Küchenkraut

So schneidet, erntet und pflegt man Rosmarin

Simone Madre

SEO-Redakteurin

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22.3.2023, 07:56 Uhr
Rosmarin muss man regelmäßig schneiden, sonst verholzt er.

© Yvonne Fischer Rosmarin muss man regelmäßig schneiden, sonst verholzt er.

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Rosmarin passt nicht nur sehr gut zu Fleischgerichten, Kartoffeln und Gemüse, sondern sorgt in geringen Mengen selbst bei Nachspeisen, Chutneys und Limonaden für ein besonderes Geschmackserlebnis. Der herb-würzige Geschmack des Rosmarins ist unverwechselbar und verleiht vielen Gerichten das gewisse Extra. Rosmarinzweige eignen sich zudem als Dekoration auf dem Teller.

Das Gewächs kann somit Hobbyköchen einiges bieten. Ziehen kann es sowohl im Topf auf der Fensterbank als auch auf dem Balkon oder im Garten.

Um Rosmarin zu pflegen, sollte man einige Tipps beherzigen. Besonders wichtig sind der Standort, das Gießen und die Überwinterung.

Rosmarin im Topf

Wer Rosmarin in einem Topf halten möchte, sollte die Kräuter- oder Kübelpflanzenerde mit reichlich Sand oder Tongranulat mischen. Zudem sollte der Topf ein Abzugsloch besitzen, sodass das Gießwasser gut abfließen kann. Dies vermeidet Staunässe, die der Rosmarin nicht mag.

Rosmarin: Standort und Boden

Das mediterrane Kraut bevorzugt einen sonnigen, warmen und geschützten Standort mit einem günstigen Mikroklima. Der Standort kann sich in der vollen Sonne befinden und muss theoretisch auch in der Mittagszeit nicht beschattet sein. Denn Rosmarin kann Hitze gut vertragen und sowohl im Topf gehalten als auch ausgepflanzt werden. Rosmarin bevorzugt mäßig trockene und durchlässige kalkhaltige Böden, die gerne etwas steinig sein dürfen.

Rosmarin im Winter

Da Rosmarin in den meisten Regionen Deutschlands nicht winterhart ist, sollte man ihn in einem Topf auf der Terrasse oder auf dem Balkon kultivieren und im Herbst überwintern. Bestenfalls eignet sich nun ein unbeheiztes Gewächshaus. An geschützten Standorten mit Weinbauklima ist auch eine Kultur im Freiland möglich, sofern der Rosmarin einen guten Winterschutz erhält. Rosmarin verträgt dabei Frost bis ungefähr -8 bis -10 Grad Celsius.

Rosmarin gießen

Rosmarin benötigt regelmäßig Wasser, jedoch nur in einem mäßigen Umfang. Die Pflanze verträgt Trockenheit problemlos.

Die Rosmarinblätter können grundsätzlich das gesamte Jahr geerntet werden. Ernten sollte man nicht einzelne Zweige, sondern ganze Triebe. Das hält den Strauch vital. Was man nicht zum Würzen braucht, kann man trocknen lassen. Man sollte allerdings nicht mehr als ein Drittel der Pflanze auf einmal abschneiden.

Am aromatischsten ist der Rosmarin an warmen, sonnigen Vormittagen. Dann enthalten die Blätter besonders viel ätherisches Öl. Später am Tag schmeckt Rosmarin nicht mehr ganz so intensiv. Die Zweige sollten bei der Ernte am besten trocken sein. Dann schneidet man einen oder mehrere Triebe mit einem sauberen, scharfen Messer oder einer Gartenschere ab.

Nach dem Schneiden sollte man die Pflanze gießen und sicherstellen, dass sie ausreichend Feuchtigkeit erhält und sich schnell erholt.

Wenn man wenig Rosmarin erntet, dann sollte man für den Frühling oder Herbst einen Rosmarin-Schnitt im Frühjahr oder Herbst einplanen. Der beste Zeitpunkt ist im Frühjahr nach der Blüte.

Warum muss man Rosmarin schneiden?

Rosmarin zählt zu den sogenannten Halbsträuchern. Dies bedeutet, dass die mehrjährige Pflanze nach einigen Jahren an der Triebbasis immer mehr verholzt. Gleichzeitig erneuern sich die krautigen Zweige jede Saison und sterben im Winter häufig ab. Wenn der Rosmarin nicht geschnitten wird, nehmen die verholzten Teile zu. Infolgedessen verkahlt der Rosmarin von unten und die neuen Austriebe werden jedes Jahr kürzer, sodass auch die Ernte immer geringer ausfällt. Dies wünscht sich wohl kein Hobbygärtner oder leidenschaftlicher Koch.

Rosmarin schneiden: So funktioniert es

Zunächst sollte man eine saubere und scharfe Gartenschere nutzen, um die Triebe aus dem Vorjahr zu schneiden. Die Zweige schneidet man so nah wie möglich am Hauptstamm oder am ältesten Teil des Zweigs ab. Achtung: Hobbygärtner sollten vermeiden, zu viel von der Pflanze auf einmal abzuschneiden. Ein paar junge Triebe bleiben stehen. Sonst kann das Wachstum nämlich massiv beeinträchtigt werden.

