Diese Organisationen sollten Sie kennen

WM-Boykott - und was dann? So können Sie Menschen in Katar helfen

17.11.2022, 12:04 Uhr
Viele Menschen erwägen einen Boykott der Fußball-WM in Katar.

© Thomas Banneyer, dpa Viele Menschen erwägen einen Boykott der Fußball-WM in Katar.

Es ist eine außergewöhnliche WM, so viel steht fest: Am 20. November beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer in Katar. Erstmals im Winter, erstmals sind für eine WM gleich sechs Stadien komplett neu gebaut worden. Das Turnier wird praktisch seit der Bekanntgabe des Ausrichters im Dezember 2010 von heftiger Kritik begleitet.

Gastarbeitende, die am Neu- und Umbau der Stadien beteiligt waren, sollen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge über Jahre unter menschenunwürdigen Bedingungen gelebt haben. In einigen Fällen hätten sie unerschwingliche Vermittlungsgebühren bezahlen müssen, um überhaupt in Katar arbeiten zu dürfen, oder seien für ihre Arbeit nicht bezahlt worden - und ins Gefängnis gekommen, wenn sie dagegen protestierten.

Ungeklärte Todesfälle und Menschenrechtsverletzungen

Und auch zahlreiche ungeklärte Todesfälle stehen weiterhin im Raum, deren Ausmaß auch heute noch nicht bekannt ist. Während das katarische WM-Komitee und der Fußball-Weltverband Fifa von nur drei Toten im direkten Zusammenhang mit der Arbeit auf Stadion-Baustellen sprechen, gehen Journalistinnen und Journalisten des Guardian nach ihrer Recherche von mehr als 6500 Toten aus. Diese Zahl beschränkt sich allerdings auf Gastarbeitende aus Indien, Pakistan, Nepal, Bangladesch und Sri Lanka. Die Dunkelziffer liege deutlich höher, heißt es in einem Artikel aus dem Jahr 2021.

Ebenfalls im Fokus standen zuletzt die Menschenrechtsverletzungen im Land der WM: Frauen werden in Katar in vielen Situationen benachteiligt, Homosexualität steht unter Strafe und auch ein Recht auf freie Meinungsäußerung besteht im Emirat nicht. Zahlreiche Gründe, die viele Menschen - darunter auch Fußballfans - dazu bewegen, das Turnier in Katar zu boykottieren. Doch wie können Kritikerinnen und Kritiker des Turniers über den Boykott hinaus helfen?

Diese Organisationen können helfen

Die anstehende Fußball-WM hat auch den Blick einiger Hilfsorganisationen auf die Lage im Golfstaat gerichtet. "Amnesty International" fordert in einer Petition, die Arbeitsmigrantinnen und Arbeitsmigranten, die unter den Menschenrechtsverletzungen gelitten haben, zu entschädigen. Auch Spenden nimmt die Organisation entgegen, speziell für Katar zu spenden ist auf der Homepage jedoch nicht möglich. Ähnlich verhält es sich mit "Human Rights Watch", einer Organisation, die durch Untersuchungen und Öffentlichkeitsarbeit auf Menschenrechtsverletzungen in Katar aufmerksam macht.

Speziell für Frauenrechte im Emirat macht sich das internationale katholische Hilfswerk missio stark. Und um die Rechte von Menschen, die sich der LGBTQI+-Community zugehörig fühlen, kämpft der "Human Dignity Trust", eine in Großbritannien ansässige und international tätige Organisation.