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Ameisen vertreiben & bekämpfen: Welche Hausmittel helfen?

Simone Madre

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2.12.2022, 10:03 Uhr
Ameisen mögen gerne Süßes - wie etwa Melonen.

© Bruno /Germany, Pixabay, LizenzCC Ameisen mögen gerne Süßes - wie etwa Melonen.

In diesem Artikel:

  • Störende Ameisenstraßen lassen sich mit Hausmitteln unterbrechen - dann suchen die Ameisen woanders nach Nahrung.
  • Bei Bedarf kann man Ameisen auch umsiedeln.
  • Wer bestimmte Vorkehrungen trifft, schützt sich vor Ameisen im Haus.

Obwohl Ameisen grundsätzlich sehr nützliche Tiere sind, werden diese im eigenen Garten oder in der Wohnung oft zur Plage. Im Handel gibt es viele chemische Mittel zur Bekämpfung von Ameisen. Diese sind jedoch meist gar nicht nötig, denn man kann mit natürlichen Mitteln und ein paar einfachen Tipps die ungebetenen Gäste effektiv vertreiben. Und das Wichtigste: Man kann sie dabei am Leben lassen und umweltschonend vorgehen.

Ameisen im Haus sind für viele Menschen ein Graus. Aber warum kommen Ameisen ins Haus und was kann man dagegen tun?

  • Nahrungsquelle entfernen

Wenn Sie mehrere Ameisen in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung finden, dann könnte das daran liegen, dass sie dort Nahrung finden. Wenn Sie beobachten, wohin die Ameisen laufen, finden Sie schnell die Quelle. Lassen Sie insbesondere süße Speisen nicht offen stehen und entsorgen Sie Ihren Restmüll, wenn die Ameisen sich dort gütlich tun.

Auch Futterschalen von Haustiere und Obstschalen können Ameisen anziehen. Daher sollten diese regelmäßig geleert werden. Hat man ein größeres Ameisenproblem, sollte man gebrauchtes Geschirr nicht einfach in der Wohnung stehenlassen, sondern nach jeder Mahlzeit das Geschirr spülen oder dieses in die Spülmaschine stellen. Auch Krümel und auf den Boden gefallene Essensreste sollten dann entfernt werden.

  • Zugänge schließen

Wenn die Ameisen nicht gerade durch die offene Terassentür kommen, sondern diese extra geschlossen bleibt und trotzdem weitere Tierchen ins Haus kommen, sollte man nach anderen Zugängen Ausschau halten. Sowohl Fenster als auch Türen sollten nach einiger Zeit auf ihre Dichtigkeit überprüft werden. Fugen und Mauerwerksöffnungen, die den Ameisen als Zugang dienen könnten, sollten verschlossen werden.

Wie Sie Fugen reinigen können, erfahren Sie in unserem Beitrag.

  • Ameisen bekämpfen mit Backpulver

Ein Klassiker zur Ameisenbekämpfung ist Backpulver. Allerdings handelt es sich dabei um eine sehr brutale Methode, denn die Tiere sterben qualvoll. Nachdem sie das Backpulver zu sich genommen haben, bläht sich ihr Magen so weit auf, dass sie platzen. Daher sollte man auf Backpulver besser verzichten und lieber auf schonende Methoden zurückgreifen.

  • Ameisen mit Klebeband bekämpfen

Um Ameisen loszuwerden, kann man einfach die Ameisenstraße ins Haus mit Klebeband überkleben. Dadurch verlieren die Tierchen ihre Duftspur, mit der sie den Weg für die anderen Ameisen markiert haben und finden somit nicht mehr zur Futterquelle. Im Anschluss suchen sich die Ameisen einen neuen Weg, der bestenfalls nicht mehr direkt ins Haus führt.

  • Ameisen mit Kreide bekämpfen

Kreidestifte funktioniert ähnlich wie das Klebeband. Auch hier unterbricht man die Ameisenstraße einfach mit einem breiten Kreidestrich. Die meisten Ameisen meiden die alkalische Kreide und suchen sich einen anderen Weg. Gänzlich zuverlässig ist die Methode allerdings nicht, dafür aber einfach umzusetzen.

  • Ameisen bekämpfen mit Düften

Das beliebte Hausmittel Essig hat sich auch bei der Vertreibung von Ameisen bewährt. Die Tiere mögen den Duft von Essig oder Essigessenz überhaupt nicht und ergreifen schnell die Flucht. Alternativ kann man aber auch auf Zitrone oder ätherische Öle wie Lavendelöl zurückgreifen. Auch Knoblauch oder Zimt können helfen. Zimtpulver lässt sich ausstreuen, um Ameisen fernzuhalten oder zum Auszug zu bewegen. Knoblauch kann kleinschneiden und in heißem Wasser ziehen lassen. Den Knoblauchsud füllt man in eine Sprühflasche und sprüht überall dort, wo Ameisen nicht entlanglaufen sollen.

