Lückenloses Grün

Experte verrät: Mit diesem Trick wird Ihr Rasen dicht und saftig

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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31.3.2024, 05:00 Uhr
Mit dem Frühling werden auch Gartenarbeiten wieder nötig. 

© IMAGO/Zoonar.com/Nadezhda Soboleva Mit dem Frühling werden auch Gartenarbeiten wieder nötig. 

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Jeder, der einen Garten hat, weiß, dass eine lückenlose, grüne Rasenfläche oft nur mit sehr viel Fleiß und Geduld möglich ist. Eine Methode, die im ersten Moment vielleicht etwas befremdlich wirkt, soll das Wachstum Ihres Rasens ordentlich ankurbeln. Die Rede ist vom sogenannten Rasensanden.

Doch Rasen sanden – was heißt das überhaupt? Unter dem Absanden oder Besanden des Rasens versteht man eine spezielle Pflegemethode, die für ein besseres Wachstum des Rasens und die Eindämmung von Unkraut sorgen soll. Dabei wird nach dem Vertikutieren im Frühjahr eine dünne Schicht feiner Sand auf dem Rasen verteilt. Der Regen spült den Sand dann in den Boden und lockert die obere Schicht auf.

Entgegen der Annahme, dass der Sand die Halme plättet, lockert er langfristig den Boden auf. Die Sandkörner sorgen für eine höhere Wasserdurchlässigkeit und mehr Sauerstoff, wodurch Staunässe und Fäulnis verhindert werden. Auch die Gräserwurzeln bekommen wieder mehr Luft und können mehr Nährstoffe aus dem Boden ziehen.

Der richtige Zeitpunkt spielt dabei eine große Rolle, da eine Besandung in der Wachstumszeit liegen sollte. "In Mittelfranken ist das normalerweise frühestens ab Mitte April bis spätestens Mitte September", erklärt Ulrich Schäfer, Geschäftsführer der "Nordgrün Nürnberg Garten- und Landschaftsbau GmbH".

Wenn sich der Rasen im Sommer aufgrund fehlender Niederschläge gelb färbt, sollte man von der Pflegemaßnahme absehen, so Schäfer weiter. Besonders gut eignen sich die Frühlingsmonate April und Mai, aber auch in den Herbstmonaten ist die Pflegemaßnahme möglich.

Stark beanspruchte Böden sollten Sie am besten jährlich sanden - und in den ersten zwei oder drei Jahren sogar zweimal jährlich sanden.

Doch welches Grün muss man überhaupt sanden? Hierzu erklärt Schäfer: "Eine Besandung macht dort Sinn, wo wir zu fette Böden haben und vielleicht Unebenheiten ausgeglichen werden sollen." Grundsätzlich kann Ihnen der Zustand des Rasens verraten, ob es notwendig ist, ihn zu sanden. Wenn Ihr Grün schlecht wächst, obwohl Sie regelmäßig mähen, düngen und wässern, sind oft verdichtete Böden schuld. Diese sehen meist tonig und lehmig aus.

Auch regelmäßiges Unkraut, Rasenfilz oder Moos können Indikatoren für einen sehr lehmigen Boden oder einen stark beanspruchten Rasen sein. Ebenso lassen braune oder kahle Stellen auf dem Grasplatz auf einen dichten Boden schließen, die sie mit Rasensanden angehen sollten.

Zudem ergibt es laut "Nordgrün Nürnberg"-Chef Sinn, nach einer Regenerationssaat den Rasen mit einer leichten Sandschicht zu bedecken. Dabei sollte man das Grün parallel mit ausreichend Stickstoffanteilen düngen, damit der Rasen einen Wachstumsschub erhält.

Extra-Tipp des Experten: Wer beispielsweise eine buckelige Rasenfläche glätten möchte, kann diese Methode alle vier bis sechs Wochen wiederholen, sobald die Grasnarbe wieder völlig geschlossen ist.

Übrigens wachsen die besten Rasenflächen auf sandigen Böden, die aber regelmäßig und viel Wasser benötigen. "Die Greens auf den Golfplätzen beispielsweise wachsen auf sandigen Substraten, fast ohne humose Anteile im Boden", erklärt Schäfer.

Es empfiehlt sich, den Rasen mit möglichst feinem Sand zu bestreuen. Laut dem Rasendoktor sei Quarzsand, mit einer Körnung von 0,5 mm bis 1,5 mm optimal. Auch Spielsand eignet sich, wenn dieser feinkörnig ist. Ein weiteres wichtiges Qualitätsmerkmal ist, dass der Sand gewaschen und möglichst rundkörnig ist. Denn ein scharfkantiger Sand erschwert es den Wurzeln, sich im Boden zu verzweigen.

Für Hobbygärtnerinnen und -gärtner empfiehlt der Nürnberger Experte fünf bis zehn Liter Sand pro Quadratmeter. Im professionellen Sportplatzbau komme aber meist deutlich mehr Sand zum Einsatz.

  1. Zunächst sollten Sie die betroffene Rasenfläche gründlich düngen.
  2. Zwei Wochen später mähen Sie das Gras auf etwa drei Zentimeter.
  3. Dann muss der Rasen vertikutiert und gegebenenfalls tiefengelockert werden. Denn: Ohne, dass die Grasnarbe geöffnet und eventuell Moos entfernt wurde, bringt eine Besandung nichts - und das Moos kann zur Sperrschicht werden.
  4. Im letzten Schritt verstreuen Sie den speziellen Sand etwa ein bis zwei Zentimeter hoch auf der gewünschten Fläche und verteilen ihn sorgfältig mit dem Rücken einer Harke oder einem großen Besen. Der Erfolg wird allerdings nicht direkt sichtbar, sondern erfordert etwas Geduld: Nach etwa ein bis zwei Saisons ist das Ergebnis laut Garten-Experten sichtbar und die Rasenfläche zeigt sich deutlich gesünder und grüner.

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