Aberglaube

Freitag, der 13. – Warum gilt er als Unglückstag?

Simone Madre

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13.10.2023, 07:45 Uhr
Pro Jahr gibt es mindestens einmal einen Freitag, den 13. (Symbolbild).

© Karl-Josef Hildenbrand Pro Jahr gibt es mindestens einmal einen Freitag, den 13. (Symbolbild).

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Freitag, den 13., gibt im Jahr 2024 gleich zweimal - und zwar im September und im Dezember. Abergläubische Menschen sollten sich daher Freitag, den 13.09.2024 und Freitag, den 13.12.2024 in ihrem Terminkalender notieren.

Jedes Jahr kommt die Kombination aus Datum und Wochentag mindestens einmal vor, meistens sogar zweimal, höchstens jedoch dreimal (beispielsweise im Jahr 2015). Betrachtet man die Jahre 2015 bis 2025, kommt man insgesamt 19 Mal auf einen solchen Freitag.

Im Jahr 2025 findet er wieder einmal statt, und zwar am Freitag, dem 13.06.2025.

Es gibt viele Mythen und Erklärungsversuche rund um Freitag, den 13. Der Aberglaube beruht auf der Kombination aus zwei Unglückssymbolen: die Zahl 13 und der Wochentag Freitag.

Die Gründe für das "Unglück" am Freitag, den 13., sind unter anderem christlich geprägt und verweisen beispielsweise auf den Todestag Christi, welcher auf einen Freitag, den Karfreitag, fällt. Zudem fand die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies angeblich ebenfalls an einem Freitag statt.

Beim Abendmahl wurde Jesus von Judas verraten, der dreizehnten Person im Raum. Anwesend waren Jesus und seine zwölf Apostel. Weitere Erklärungen für den Unglückstag gibt es auch im Tarot, wo die 13. Karte "Tod" bedeutet. Die Zahl 13 wird auch als "Teufelsdutzend" beziehungsweise "Dutzend des Teufels" bezeichnet, sodass Menschen sie häufig mit dem Teufel in Verbindung bringen.

Auch in der Wirtschaft und Gesellschaft lässt sich Freitag, der 13., als Unglückstag wiederfinden. Am 13. Mai 1929 kam es zu einem gigantischen Börsencrash. Dieser ist auch als "Schwarzer Freitag" bekannt und führte dazu, dass viele Amerikaner ihr gesamtes Vermögen verloren. In Wahrheit fand der Börsencrash jedoch eigentlich einen Tag früher, also am Donnerstag statt. Hier gerät der verbreitete Mythos an seine Grenzen. Dennoch ist der Glaube bei vielen Menschen weiterhin im Gedächtnis verankert.

Sobald der Kalender Freitag, den 13., anzeigt, springen bei vielen abergläubischen Menschen die Alarmglocken an. An diesem Tag gehen sie beispielsweise schwarzen Katzen aus dem Weg und vermeiden den Kontakt mit Scherben. Der Tag bringt nach ihrer Auffassung Unglück und sie wollen ihr Schicksal nicht weiter herausfordern.

Doch was sagen eigentlich die wissenschaftlichen Statistiken? Passieren am Freitag, den 13., wirklich überdurchschnittlich viele Unfälle? Statistiken zufolge ist Freitag, der 13., ein ganz normaler Tag und es passieren nicht mehr Unfälle als an anderen Tagen. Es scheint sogar so, dass an diesem Tag deutlich weniger Unfälle geschehen, da sich viele Menschen vorsichtiger verhalten. Die Angst vor Unglücken am Freitag, dem 13., wirkt sogar schützend.

Dennoch zeigt der ADAC eine deutlich erhöhte Schadensmeldung an Freitagen im Allgemeinen auf. Ursächlich ist der erhöhte Verkehr durch Kurzurlauber und Pendler. Die Zahl 13 hat also keine Auswirkung auf die Anzahl an Verkehrsunfällen, der Wochentag allerdings schon.

