Leben statt Autos

Am Freitag werden Parkplätze zu Parks

16.9.2021, 10:00 Uhr
Schon seit einigen Jahren gibt es in Nürnberg, hier in 2015 in der Königstraße, Aktionen am PARK(ing) Day. Parkplätze werden besetzt und zu Treffpunkten für jedermann umgestaltet.

© Günter Distler, NN Schon seit einigen Jahren gibt es in Nürnberg, hier in 2015 in der Königstraße, Aktionen am PARK(ing) Day. Parkplätze werden besetzt und zu Treffpunkten für jedermann umgestaltet.

Am Freitag ist PARK(ing) Day: Am Nachmittag verwandeln Stadtbewohner auf der ganzen Welt Parkplätze vor ihrer Tür mit Kübelpflanzen und Liegestühlen in kleine temporäre Parks, die zum Verweilen und Begegnen einladen – auch in Nürnberg und Fürth.

Die Aktion soll zeigen, wie viel an Lebensqualität gewonnen werden könnte, wenn in den Städten mehr Platz den Menschen statt parkenden Autos gewidmet würde. Alle Bürger sind eingeladen, mitzumachen und selbst einen Parkplatz irgendwo im Stadtgebiet für einen Nachmittag in eine Kreativ-Insel zu verwandeln.


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Die zentrale Aktion des PARK(ing) Day Nürnberg findet im Stadtteil Gleißhammer in der Zerzabelshofstraße 29-31 in der üblicherweise zugeparkten Seitenstraße am Goldbachparkareal statt. In Fürth wird ein Teil der Fürther Freiheit besetzt. Mit Wanderbäumen, Spielaktionen, Theater- und Musikeinlagen wird gezeigt, wie eine autofreie Innenstadt aussehen kann.

"Leider dominieren auch in unseren Städten die Autos das Stadtbild. Beim PARK(ing) Day zeigen wir, wie wertvolle öffentliche Fläche zum Wohle aller genutzt und in attraktiven Stadtraum verwandelt werden kann", schreiben die Initiatoren. Das schaffe Raum für unterschiedlichste Nutzungen und mache die Stadt für alle ein Stück lebenswerter. Die Rechnung sei simpel: Auf zehn Quadratmeter (was einem Parkplatz entspricht) passen ein Tisch, eine Topfpflanze, ein Bett. Zehn Quadratmeter benötige auch: ein einziges parkendes Auto.

"Aber wieviel schöner wäre die Stadt, wenn man statt auf nicht enden wollende Blechreihen auf grüne Oasen und einladende Plätze blicken würde? Eine dauerhafte Umgestaltung nicht benötigter Autoverkehrsflächen in Verbindung mit Entsiegelung und horizontaler und vertikaler Begrünung - und seien es nur mobile Pflanzkübel mit Straßenbäumen und Kletterpflanzen - ist dringend notwendig, und in Nürnbergs vielgepriesener Klimaanpassungsstrategie enthalten. Ebenso dazu gehören Wasseranlagen zur Kühlung, Trinkwasserbrunnen sowie bauliche Schattenspender wie Pergolen", schreiben die Initiatoren. Es gelte, solche Maßnahmen nun auch möglichst rasch umzusetzen.


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"Zur Einrichtung solcher Aufenthalts- und Begegnungsflächen für Bürger und Bürgerinnen - wie sie in der Nürnberger Südstadt diesen Sommer bereits in Form von ,Parklets' zeitlich befristet erlebbar sind - gehören natürlich auch Sitzgelegenheiten und Abstellplätze für umweltfreundliche Individualverkehrsmittel (Roller, Fahrrad, Dreirad etc.) - sodass diese Mobilitätsalternativen ganz selbstverständlich etabliert werden", heißt es in der Ankündigung weiter.

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