Fürth

Bundesliga mit Nielsen: Stürmer verlängert beim Kleeblatt

31.5.2021, 14:19 Uhr
Bleibt bei der Spielvereinigung: Aufstiegs-Stürmer Havard Nielsen hat seinen Vertrag verlängert.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / Thomas Hahn Bleibt bei der Spielvereinigung: Aufstiegs-Stürmer Havard Nielsen hat seinen Vertrag verlängert.

So stellt man sich Urlaub in den Bergen vor: Steile Gipfel, an den Spitzen noch leicht mit Schnee bedeckt, grüne Wälder, rustikale Holzhütten und einen kleinen See direkt vor der Terrasse. Havard Nielsen genoss diesen Ausblick schon kurz nach dem Aufstehen. Nach dem nervenaufreibenden Aufstiegskampf und der anschließenden Party-Nacht hatte sich der Norweger in den Urlaub verabschiedet, und dort ging es sichtlich entspannt zu.


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Ob er nach Fürth zurückkehren würde, war bei seiner Abreise noch nicht klar. Lange allerdings hat Nielsen nicht gebraucht, um sich zu überlegen, ob es eine gute Idee wäre, mit dem Kleeblatt in die Bundesliga zu gehen. Am Montag gab die SpVgg Greuther Fürth die Verlängerung seines auslaufenden Vertrags um ein weiteres Jahr, also bis Sommer 2022, bekannt.

Für das Kleeblatt ist das eine gute Nachricht. Nielsen war einer der Grundpfeiler im Aufstiegs-Team. Mit seinen elf Toren ist er der zweitgefährlichste Spieler im Fürther Aufgebot. Und mit seiner Erfahrung, Coolness und Einsatzbereitschaft ist er Antreiber, Vorbild und Liebling der Fans.

Der 27-Jährige hat sich in den vergangenen zwei Jahren zu einem Vollprofi entwickelt, seine Ernährung umgestellt und alles dem Erfolg untergeordnet. Zum Frühstück, erzählte Nielsen einmal, gebe es Smoothie-Bowls, Teamkollege Hrgota nennt ihn "Tofu", weil er nur selten Fleisch isst.

"Mit dem Aufstieg haben wir das krönen können"

Doch es hat sich gelohnt: Bevor Nielsen 2019 nach Fürth gekommen war, hatte er immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen und konnte sich nirgends richtig durchsetzen. Beim Kleeblatt hingegen ist der Norweger nicht mehr aus der Startelf wegzudenken. In 69 Einsätzen erzielte er 18 Treffer. Nun ist klar, dass ein paar weitere hinzukommen könnten.

Havard Nielsen ist glücklich in Fürth: "Es ist nicht nur alles, was ich mir von meinem Wechsel nach Fürth erhofft habe, eingetreten, sondern mit dem Aufstieg haben wir das sogar noch krönen können. Jetzt freue ich mich mit der Mannschaft und allen im Verein auf die Bundesliga und will dabei mithelfen, dass wir uns auch im Fußballoberhaus sehr gut präsentieren", heißt es in der Meldung des Vereins.

Wer stürmt neben Nielsen?

"Ich freue mich sehr, dass wir uns schnell geeinigt haben und auch die Bundesliga gemeinsam angehen", lässt Rachid Azzouzi, Geschäftsführer Sport, ausrichten. "Howie hat eine großartige Saison gespielt und wird natürlich auch in der kommenden Saison eine tragende Rolle in unserer Mannschaft einnehmen." Trainer Stefal Leitl ist ebenfalls angetan von der Vertragsverlängerung: "Ich denke jeder weiß, wie wichtig Howie für unsere Mannschaft ist. Nicht nur auf dem Platz mit seinem nimmermüden Einsatz und tollem Abschluss, sondern auch neben dem Platz mit seiner Erfahrung und als Führungsspieler."

Bei Nielsens Sturmpartner Branimir Hrgota hingegen ist noch ungewiss, ob er seinen auslaufenden Vertrag verlängern wird. Der Verein jedenfalls möchte seinen Aufstiegs-Kapitän halten, das hatte Rachid Azzouzi, der Geschäftsführer Sport, immer wieder betont. Hrgota war der gefährlichste Fürther in der vergangenen Saison, er kam auf 16 Tore und neun Vorlagen.

Ansonsten im Kader: Abiama, Kehr und Berggreen

Mit ihm in die Bundesliga zu gehen, würde den Klassenverbleib ein ganzes Stück wahrscheinlicher machen. Zwar verfügt das Kleeblatt auch über ein offensivstarkes Mittelfeld. Doch wäre Hrgota weg, müsste die Spielvereinigung einen neuen Sturm-Partner für Hrgota suchen. Ansonsten stehen als Stürmer nur die Nachwuchs-Hoffnungen Dickson Abiama und Robin Kehr sowie der Dauer-Verletzte Emil Berggreen im aktuellen Aufgebot.

So oder so könnten die Fürther also noch einen neuen Angreifer gebrauchen. Eine spannende Option wäre Mittelstürmer Omar Marmoush, der im vergangenen Halbjahr an den FC Sankt Pauli ausgeliehen war und in 21 Spielen siebenmal getroffen hat. Schon im vergangenen Sommer hatte das Kleeblatt Interesse am talentierten Ägypter, auch jetzt scheint er für Geschäftsführer Azzouzi eine spannende Personalie zu sein. Doch hier ist wohl Geduld gefragt.

Der 22-Jährige wird zuerst zu seinem Stammverein, dem VfL Wolfsburg, zurückkehren. Dort soll er die Vorbereitung mitmachen. Dann allerdings könnte eine erneute Leihe in Frage kommen - und mit Wolfsburg pflegt die Spielvereinigung bekanntlich enge Beziehungen. Gut möglich, dass die Fürther also nicht nur mit Havard Nielsen in die Bundesliga stürmen.

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