Mitunter haben die Ameisen sich auch im Garten eine ungünstige Stelle gesucht. Auch hier gibt es effiziente Methoden, um die Ameisen wieder zu vertreiben.

  • Ameisen in Blumentöpfen bekämpfen: Ameisen, die sich in Blumentöpfen aufhalten und dort ein Nest gebaut haben, kann man am besten durch regelmäßiges Fluten mit einer Gießkanne vertreiben.

  • Ameisen im Garten bekämpfen: Genau wie im Haus oder der Wohnung haben sich auch Duftquellen als effektives Gegenmittel gegen Ameisen im Garten bewährt. Wer eine Duftbarriere aus Lavendel, Thymian, Nelken oder ätherischen Ölen aufbaut, bewegt die Ameisen zur Flucht. Genauso effektiv sind Essig- und Zitronenschalen, die man einfach vor den Hauseingängen oder im Garten aufstellt.

Maßnahmen, um Ameisen im Garten zu bekämpfen:

- Futterquellen reduzieren
- Flächen regelmäßig reinigen
- Pflasterflächen verfugen

Allgemein gilt: Ameisen sollten im Garten nur dann bekämpft werden, wenn sie massiv durch das Räubern der Nahrungsmittel oder ihre Bisse stören. Ameisen sind keine Pflanzenschädlinge und können daher den geliebten Pflanzen oder dem Beet nichts anhaben.

Auch im Rasen kann ein Ameisennest störend sein. Glücklicherweise gibt es einige Möglichkeiten, um etwas gegen die Ameisen zu tun.

  • Umsiedeln: Um Ameisen im Rasen effektiv loszuwerden, kann man diese einfach umsiedeln. Dazu füllt man einen Blumentopf mit Holzwolle und stellt diesen mit der Öffnung nach unten direkt auf den Ameisenbau. Die Ameisen bringen schon bald ihre Puppen in die neue Unterkunft und verlassen ihren alten Bau. Diese Umsiedelung kann einige Tage dauern. Sobald alle Ameisen umgesiedelt sind, sucht man ein neues Zuhause für sie (möglichst weit entfernt von dem eigenen Garten). Dieser sollte mindestens dreißig Meter weit weg sein, damit sich die Ameisen dort ansiedeln und nicht wieder zurückkommen.
  • Abgrenzen: Ameisen versuchen oftmals hartnäckig, an bestimmte Nahrungsquellen zu gelangen. Daher sollte man eine Barriere errichten, wenn man gerne im Garten isst. Wer am Tisch Kuchen essen will, kann die Füße des Tischs beispielsweise in größere Wasserbehälter stellen. Ameisen mögen kein Wasser und überqueren dieses nicht, um an die Lebensmittel zu gelangen. Wer auf einer Picknickdecke sitzt, kann einfach einen Ring aus Kreide um die Decke streuen. Alternativ funktioniert auch Kaffeesatz. Die kleinen Tierchen werden sich daraufhin eine andere Nahrungsquelle suchen.

Ameisen auf Terrassen werden häufig von Blattläusen und deren Zucker-Sekret angelockt. Daher sollte man die Blattläuse entfernen, damit man auch die Ameisen schnell wieder los ist.

Tipp: Wenn die Ameisenarmee überhand nimmt, sollte man sich lieber professionelle Hilfe holen. Dies ist vor allem dann von hoher Relevanz, wenn es sich um Holz- oder Pharaoameisen handelt. Der Schaden, der durch die Ameisen entsteht, kann andernfalls erheblich werden.

Ameisen gelten als die "Gesundheitspolizei" der Natur. Die kleinen Tiere halten den Wald gesund, indem sie Pflanzensamen verteilen, Abfälle verwerten und den Boden durchlüften. Durch die Lüftung des Bodens können Pflanzen besser wachsen. Zudem hat jede Ameise in einem Ameisenstaat eine bestimmte Aufgabe.

Ameisen leisten einen wichtigen Beitrag im Ökosystem, diese schützen Bäume und sorgen dafür, dass der Wald gesund bleibt. Zudem sorgen sie dafür, dass Baumstümpfe und Holzstämme schneller verrotten und zu wertvoller Erde werden. Mit all diesen wichtigen Aufgaben stehen Waldameisen seit über 200 Jahren unter Naturschutz. Fast alle Arten werden mittlerweile in der Liste der gefährdeten Tierarten aufgeführt, da die Bestände in den letzten Jahrzehnten immer mehr zurückgehen. Deshalb ist es umso wichtiger, sich die Bedeutung von Ameisen vor Augen zu führen. Dann kommt man wohl gar nicht mehr auf die Idee, die Ameisen zu töten, sondern wird diese schonend bekämpfen.

Weitere Tipps für die Wohnung und den Garten

Wir haben für Sie eine Liste mit allen wichtigen Informationen erstellt, damit Sie eine saubere Wohnung und einen hübschen Garten genießen können:

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