Zimmer- und Gartenpflanzen

Kaffeesatz als natürlicher Dünger: Für welche Pflanzen eignet er sich?

Elias Thiel

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6.6.2023, 09:58 Uhr
Wenn man Zimmerpflanzen mit Kaffeesatz düngt, muss man einiges beachten - sonst kommt es zu Schimmel oder anderen unerwünschten Auswirkungen.

© IMAGO / Niehoff Wenn man Zimmerpflanzen mit Kaffeesatz düngt, muss man einiges beachten - sonst kommt es zu Schimmel oder anderen unerwünschten Auswirkungen.

In diesem Artikel:

Ganz gleich, ob zum Wachwerden am frühen Morgen, bei der Arbeit oder zum Kuchen am Nachmittag – Kaffee gehört für viele Menschen zum Alltag. Doch was macht man mit dem übrig gebliebenen Kaffeesatz? Statt ihn einfach wegzuwerfen, kann man ihn als Dünger für Pflanzen nutzen.

Kaffeesatz enthält wertvolle Nährstoffe wie Stickstoff, Kalium und Phosphor und ist daher für viele Pflanzen ein idealer, natürlicher und nachhaltiger Dünger. Aber auch kalter Kaffee, den man nicht mehr trinken will, nutzen viele Menschen als Dünger. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Vor- und Nachteile die beiden Methoden haben und worauf Sie bei der Anwendung achten sollten.

Kaffee enthält wichtige Nährstoffe, die sich auch in handelsüblichen Düngern wiederfinden. Nun stellt sich die Frage: Nimmt man kalten Kaffee oder Kaffeesatz als Dünger? Welchen Kaffee nutzt man als Dünger?

Kaffeesatz eignet sich vor allem im Garten besser als kalter Kaffee, da er mehr Nährstoffe enthält und sie langsamer freisetzt. Zudem fördert er das Bodenleben und verbessert die Struktur. Säureliebende Pflanzen können sehr von ihm profitieren. Es kommt aber auf den Anwendungszweck an. Kaffeesatz enthält viel Stickstoff, kalter Kaffee eher Magnesium und Kalium.

Kalten Kaffee kann man ebenfalls verwenden, man sollte ihn aber mit Wasser verdünnen und nicht mehr als eine halbe Tasse pro Pflanze und Woche gießen. Denn die Flüssigkeit enthält zwar Nährstoffe, ist aber auch sehr sauer. Wenn der verdünnte Kaffee den Säuregehalt des Bodens leicht erhöht, kann das für Pflanzen gut sein, zu sauer sollte der Boden aber nicht werden.

Der Vorteil von kaltem Kaffee: Er eignet sich speziell für Zimmerpflanzen besser als Kaffeesatz. Denn Letzterer sollte in den Boden eingearbeitet werden. Streut man ihn einfach nur auf die Erde, zersetzt er sich sehr langsam und fängt teilweise auch an zu schimmeln, weil er beim Gießen immer wieder nass wird. Will man Kaffeesatz für Zimmerpflanzen verwenden, klappt das am besten beim Umtopfen. Hierbei arbeitet man ein paar Handvoll in die neue Blumenerde ein.

So düngt man mit Kaffeesatz

Kaffeesatz sammeln

Der Kaffeesatz sollte gut abgekühlt und trocken sein. Bei feuchtem Kaffeesatz besteht die Gefahr, dass dieser schimmelt. Bestenfalls füllt man den Kaffeesatz in eine Schale oder ein Sieb und lässt ihn anschließend an der Luft trocknen.

Menge

Die Menge des Kaffeesatzes sollte moderat sein, um eine Überdüngung des Bodens zu vermeiden. Für eine größere Gartenpflanze nimmt man ein paar Handvoll, bei kleinen Pflanzen reichen ein bis zwei Esslöffel.

Einarbeitung in den Boden

Sobald man eine ausreichende Menge an Kaffeesatz gesammelt hat, kann man das trockene Pulver im Wurzelbereich der entsprechenden Pflanzen verteilen. Der Kaffeesatz sollte dabei nicht nur auf den Boden gestreut, sondern in die Erde eingearbeitet werden. Alternativ deckt man ihn mit Mulch ab. Das sorgt dafür, dass er sich besser zersetzt.

Auswahl der Pflanzen

Außerdem ist es wichtig, den Kaffeesatz aufgrund des sauren pH-Werts nicht bei allen Pflanzenarten anzuwenden. Er eignet sich speziell für säureliebende Pflanzen.

