Teure Fehlentscheidung? Kritik am Umzug der Uni auf AEG

8.1.2016, 06:00 Uhr
Riesig ist das AEG-Gelände an der Fürther Straße, hochfliegend sind die Pläne des Freistaats für einen Uni-Standort. Doch bei den Verkaufsverhandlungen soll es Probleme geben.

© Daniel Karmann (dpa) Riesig ist das AEG-Gelände an der Fürther Straße, hochfliegend sind die Pläne des Freistaats für einen Uni-Standort. Doch bei den Verkaufsverhandlungen soll es Probleme geben.

In Erlangen gebe es ausreichend Flächen, es könnten dort sogar Steuergelder eingespart werden, heißt es in einer Pressemitteilung des MU-Kreisverbandes Erlangen. Die MU ist eine Unterorganisation der CSU. Laut MU nutze "der Verkäufer des AEG-Areals die Verhandlungssituation mit dem - augenscheinlich - alternativlosen Freistaat Bayern aus".

Der Kaufpreis der notwendigen Grundstücke betrage nunmehr über 100 Millionen Euro. Der Kreisverband verweist auf eine frühere Resolution, in der die - angesichts der Megatrends wie Digitalisierung und Industrie 4.0 - für die Zukunft Erlangens "strategische Fehlentscheidung zur Umsiedlung der FAU Ingenieurs-Departments nach Nürnberg" kritisiert wurde.

Nun heißt es: "Zu dieser strategischen Fehlentscheidung, die dazu führen wird, dass unsere Stadt Zukunftskompetenz verlieren wird, kommt nun nämlich hinzu, dass hierfür auch noch unnötig Steuergelder in den Sand gesetzt würden."

Gemeindefreies Gebiet

Zumal der Freistaat Bayern in dieser Standort-Frage für die FAU "nicht alternativlos" sei. Denn östlich der Kurt-Schumacher-Straße in Erlangen, auf der anderen Straßenseite der bestehenden Gebäude der Technischen Fakultät, ist gemeindefreies Gebiet.

Darauf habe der Freistaat Bayern unmittelbaren Zugriff. Die zukunftsträchtigen Ingenieur-Departments könnten mit hohem Synergieeffekt und sinnvollerweise an einem Standort der Metropolregion gebündelt werden. "Und über 100 Millionen Euro Steuergelder für überflüssigen Grundstückskauf ließen sich sparen", so die MU Erlangen.

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