Pizza Bar Negroni: Neapel-Flair mit moderner Note
18.8.2018, 21:00 Uhr"Ich war anfangs selbst ein wenig skeptisch", räumt der 44-jährige Cappiello ein. Doch die Bilanz der ersten Wochen könne sich sehen lassen. Dass er als Burgfarrnbacher, der seit zehn Jahren das ebenfalls in dem Stadtteil beheimatete Ristorante "La Ruota" betreibt, das Umfeld also bereits kannte, dürfte dabei sicher kein Nachteil gewesen sein.
Schließlich hat der ehemalige "Rote Ochse" in den vergangenen Jahren immer wieder Pächter kommen und gehen sehen. Entsprechend groß war der Investitionsbedarf. "Sanitäranlagen, Elektrik, Küchentechnik, Böden, Möbel – wenn man einmal anfängt, kommt eins zum anderen", berichtet der gebürtige Fürther. Rund 150 000 Euro hat er eigenen Angaben zufolge ins Negroni gesteckt, von der Tucher-Brauerei gab es einen Zuschuss zum Ausbau.
Spezieller Ofen
Bei Einrichtung und Technik hat er sich vom Heimatland seiner Eltern inspirieren lassen. Die Eltern hatten vor ihm das "La Ruota" geführt. Der beim Ausbau federführende Innenarchitekt stammt ebenso aus Italien wie der imposante Kuppelofen. Letzterer war für Cappiello zwingende Voraussetzung, um etwas anderes als "das sonst typische italienische Restaurant" auf den Markt zu bringen. Ihm sei es wichtig gewesen, Pizza wie in Neapel zu backen, sagt der Gastronom. Und dafür bedürfe es eben nicht nur originaler Zutaten aus dem Landstrich am Fuße des Vesuv – etwa das spezielle Mehl, die besonderen Tomaten oder der Mozzarella –, sondern auch eines entsprechenden Ofens.
"90 Sekunden bei 400 Grad", lautet Paolo Cappiellos Prämisse beim Pizzabacken. Denn nur dann käme die hochwertige Auflage der inzwischen zum Unesco-Welterbe erhobenen Speise auch richtig zur Geltung. Selbst der Koch kommt frisch aus Napoli: Vincenzo Loffredo hat dort in verschiedenen Lokalen gearbeitet und hat dank nach wie vor guter familiärer Kontakte nun bei Paolo Cappiello angeheuert. Aktuell beschäftigt der 44-Jährige fünf fest Angestellte, dazu zwei bis drei Aushilfen. Wenn Not am Mann ist und der lauschige Biergarten (mit 50 Plätzen, dazu 70 in den Innenräumen) bei schönem Wetter überquillt, hilft selbst Paolos Vater noch aus oder Personal aus dem fußläufig entfernten "La Ruota".
Seinen Namen hat das "Negroni" übrigens vom Grafen Camillo Negroni, der einst ein großer Freund von Cocktails gewesen sein muss. Gastwirt Cappiello selbst hat während seines BWL-Grundstudiums in verschiedenen Bars gejobbt und hat nun seine Liebe zu kreativ gemixten Hochprozentigem wiederentdeckt. Und auch dies offenbar mit Erfolg: "Die Leute kommen gerne auf einen Drink an die Bar und freuen sich wohl, dass sie dafür jetzt nicht mehr in die Innenstadt müssen."
Pizza Bar Negroni, Würzburger Straße 538, 90768 Fürth, Telefon (0911) 78 07 93 00; Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag 17-24 Uhr, Dienstag Ruhetag.
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