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Lohn und Gehalt: Was ist der Unterschied?

Gregor Grosse

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14.2.2023, 10:59 Uhr
Lohn und Gehalt unterscheiden sich in einem wichtigen Aspekt.

© IMAGO/Westend61/Xavier Lorenzo Lohn und Gehalt unterscheiden sich in einem wichtigen Aspekt.

Lohn und Gehalt sind zwei Begriffe, die manchmal oft synonym verwendet werden - doch es gibt einen grundlegenden Unterschied.

Synonyme für Lohn & Gehalt

Für die Summe an Geld, die man für seine Arbeit erhält, gibt es viele Bezeichnungen: Verdienst, Einkommen, Gehalt oder Lohn. Daneben tauchen weitere Bezeichnungen wie Honorar, Gewinn und Überschuss auf. Im Folgenden werden die einzelnen Begriffe erklärt:

Lohn Bezahlung, die nach Arbeitsstunden berechnet wird (Stundenlohn)
Gehalt Regelmäßige monatliche Bezahlung unabhängig von der genauen Arbeitszeit
Honorar Bezahlung für bestimmte Dienstleistungen bei Personen in freien Berufen (Rechtsanwälte, Ärzte, Journalisten, Unternehmensberatern)
Einkommen Sachliche oder monetäre Leistung für eine einzelne Person oder eine Firma / einen Verein - kann also sowohl für Lohn als auch für Gehalt stehen
Verdienst Sachliche oder monetäre Leistung für eine einzelne Person - kann also sowohl für Lohn als auch für Gehalt stehen

Unterschied zwischen Lohn und Gehalt

Die Synonyme "Verdienst", "Lohn" und "Gehalt" beschreiben immer ein Arbeitsentgelt beziehungsweise geldliches Einkommen eines Arbeitnehmers. Alle drei Synonyme werden in der Regel als Bruttobetrag angegeben. Das Arbeitsentgelt ist im Arbeitsvertrag geregelt und frei verhandelbar, abhängig natürlich von gesetzlichen Mindestlohnregelungen. Die Verdienste unterliegen in der Regel der Sozialversicherungs- und Einkommenssteuerpflicht, wobei der Arbeitgeber bei Angestellten anteilig die Sozialabgaben trägt. Bei Angestellten werden sowohl Steuern als auch Sozialabgaben direkt vom Verdienst abgezogen, während Freiberufler ihre Sozialabgaben selbst abführen.

Wer bekommt ein Gehalt?

Weitverbreitet ist die Annahme, dass Arbeiter einen Lohn und Angestellte ein Gehalt bekommen. Tatsächlich ist es in der Regel so, dass Angestellte eines Unternehmens wie zum Beispiel Bürokaufleute oder Techniker ein Gehalt beziehen. Das meint eine fest vereinbarte Summe, die unabhängig von der realen Arbeitszeit jeden Monat ausgezahlt wird. Auch wenn der Arbeitnehmer Urlaub nimmt, bleibt das Grundgehalt gleich. Überstunden werden in diesem Fall nur selten ausgezahlt, sondern auf ein Gleitzeitkonto überwiesen.

Wann man Lohn bekommt

Dahingegen ist der Lohn die übliche Bezahlungsmethode für Arbeiter, worunter unter anderem Mini-Jobber fallen. Im Unterschied zum Gehalt kann der Lohn variieren, denn er richtet sich nach der tatsächlich geleisteten Arbeitszeit. Es handelt sich also üblicherweise um einen Stundenlohn. Daneben gibt es den sogenannten Akkordlohn, der sich nicht nach der Arbeitszeit, sondern der Arbeitsleistung richtet.

In dem Arbeitsvertrag ist grundsätzlich festgeschrieben, ob ein Lohn oder Gehalt ausgezahlt wird. Dies kann sich je nach Branche unterscheiden.

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Was ist der Brutto- und was ist der Netto-Lohn?

Das Bruttogehalt bezeichnet das vom Arbeitgeber gezahlte Gehalt, inklusive aller Abgaben wie Sozialversicherung, Lohn- oder Kirchensteuer. Bei Stellenausschreibungen wird das Gehalt in der Regel als Bruttogehalt angegeben, da sich die steuerlichen Abzüge individuell unterscheiden können.

Aber was wird vom Bruttogehalt abgezogen?

  • Steuern (Lohnsteuer und Kirchensteuer)
  • Sozialversicherungsbeiträge (Krankenversicherung, Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung)

Das Nettogehalt ist der Betrag, der nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen vom Bruttogehalt übrig bleibt. Dieser landet auch jeden Monat auf dem Bankkonto und entspricht damit dem Einkommen, das monatlich zur Verfügung steht.

Wer bekommt kein Bruttogehalt?

In Deutschland gibt es einige Arbeitnehmer, die kein Bruttogehalt erhalten, sondern eine andere Art von Vergütung. Kein Brutto-Gehalt bekommen zum Beispiel selbstständige Personen, die ein eigenes Unternehmen haben. Aber auch Minijobber erhalten kein Bruttogehalt, sondern einen Lohn, der unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze liegt. Infolgedessen zahlen sie auch keine Sozialversicherungsbeiträge. Auch Honorarkräfte, die auf Honorarbasis arbeiten, bekommen kein Bruttogehalt, sondern eine Vergütung für die erbrachte Leistung. Zuletzt erhalten auch Praktikanten in der Regel kein Bruttogehalt, sondern ein Taschengeld oder eine Vergütung.

Was sind Zusatzleistungen?

Zusatzleistungen sind Leistungen, die Arbeitnehmer vom Unternehmen zusätzlich zu ihrem Gehalt oder Lohn bekommen. Zusatzleistungen variieren je nach Arbeitgeber und Firma und werden von Unternehmen als zusätzlicher Anreiz eingesetzt.

Zu den beliebtesten Zusatzleistungen gehören:

  • Weihnachtsgeld
  • Dienstwagen
  • Gesundheitsvorsorge
  • Betriebliche Altersvorsorge
  • Erfolgsabhängiger Bonus
  • Gewinnbeteiligung
  • Ticket für Bus und Bahn
  • Fahrtkostenzuschüsse
  • Kantine beziehungsweise Essenszuschuss
  • Sport- und Fitnessprogramme oder Mitgliedschaften
  • Firmenhandys oder -Laptops
  • Kostenbeiträge für die Kinderbetreuung
  • Weiterbildungen
  • Kostenloser Strom für Elektroautos

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