Der Aberglaube, dass genau an diesem Tag weltweit Unglücke passieren, hat sich mittlerweile derart etabliert, dass auch heute noch viele Menschen etwas Schlechtes mit Freitag, dem 13., in Verbindung bringen. Diese irrationale Angst wird auch mit dem Fachbegriff "Paraskavedekatriaphobie" bezeichnet. Paraskavedekatriaphobie stammt aus den griechischen Wörtern "Paraskeue", das "Freitag" bedeutet, "dekatria", auf Deutsch "dreizehn" und "Phobie", beziehungsweise "Angst". Der Komponist Arnold Schönberg gilt als ein bekannter Paraskavedekatriaphobiker.

Die Phobie kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass sich Betroffene am Freitag, dem 13., nicht mehr aus dem Haus trauen und sich sozial isolieren. Einige Hotels haben keine Hotelzimmer mit der Nummer 13 oder keine 13. Etage. Manche Fluglinien, wie etwa Lufthansa, verzichten sogar auf die 13. Reihe in ihren Flugzeugen. Statistiken zufolge steigt die Anzahl der Krankmeldungen an diesen Tagen an - es fallen drei- bis fünfmal mehr Arbeitnehmer aus als an anderen Tagen.

Der Mythos rund um Freitag, den 13., ist in vielen Ländern dieser Welt verbreitet und sorgt immer noch bei einigen Menschen für Beunruhigung. Laut einer amerikanischen Studie des "Stress Management Center and Phobia Institute" in Asheville North Carolina im Jahr 2003, lag die Zahl der Menschen, die sich vor dem sogenannten Unglückstag fürchten, zwischen 17 und 21 Millionen US-Bürgern.

In Frankreich gab es Ende des 19. Jahrhunderts den "Quatorzième". Der Namen bedeutet "der Vierzehnte" und es handelt sich um eine Person, die gegen Bezahlung zu Gesellschaften dazustieß, damit diese nicht aus 13, sondern aus 14 Gäste entstehen.
Doch nicht in jedem Land gilt Freitag, der 13., als Unglückstag. In Griechenland werden Dienstage, welche auf den 13. eines Monats fallen, als Unglückstage angesehen. In Italien ist Freitag, der 17., der Tag, den Menschen mit Unglück und Pech verbinden.

Tatsächlich gibt es Leute, die daran glauben, dass Freitag oder die Nummer 13. Glück bringen. So steht in China und in Japan die Zahl 13 für Glück, ebenso in der jüdischen Tradition. Bei den Muslimen ist der Freitag heilig.

Dazu steht Freitag, der 13. in Verbindung mit glücklichen Geschehnissen. So wurde am Freitag, den 13. Dezember 1974 Malta zu einer Republik ausgerufen. Dazu gewann am Freitag, den 13. August 2010 ein Franzose 13 Millionen Euro im Jackpot.

In Finnland gilt seit 1995 Freitag, der 13. als Nationaler Tag des Unfalls. Das Land will somit Aufmerksamkeit auf Verkehrsunfälle erzeugen.

Der Mythos von Freitag, den 13., der Unglück bringen soll, hat sich auch durch Filme und Literatur verbreitet. Unter den prominentesten Beispielen gehören:

  • Das Börsenroman aus dem Jahr 1906 "Friday the 13th" des US-Amerikaners Thomas William Lawson
  • Der deutsche Film "Freitag der 13." aus dem Jahr 1916 des Regisseurs Richard Oswald
  • Die Komödie aus dem Jahr 1944 "Freitag der 13." von Regisseur Erich Engels
  • Der US-amerikanische Horrorfilm aus dem Jahr 1980 "Freitag der 13." von Sean S. Cunningham
  • Der Song "Ankomme Freitag, den 13." aus dem Jahr 1969 von Reinhard Mey
  • Das Lied "Freitag der 13." von den Toten Hosen auf dem Album Damenwahl

    Der Glaube, dass Freitag, der 13. ein Unglückstag ist, stammt ursprünglich aus den USA, sowie der Valentinstag und Halloween. Doch nicht nur Freitag, der 13., steht symbolisch für Unglück. Weitere Mythen abergläubischer Menschen sind die folgenden:

    • Der Bruch eines Spiegels führt zu sieben Jahren Unglück.
    • Das Unterlaufen einer Leiter bringt Unglück.
    • Ein Schornsteinfeger auf dem Dach bringt eine Woche Glück.
    • Eine schwarze Katze bringt Unglück.
    • Das Hufeisen ist als Glückssymbol bekannt.
    • Das Öffnen eines Schirms im Haus bringt Pech.