Gartenpflege

Klee im Rasen bekämpfen: Die besten Tipps

Simone Madre

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12.6.2023, 09:30 Uhr
Klee im Rasen: In Deutschland findet man häufig Weißklee.

© Bellezza87, Pixabay, LizenzCC Klee im Rasen: In Deutschland findet man häufig Weißklee.

In diesem Artikel:

  • Klee im Rasen spricht für einen Mangel im Rasen - oft gibt es eine Unterversorgung mit Stickstoff oder Feuchtigkeit.
  • Wer den Klee loswerden will, kann den Rasen vertikutieren und den Mangel ausgleichen.
  • Es gibt aber auch spezielle Klee-Gras-Mischungen für den Rasen, die besonders robust sind und auch bei Trockenheit grün bleiben.

Obwohl das vierblättrige Kleeblatt ein Symbol für Glück ist, freuen sich die meisten Gärtner nicht über den Klee im eigenen Garten. Vor allem Eltern kleinerer Kinder möchten das Unkraut bekämpfen, da der Klee häufig Bienen und Hummeln anzieht, in die Kinder beim Spielen und Toben hineintreten könnten. Wenn sich der Klee erst einmal im Garten breit gemacht hat, wird er häufig mit Chemiekeulen entfernt. Dies muss aber gar nicht sein, da auch einfache Hausmittel sehr wirksam gegen Weißklee sein können.

Auch wenn Klee als Glücksbringer gilt, ist vermehrtes Auftreten ein Anzeichen dafür, dass dem Rasen etwas fehlt. Die Kleepflanze verdrängt den Rasen mit der Zeit. Wenn sich der Klee im Garten erst einmal ausgebreitet hat, nimmt er den Gräsern aufgrund seiner großen Blätter das Licht zum Wachsen weg.

In Deutschland ist insbesondere der Weißklee von Mai bis Oktober weit verbreitet. Diesen erkennt man an den leicht rosafarbenen Blüten. Zugleich gedeiht er vor allem auf unterversorgtem, kalkhaltigem Boden durch Ausläufer und Samen. Dem Gras fehlt es häufig an Stickstoff. Dies kann der Klee besser ausgleichen, da er eine Symbiose mit Bakterien eingeht, die den Stickstoff binden. Daher verbreitet sich der Klee immer weiter und verdrängt die Grashalme mit der Zeit. Wer die Ursachen für Klee kennt, kann diesen ganz einfach vorbeugen oder Maßnahmen zur Bekämpfung daraus ableiten.

Diese Kleesorten findet man häufig in Deutschland:

  • Weißklee
  • Sauerklee
  • Hornklee

Mit dem Rasenmäher lässt sich Klee im Rasen leider nicht entfernen, weshalb Hobbygärtner auf andere Methoden zurückgreifen müssen. Wenn sich Weißklee im Garten ausgebreitet hat, kann man diesen mit dem Vertikutierer bekämpfen. Dies ist bei Sauerklee und Hornklee deutlich schwieriger.

  • Vertikutieren: Um den Klee im Rasen zu bekämpfen, kann man den Rasen einfach vertikutieren. Ein Handvertikutierer reicht bei kleinen Unkrautnestern schon aus. Bestenfalls wendet man die Methode im frühen Herbst an, wenn der Boden feucht und warm ist. Der Frühling ist auch gut zum Vertikutieren geeignet. Beim Vertikutieren wird die Oberfläche des Rasens aufgeschnitten, damit Sauerstoff in den Boden gelangt und dieser besser atmen kann. Der Klee wird geschwächt und kann auf dem Kompost entfernt werden. Anschließend wird der Rasen auf den kahlen Stellen nachgesäht.
    Ein Langzeitdünger sorgt für einen guten Wachstumsstart. Die Rasensamen müssen mit circa fünf Millimeter Erde bedeckt und anschließend gut gegossen werden. Bis zur Keimung sollte die Erde durchgehend feucht gehalten werden. Jetzt wird es Zeit, dass das Gras seine Fläche wieder zurückerobern kann.

  • Rasen richtig mähen: Wer den Rasen nicht zu kurz mäht, tut seinem Gras auf jeden Fall etwas Gutes. Wenn der Rasen stark gestutzt wird, bekommt der Klee mehr Licht und wächst schneller als die Grashalme. Daher sollten Hobbygärtner ihren Rasen nicht zu häufig und vor allem nicht auf weniger als vier bis fünf Zentimeter kürzen.


    Wie Sie Rasen richtig mähen, erfahren Sie in unserem Beitrag.


  • Heißes Wasser: Heißes Wasser wird gerne als Hausmittel beim Entfernen von Klee genutzt. Dazu bringt man Leitungswasser zum Kochen, am besten mit einem Wasserkocher. Das kochend heiße Wasser wird gezielt – und ausschließlich – auf das Unkraut gegossen, sodass die Kleeblätter verenden. Durch die Hitze gerinnt das in den Zellen enthaltene Eiweiß und die Zellwände platzen auf. Danach lässt man das Unkraut trocknen und entfernt mit der Hand den Klee mitsamt Wurzeln.
    Achtung: Salz und Essig werden teilweise auch als Hausmittel gegen Klee empfohlen. Allerdings können diese Stoffe auch den anderen Pflanzen oder Tieren schaden und sollten daher nicht verwendet werden.