Rosmarin kann auf verschiedene Arten vermehrt werden. Dies sind die beiden beliebtesten Methoden:

  1. Stecklinge: Um Rosmarin zu vermehren, schneidet man im Frühjahr oder Herbst Stecklinge von etwa 10 cm Länge von einem gesunden Rosmarinstrauch. Danach entfernt man die unteren Blätter und steckt den Steckling in einen Topf mit nährstoffreichem Boden. Der Boden muss gleichmäßig feucht sein und der Topf sollte an einem hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung aufgestellt werden. Nach nur wenigen Wochen bilden sich die ersten Wurzeln und der Steckling beginnt zu wachsen.
  2. Samen: Bei der zweiten Variante sammelt man im Spätsommer einfach die Samen von einem gesunden Rosmarinstrauch oder kauft diese im Fachhandel (Rosmarinsamen finden Sie hier). Im März kann man dann die Samen in nährstoffreicher Erde im Topf vorziehen oder man sät sie ab Mitte April direkt in den Garten. Dabei sollten die Samen mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt sein. Diese wird gleichmäßig feucht gehalten. Der Rosmarin sollte an einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung gestellt werden. Nach einigen Wochen entwickeln sich die ersten Sämlinge.
  3. Absenker: Man biegt Zweige des Rosmarins nach unten und steckt sie am Boden fest, beispielsweise mit etwas Draht. Das Ende muss in feuchter Erde stecken. Nach einigen Wochen haben sich neue Wurzeln gebildet und man kann die Zweige von der Mutterpflanze trennen.

Unabhängig von der bevorzugten Methode, ist es wichtig, die jungen Pflanzen regelmäßig zu bewässern und zu düngen. Damit kann das Wachstum und die Gesundheit der Kräuter gefördert werden. Sobald die Pflanze stark genug ist, kann sie in einen größeren Topf oder in den Garten umgepflanzt werden.

Rosmarin kann man auf verschiedene Arten trocknen: an der Luft, in der Mikrowelle, im Backofen oder im Dörrautomat. Dies ist die einfachste Methode, um Rosmarin zu trocknen:

  1. Zuerst wäscht man die Rosmarinzweige ab und schüttelt sie vorsichtig, um überschüssiges Wasser zu entfernen.
  2. Danach legt man die Zweige flach auf ein Küchenpapier, um sie vorsichtig zu trocknen.
  3. Nach einigen Stunden bindet man die Zweige mit einer Schnur zusammen, um einen kleinen Strauß zu formen.
  4. Den Rosmarinstrauch hängt man kopfüber an einem warmen, trockenen Ort auf, der Schutz vor direktem Sonnenlicht und Feuchtigkeit bietet.
  5. Bis der Rosmarin trocken ist, kann es ein bis zwei Wochen dauern. Damit der Rosmarin vollständig trocken ist, sollte er regelmäßig überprüft werden. Die Zweige sollten sich leicht brechen lassen und die Nadeln jetzt spröde und leicht zerbrechlich sein.
  6. Zum Schluss entfernt man die Nadeln vom Stiel und bewahrt sie in einem luftdichten Behälter an einem kühlen Ort auf.

Getrockneter Rosmarin schmeckt nicht nur lecker als Gewürz zum Kochen und Backen, sondern auch im Tee, als Kräutersalz oder als aromatisches Öl zum Würzen.

Für das Rosmarinsalz muss man nur die Nadeln zerkleinern und zusammen mit grobkörnigem Salz in einen Mörser geben. Danach füllt man das Salz in ein Gefäß und kann dieses zum Würzen verwenden oder verschenken.

Auch die Zubereitung des Kräuteröls ist ganz einfach. Dazu gibt man die Rosmarinzweige einfach mit etwas grobem Meersalz und Pfeffer in ein Gefäß und füllt es mit Olivenöl auf. Damit sich kein Schimmel bildet, sollte nun kein Rosmarinzweig mehr aus dem Öl schauen. Das Öl muss anschließend für zwei bis drei Wochen an einen dunklen, nicht zu warmen Ort gestellt werden. Zwischendurch sollte das Gefäß regelmäßig geschüttelt werden. Nach zwei bis drei Wochen kann man das Öl in ein frisches Gefäß umfüllen und filtern.

Getrockneter Rosmarin schmeckt beispielsweise auch sehr lecker als Topping für ein Kartoffelgericht oder bei der Verfeinerung von Flammkuchen.

Rosmarin kann man auch ernten, während er blüht. Das schadet nicht dem Geschmack der Nadeln. Die Blütezeit von Rosmarin reicht in der Regel von Mitte März bis Ende Mai. Wenn der Strauch danach komplett zurückgeschnitten wird, ist eine zweite Blüte im Juli und August möglich. In mediterranen Regionen findet die Blütezeit im Oktober statt. Falls der Rosmarin gesund aussieht, aber einfach nicht blüht, liegt das meistens an einem zu warmen Winter. Rosmarin braucht nämlich einen ausreichenden Kältereiz, um Blüten auszubilden.