Verbotenes Hausmittel

Bis zu 50.000 Euro Strafe: Dieses Mittel sollten Sie lieber nicht bei der Gartenarbeit verwenden

Johanna Michel

Online-Redaktion

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19.3.2024, 13:49 Uhr
Viele Hobbygärtner greifen bei Unkraut gerne zu Hausmitteln wie Essig und Salz. Streng genommen sind die allerdings verboten. (Symbolbild)

© Robert Günther/dpa Viele Hobbygärtner greifen bei Unkraut gerne zu Hausmitteln wie Essig und Salz. Streng genommen sind die allerdings verboten. (Symbolbild)

Neben Produkten aus dem Baumarkt, dem Gartencenter oder einem Fachhandel, greifen Hobbygärtner auch gerne auf die stets vorhandenen Hausmittel zurück. Bei der Entfernung von Unkraut sind Essig und Salz beliebt. Wie das Portal "mein-schoener-garten.de" erklärt, ist das aber nicht empfehlenswert - und zusätzlich rechtlich eine Grauzone.

Alle Mittel, die zur Vernichtung von Unkraut eingesetzt werden, unterliegen dem Pflanzenschutzgesetz. Dabei heißt es in § 12 Abs. 2 PflSchG: "Pflanzenschutzmittel dürfen nicht auf befestigten Freilandflächen [...] angewandt werden." Somit sind sie auf Wegen, Bürgersteigen, Terrassen, auf gepflasterten Innenhöfen und auf ähnlichen Flächen verboten. Dies schließt auch Essig und Salz mit ein, die als nicht erlaubte Pflanzenschutzmittel eingestuft werden. Bei der nicht erlaubten Verwendung drohen sogar Bußgelder bis zu 50.000 Euro, wie die Landwirtschaftskammer Niedersachen auf ihrer Homepage mitteilt. In der Regel fallen die Bußgelder aber deutlich niedriger aus, je nach der Schwere des Vergehens.

Ein Grund hierfür ist, dass Essig den Boden übersäuert und Salz wichtige Mikroorganismen abtötet. Langfristig wird durch die Verwendung der beiden Mittel auch das Grundwasser belastet.

In Blumen- und Pflanzentöpfen auf der Terrasse kann Essig hingegen verwendet werden, da er hier keine Auswirkung auf die umliegende Vegetation hat. Bei Essigessenz sollte diese im Verhältnis 1:15, bei Haushaltsessig im Verhältnis 1:3 mit Wasser vermischt werden. Wöchentlich solle der verdünnte Essig dann auf die Erde, nicht aber auf die Pflanzenteile gegeben werden. Wichtig ist dabei, die Pflanze zu beobachten - sie sollte unter der Essig-Kur nicht leiden.

Zudem gibt es andere Möglichkeiten, um Unkraut auf Wegen und Terrasse zu bekämpfen. So schwächt heißes Wasser beispielsweise die Zellstruktur der Pflanzen. Man kann Unkraut alle paar Tage mit möglichst heißem Wasser besprühen, dann stirbt es ab und kann einfach herausgezogen werden. Alternativ gibt man es in einem dünnen Strahl auf die Pflanze. Das hilft vor allem bei Unkraut in Fugen, da man hier nicht Gefahr läuft, Nutzpflanzen daneben zu treffen. Man kann diese Methode aber auch woanders anwenden. Zudem kann man Unkraut abflammen.

Im Beet ist Jäten immer noch am effektivsten, aber auch am aufwändigsten. Je früher man Unkraut entdeckt und entfernt, umso einfacher ist es. Alternativ kann man ihm den Platz und das Licht rauben: mit Bodendeckern, die den Boden begrünen, einer Mulchschicht oder einem Unkrautvlies. Auch Pappe kann man hierfür verwenden. Gegen Unkraut im Rasen hilft es oft, zu vertikutieren oder den Rasen zu sanden.

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