  • Klee ausstechen: Bei Wiesen- und Hornklee ist das Ausstechen besonders wirksam. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich der Klee noch nicht zu weit ausgebreitet hat. Das befallene Rasenstück wird beim Ausstechen komplett entfernt. Dabei müssen auch die Wurzeln ausgegraben werden, damit der Klee nicht nachwachsen kann. Die kahlen Rasenstellen kann man nun mit einem Rollrasen flicken oder die Löcher mit etwas Erde auffüllen und neuen Rasen säen.

  • Mittel gegen Klee im Rasen: Folie nutzen: Eine weitere Methode ist das Abdecken mit einer Folie. Das Unkraut kann unter lichtarmen Verhältnissen nicht mehr wachsen. Alle Stellen, die von Klee befallen sind, können mithilfe einer lichtdichten Folie abgedeckt werden. Vier Wochen später sollte der Klee abgestorben sein. Der Rasen erholt sich von dem Lichtmangel wieder.

  • Kaffeesatz gegen Klee im Rasen: Ein bewährtes Hausmittel bei Klee im eigenen Garten ist tatsächlich Kaffeesatz. Dieser fungiert als Stickstoffdünger und kann den Klee im Rasen auf lange Sicht bekämpfen. Dabei sollte vor allem auf die richtige Anwendung geachtet werden, damit der Dünger auch wirklich vom Rasen aufgenommen werden kann.

  1. Das Düngen mit dem Hausmittel Kaffeesatz ist vor allem wirksam bei Weißklee, Hornklee, Purpur-Klee und Gelben Steinklee.
  2. Bevor der Kaffeesatz zum Einsatz kommt, wird der Rasen vertikutiert. Somit wird ein Großteil des Klees bereits aus dem Rasen entfernt.
  3. Danach wird der Kaffeesatz gleichmäßig auf der Rasenfläche verteilt.
  4. Wer den Kaffeesatz-Dünger mithilfe einer Harke in den Boden einarbeitet, sorgt dafür, dass die Nährstoffe besser an die Wurzeln der Grashalme gelangen.
  5. Jetzt muss nur noch der Rasen gewässert werden. Dies ist notwendig, damit der Dünger in den Boden gelangt und nicht nur auf der Oberfläche aufliegt. Wer den Wetterbericht verfolgt, kann den Kaffeesatz natürlich auch vor einem Regenschauer ausbringen. Nur zu windig sollte es nicht sein, damit der Dünger nicht völlig weggeweht wird.
  6. Das Düngen sollte am besten mehrmals im Jahr wiederholt werden, damit der Klee langfristig bekämpft wird.

Vorsicht: Einige Kleearten wie beispielsweise Sauerklee wachsen besonders gut auf saurem Boden. Bei einer Kaffeesatz-Düngung würde der Klee somit noch besser wachsen. Daher sollte man vorher immer prüfen, um welche Kleesorte es sich handelt. Zudem kann man den pH-Wert mit einer Bodenprobe messen.

Mit einigen Tipps lässt sich der Klee im eigenen Garten bereits im Voraus verhindern:

Bereits bei der Aussaat sollten Hobbygärtner darauf achten, dass sie eine geeignete Saat verwenden, die einen dichten Rasen begünstigt. Dichtes Gras gibt dem Klee nämlich keine Chance, zu wachsen und sich auszubreiten. Da das Wachstum von Klee häufig mit Mangelerscheinungen zusammenhängt, sollte eine Unterversorgung des Rasens verhindert werden.

Das Unkraut wächst und gedeiht vor allem dann, wenn der Boden entweder zu viel oder zu wenig Kalk enthält. Dann ist es wichtig, den Kalkhaushalt im Boden auszugleichen.

Insbesondere an trockenen Sommertagen kann es sinnvoll sein, den Rasen abends zu bewässern. Im Vergleich zu Gras kann Klee mit Trockenheit deutlich besser umgehen. Wenn die Grashalme ausreichend Wasser bekommen, wird es kräftig genug und setzt sich gegenüber dem Klee durch.

Präventionsmaßnahmen im Überblick:

  • pH-Wert-Test durchführen
  • Entweder kalken oder düngen
  • Den Rasen nicht tiefer als auf vier bis fünf Zentimeter mähen
  • Die Grasfläche bei Trockenheit regelmäßig bewässern

    Auch wenn viele Hobbygärtner den Klee als Unkraut betrachten, säen einige Menschen Klee sogar bewusst in ihren Rasen. Der speziell gezüchtete Weißklee hat kleine Blätter und ist auch unter den Namen Zwergklee oder Mikroklee bekannt.

    Diese Vorteile hat der Klee im eigenen Garten:

    • Ohne Dünger ist der Rasen das ganze Jahr über grün
    • Gegen Trockenheit wird der Rasen deutlich resistenter
    • Der Rasen benötigt weniger Wasser
    • Andere Unkräuter können sich nicht durchsetzen, da die Kleeblätter den Boden beschatten

    Der sogenannte Microclover-Rasen aus Klee und Gras ist allerdings nicht so belastbar wie ein normaler Rasen. Somit braucht dieser mehr Zeit zur Regeneration. Wenn die Kinder beispielsweise im Garten Fußball spielen, sollte man dem Rasen im Anschluss eine Verschnaufpause gönnen. Will man verhindern, dass der Klee im Rasen blüht, muss man zudem etwa einmal pro Woche mähen.

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