Kaffeesatz ist ideal für das Düngen von Pflanzen, die einen sauren Boden benötigen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Hortensien
  • Rhododendren
  • Lilien
  • Pfingstrosen
  • Kamelien

Gleichzeitig ist Kaffeesatz ein hervorragender Dünger für einige Nutzpflanzen, wie zum Beispiel:

  • Gurken
  • Zucchini
  • Tomaten
  • Erdbeeren
  • Heidelbeeren

Daneben gibt es auch einige Pflanzen, die nicht von Kaffeesatz profitieren oder sogar Schaden nehmen können:

  • Lavendel
  • Salbei
  • Thymian
  • Zistrose
  • Keimlinge
  • Sämlinge
  • Kakteen
  • Fuchsien
  • Rosen

Achtung: Bei der Anwendung von Kaffeesatz als Dünger ist es immer ratsam, sich vor dem Einsatz über die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzen zu informieren und gegebenenfalls andere Düngemittel zu verwenden.

Während sich Kaffeesatz optimal für den Garten eignet, sollte man diesen nicht direkt zum Gießen von Zimmerpflanzen verwenden. Kaffeesatz einfach in die Gießkanne zu geben, führt nämlich meist zu Schimmel. Er sollte stattdessen in den Boden eingearbeitet werden (siehe oben).

Allerdings kann übrig gebliebener kalter Kaffee im Verhältnis von 1:1 mit Wasser gemischt und einmal wöchentlich zum Gießen von Zimmer- und Balkonpflanzen genutzt werden. Wer seine Pflanzen mit Kaffee gießen möchte, sollte daher auf kalten Kaffee und nicht auf Kaffeesatz zurückgreifen.

Kaffeesatz auf dem Kompost

Kaffeesatz kann auf dem Kompost verwendet werden, um die Verrottung zu beschleunigen und den Boden mit Nährstoffen anzureichern. Regenwürmer finden im Kaffeesatz Nahrung. Damit kein Schimmel entsteht, sollte der Kaffeesatz nicht einfach im Filter auf den Kompost geworfen werden. Stattdessen sollte man ihn auf der Oberfläche verteilen.

Blumenerde auffrischen

Kaffeesatz kann sogar ausgelaugte Blumenerde auffrischen. Hierzu wird die alte Erde zu gleichen Teilen mit Kompost gemischt und der Kaffeesatz in kleinen Mengen untergehoben. Dies eignet sich gut für säureliebende Pflanzen (siehe oben).

Kaffee für Pflanzen geht mit verschiedenen Vor- und Nachteilen einher:

Vorteile

  • Kaffeesatz enthält Stickstoff, Magnesium, Phosphor und Kalium. Diese sind wichtig für das Wachstum von Pflanzen. Gleichzeitig fördert Kaffeesatz die Mikroorganismen im Boden, die für die Gesundheit der Pflanzen notwendig sind. Kaffeesatz verbessert aber auch die Bodenstruktur, da dieser eine gute Quelle für organische Materie ist.
  • Als Dünger kann Kaffeesatz den pH-Wert des Bodens senken und somit das Pflanzenwachstum begünstigen. Vor allem in sehr basischen Böden und bei kalkhaltigem Wasser kann Kaffeesatz den pH-Wert verbessern und den Boden düngen.

Nachteile

  • Eine Überdosierung von Kaffeesatz senkt den pH-Wert im Boden zu sehr. Das kann sogar säureliebende Pflanzen schließlich beeinträchtigen. Bei Zimmerpflanzen kann man einmal jährlich beim Umtopfen Kaffeesatz einarbeiten, bei Pflanzen im Garten bis zu viermal im Jahr.

Einige Tiere und Insekten werden durch Kaffeesatz abgeschreckt, wie beispielsweise Ameisen, Schnecken und Katzen. Das gilt insbesondere, wenn man den Kaffeesatz nicht einarbeitet, sondern lose auf der Erde verteilt. Der Geruch und die Struktur des Kaffeesatzes sind für diese Tiere äußerst unangenehm und können sie in die Flucht treiben.

Für Katzen und Hunde ist Koffein giftig. Koffein steckt auch noch im Kaffeesatz, rechnen kann man etwa mit bis zu acht Milligramm pro Gramm Kaffeesatz. Meist haben Hunde und Katzen kein Interesse daran, Kaffeesatz zu fressen. Sollten sie es trotzdem tun, ist eine Vergiftung prinzipiell möglich. Das kommt auf die verzehrte Menge und das Gewicht des Haustiers an.

Kaffeesatz kann den pH-Wert des Bodens senken und dadurch das Wachstum von Klee im Rasen hemmen. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass allein der Einsatz von Kaffeesatz ausreicht, um Klee vollständig zu beseitigen. Andere Maßnahmen wie gezieltes Ausstechen des Klees oder die Anwendung von Unkrautvernichtungsmitteln sind meist zusätzlich erforderlich, um das Problem langfristig zu lösen.

Kaffeesatz kann das ganze Jahr über als Dünger verwendet werden. Dieser eignet sich allerdings am besten in der Wachstumsperiode der Pflanzen. Die Häufigkeit des Düngens hängt von der Art der Pflanzen und der Menge des Kaffeesatzes ab.

Als Faustregel gilt: Kaffeesatz sollte bis zu viermal im Jahr in kleinen Mengen in die Erde eingearbeitet werden.

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