht werden. Doch das wollte der Minister nicht versprechen.

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