Der FCN feiert im Frankenderby! Füllkrug findet die Lücke

26.2.2016, 20:36 Uhr
Der geht rein! Ex-Fürther Niclas Füllkrug wurde in der Schlussphase Nürnbergs Derbyheld.

© Sportfoto Zink / JüRa Der geht rein! Ex-Fürther Niclas Füllkrug wurde in der Schlussphase Nürnbergs Derbyheld.

Sieben Derbys in Folge hatte der 1. FC Nürnberg zuletzt nicht gewinnen können und eine bessere Gelegenheit, endlich wieder einen Lokalvergleich mit der SpVgg Greuther Fürth zu gewinnen als dieses Mal, hätte es für den Club nicht geben können: Der FCN war vor der Partie zuhause noch ungeschlagen und hatte seit zwölf Spielen nicht verloren, die Spielvereinigung lag dagegen auf Platz elf, holte nur fünf Punkte aus den vergangenen sieben Spielen und tat sich dabei vor allem mit dem Toreschießen schwer.

Kerk übernimmt beim Club, Röcker beim Kleeblatt

Club-Trainer Rene Weiler setzte den angeschlagenen Kevin Möhwald auf die Bank und brachte Sebastian Kerk. Kleeblatt-Coach Stefan Ruthenbeck ließ sein Team mit einer – vermeintlich – defensiv ausgerichteten Startformation beginnen und nahm im Vergleich zum 1:1 gegen Duisburg eine Veränderung an seiner Startelf vor: Für Maurice Hirsch nahm er den kopfballstarken Benedikt Röcker ins Spiel, der allerdings nicht auf seiner angestammten Innenverteidiger-Position, sondern im defensiven Mittelfeld begann.

Doch das vermeintlich gute Voraussetzungen wenig zu sagen haben, zeigte sich schon kurz nach dem Anpfiff der Partie, der wegen des Verkehrschaoses rund ums Stadion um eine Viertelstunde verschoben wurde. Nach fünfminütiger Abtastphase zu Beginn, konnte Fürths Rechtsverteidiger Heidinger in der sechsten Minute unbedrängt in den Strafraum flanken, wo Robert Zulj völlig frei am Fünfmeterraum stand und den Ball zur etwas überraschenden Führung im Tor unterbrachte.

Die Fürther machten ihre Sache clever, kombinierten gefällig bis zum Strafraum, gingen aggressiv in die Zweikämpfe und attackierten die Nürnberger oft schon in ihrer eigenen Hälfte. Der Club musste sich nach dem Gegentor erst fangen, spielte viele Fehlpässe sowohl am gegnerischen Strafraum als auch in der eigenen Hälfte. Vor allem der 1,97 Meter große Röcker bereitete den Nürnbergern einige Probleme, da er ihre hohe Bälle vor den Fürther Strafraum immer wieder abfangen konnte. Ihre Überlegenheit konnte die SpVgg aber zu selten in zwingende Torchancen ummünzen, wie schon oft in dieser Saison, gingen dem Kleeblatt an der Strafraumgrenze die Ideen aus. Chancen ergaben sich vor allem aus Freistößen, Mielitz fing einen von Kerk (12.), auf der Gegenseite drosch Gjasula das Leder aus knapp 25 Metern über das Tor (31.).

Der Club hatte inzwischen mehr vom Spiel und machte daraus das, was eine Spitzenmannschaft der 2. Bundesliga daraus eben macht: ein Tor. In der 40. Minute tunnelte Kerk Caligiuri, spielte sich mit Behrens am Fürther Strafraum den Ball zu und schlenzte ihn schließlich an Mielitz vorbei ins linke Toreck. Die erste richtige Nürnberger Chance aus dem Spiel war drin – mit einem 1:1 ging es in die Pause.

Kurz nach Wiederanpfiff wäre es der Spielvereinigung beinahe noch einmal gelungen, den Club zu überrumpeln, doch Freis' Kopfball konnte Sepsi gerade noch von der Linie köpfen, den Nachsetzer von Berisha hatte Schäfer sicher. Eine Minute später sauste auf der Gegenseite ein Freistoß knapp am linken Pfosten vorbei. Den Fürthern gelang es nun nicht mehr, den Club früh zu stören und die Nürnberger nutzten das, kamen durch Kerk und Burgstaller zu Chancen.

In Führung hätte trotzdem Fürth gehen müssen, doch der wunderbar von Berisha angespielte Freis kam bei seinem Schuss zehn Meter frei vor dem Tor zu sehr in Rücklage – drüber. Beide Trainer änderten ihre Formationen: Ruthenbeck brachte Vukusic für Stiepermann und ließ Nicolai Rapp sein Zweitliga-Debüt feiern, Weiler brachte doch noch Möhwald für Leibold und tauschte den Torschützen Kerk durch Blum aus. Der prüfte Mielitz gleich mit einem Distanzschuss, den Fürths Keeper aber sicher fing.

Und dann die 84. Minute...

Auf dem Feld änderte sich wenig: Das Derby blieb eine gefällige Zweitliga-Partie, in der beide Teams zwar viel Zug zum Tor hatten, daraus aber zu wenig machten. Dann schlug die Stunde von Niclas Füllkrug: Eine lange Kopfball-Vorlage von Margreitter legte sich der Ex-Fürther mit der Brust selbst auf den Kopf und traf in der 84. Minute zum 2:1 für den Club. Die Serie von sieben sieglosen Derbys in Folge hatte für Nürnberg im 260. Lokalvergleich ein Ende.

 +++ Der Liveticker zum Nachlesen +++

1. FC Nürnberg: Schäfer - Brecko, Margreitter, Bulthuis, Sepsi - Behrens, Erras  - Kerk (75. Blum), Leibold (58. Möhwald) - Füllkrug (88. Hovland), Burgstaller

SpVgg Greuther Fürth: Mielitz - Heidinger , Franke , Röcker , Gießelmann (88. Wurtz) - Caligiuri , Gjasula - Stiepermann (62. Vukusic) , Zulj (75. Rapp) , Freis - Berisha

Tore:  0:1 Zulj (7.), 1:1 Kerk (40.), 2:1 Füllkrug (84.) | Gelbe Karten:  Leibold, Blum, Bugstaller / Zulj, Berisha, Caligiuri | Schiedsrichter: Perl (Pullach) | Zuschauer: 45.666

 

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