Stadttheater lässt nichts anbrennen
21.9.2015, 06:00 UhrZu den umfangreichsten Arbeiten gehörte die Sanierung der Feuerlöschanlage. „Es ist die wichtigste Sicherheitseinrichtung im Haus“, erläutert der mit der Regie der Maßnahme befasste Beleuchtungsmeister Günther Neumann die Technik. Mit ihr wird bei Feuer automatisch ein Beregnungssystem in Gang gesetzt.
Es handelt sich nicht um eine gewöhnliche Sprinkleranlage, sondern um ein System aus Düsen und Hydranten, die viel mehr Druck aufbauen. Die alte Anlage stammt noch aus der Zeit des Theaterumbaus für den Gastspielbetrieb in den 1970er Jahren. Sie war so verbraucht, dass ein Ausfall drohte. Eine bloße Reparatur kam nicht mehr in Frage.
Um bei einem Brand genug Löschwasser in alle Winkel des Gebäudes bringen zu können, muss der Wasserdruck des städtischen Leitungsnetzes von vier auf zehn Bar erhöht werden. Dazu braucht es einen großen Wassertank. Der wurde nun komplett entleert, sandgestrahlt und neu beschichtet. Zudem erneuerte man sämtliche Zuleitungen und Absperrschieber. Auch die drei Ventilstationen, von denen aus das Löschwasser zu den überall im Haus verteilten Düsen geleitet wird, sind komplett ersetzt worden.
Und weil die Löschanlage auch bei Stromausfall betrieben werden muss, war auch die Regeltechnik zu erneuern. Sie ist bei einer Umstellung der Stromversorgung auf das mit Diesel betriebene Notstromaggregat notwendig. Automatisch wird im Brandfall auch die Leitstelle der Feuerwehr alarmiert. Die hat es zum Glück nicht weit zum Theater und kann auf die Löscheinrichtungen des Hauses zurückgreifen.
In der Vergangenheit hatte es immer wieder Fehlalarme gegeben. Weil die Löschanlage während der Erneuerung nicht einsatzbereit war, kam für die Maßnahme nur die spielfreie Zeit in Frage. Ganz abgeschlossen werden konnte sie gleichwohl nicht. In der nächsten Sommerpause sollen auch noch die Leitungen und Anschlüsse in den Decken erneuert werden. Weil es sich um eine Sicherheitseinrichtung handelt, sind Einsparungen hier nicht angesagt.
Außer der Feuerlöschanlage standen in der Sommerpause noch etliche Schönheitsreparaturen auf dem Programm der Theatertechnik. Neben Malerarbeiten an den Türen wurde der Kronleuchter heruntergelassen und wieder auf Hochglanz gebracht. Im vergangenen Jahr bereits sind die Klappstühle im Parkett und 2. Rang aufwendig erneuert worden.
Rechtzeitig zum Spielzeitbeginn mit einem Fest am 27. September ist das Theater nun wieder für den Ansturm des Publikums gerüstet. Seit Anfang September wird auf der Probebühne in der Uferstadt die Uraufführung der Eigenproduktion „Der Tunnel“ am 16. Oktober und die Premiere des Schauspiels „Man sieht sich“ am 9. Oktober durch das KULT-Ensemble des Stadttheaters vorbereitet.
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