Gartenpflege

Rasen mähen: Wann und wie oft ist es sinnvoll?

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25.4.2023, 08:03 Uhr
Dicht, von einheitlicher Länge und in einem gleichmäßigen Grün: So hätten viele Menschen ihren Rasen gerne.

© Benjamin Nolte/dpa-tmn Dicht, von einheitlicher Länge und in einem gleichmäßigen Grün: So hätten viele Menschen ihren Rasen gerne.

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Damit der Rasen schön und gesund bleibt, sollte man beim Mähen einige Dinge zu beachten. Entscheidend ist, wie oft man mäht, welche Schnittlänge man wählt und ob man sich nach dem Wetter richtet.

Wer sich besonders viel Mühe gibt, kann in Kombination mit der passenden Grassorte und einmal Vertikutieren pro Jahr einen saftig-grünen, gleichmäßigen Rasenteppich erzielen. Wem der Rasen nicht ganz so wichtig ist, kann durch das Befolgen einiger Tipps zumindest verhindern, dass der Rasen aufgrund von vermeidbaren Fehlern kränkelt und Unkräuter wie Horn-Sauerklee sich in Graslücken ausbreiten.

Wer regelmäßig mäht, schafft die Basis für einen dichten, robusten Rasen. Aber wie oft ist das Mähen sinnvoll? Das hängt von der Rasensorte und dem Standort ab. Einen hochwertigen Zierrasen sollte man etwa einmal pro Woche mähen. Günstige Rasenmischungen wachsen oft sehr schnell und sollten mitunter zweimal pro Woche gemäht werden. Schattenrasen wächst langsamer und braucht etwa alle anderthalb Wochen einen Schnitt.

Das alles sind Werte zur Orientierung. Eigentlich geht es um das Graswachstum. Damit geht die Frage "Wie oft?" Hand in Hand mit der Frage, wie viel abgeschnitten werden sollte.

Die Höhe, auf der die Grashalme gekappt werden, lässt sich am Rasenmäher verstellen. Wie das geht, hängt vom jeweiligen Modell ab und wird in der Bedienungsanleitung beschrieben. Oft gibt es einen Hebel, Knöpfe oder eine Klemmvorrichtung.

Eine bewährte Faustregel ist, dass man beim Rasenmähen ein Drittel der Halmlänge abschneidet. Zwei Drittel bleiben also stehen. Wie viele Zentimeter das sein sollten, hängt wiederum von einigen Faktoren ab.

  • Ein typischer Spiel- und Sportrasen sollte auf vier bis fünf Zentimeter gekürzt werden, Schattenrasen bleibt mit etwa sechs Zentimetern etwas länger. Zierrasen darf auf drei Zentimeter gekürzt werden.
  • Ist es besonders trocken, sollte man anderthalb Zentimeter draufrechnen, damit der Rasen nicht so schnell austrocknet.
  • Auch beim ersten Schnitt im Jahr sollte etwas mehr stehen bleiben als sonst: Etwa acht Zentimeter sind sinnvoll, beim Schattenrasen sogar zehn.

Rasenmähen: So mähen Sie hohes Gras

Nicht immer hat man Zeit, ein- oder zweimal pro Woche den Rasen zu mähen. Wenn man das Gras für eine längere Zeit ungestört wachsen lässt, muss man danach allerdings etwas anders vorgehen als sonst. Denn langes Gras sollte nicht in einem Durchgang auf vier Zentimeter gekürzt werden. Dadurch würde es zu stark angegriffen. Das Resultat sind oft gelbliche Halme.

Besser ist es, den Rasen zunächst mit der höchsten Schnittstufe des Rasenmähers zu schneiden. Dann kann man einige Tage später ein Drittel der Länge wegnehmen. Beim nächsten Schnitt geht man wieder auf die gewohnte Länge hinunter. Man schneidet das Gras also stufenweise zurück.

Rasenschnitt liegen lassen

Hat Ihr Rasenmähen keinen Auffangkorb, verteilt sich das Schnittgut auf der gesamten Rasenfläche. Für das Mulchen von Beeten wäre dieses Schnittgut gut geeignet, auf dem Gras sollte es aber nicht liegen bleiben. Denn darunter bekommt das Gras nicht genug Licht und Luft. Wer keinen Auffangkorb hat, sollte daher zum Rechen greifen und den Grasschnitt entfernen.

Eine Ausnahme stellen hier Mulch-Rasenmäher dar. Diese zerstückeln das abgeschnittene Gras so fein, dass es den Rasen kaum belastet und nach dem Verrotten sogar als Dünger dienen kann.

In der Regel ist es nicht notwendig, den Rasen im Winter zu mähen. Denn in der kalten Jahreszeit wächst das Gras normalerweise nicht oder kaum. Außerdem kann das Mähen des Rasens bei feuchtem oder gefrorenem Boden nachhaltige Schäden erzeugen.

Allerdings gibt es eine Ausnahme, bei der Rasenmähen auch im Winter sinnvoll ist: Wenn der Rasen im Herbst beispielsweise nicht ausreichend gemäht wurde und das Gras dadurch zu lang geworden ist, kann der Rasen im Winter erneut gekürzt werden - solange es keinen Frost gibt. Durch das Mähen werden zukünftige Schäden durch Schnee und Eis vermieden. Denn wenn der Schnee lange Halme nieder- und zusammendrückt, kann das leicht zu Krankheiten und Pilzen im Rasen führen. Der Rasen sollte im Winter allerdings nur dann gemäht werden, wenn es wirklich notwendig ist.

Das erste Mal nach dem Winter sollte der Rasen gemäht werden, wenn das Wetter wärmer wird und er ausreichend gewachsen ist. In der Regel beginnt das Gras im Frühling zu wachsen, wenn die Temperaturen konstant über 10 Grad Celsius liegen und es genügend Feuchtigkeit gibt. Nun wird es auch wieder Zeit, den Rasen zu mähen.

Rasen mähen im Frühjahr

In den meisten Regionen ist es sinnvoll, den Rasen im Frühling zu mähen. Wenn der Rasen eine Höhe von etwa acht bis zehn Zentimeter erreicht hat, sollte man das erste Mal zum Rasenmäher greifen. Wenn es nachts noch kühl ist, sollte man den Rasen lieber vormittags mähen. Denn bei Temperaturen von unter 10 Grad sind frisch geschnittene Halme anfälliger für Krankheitserreger als bei wärmeren Nächten.

Man sollte allerdings auch darauf achten, dass der Morgentau bereits verschwunden ist. Denn nasses Gras lässt sich schlechter mähen. Somit braucht man mehr Kraft und mehr Zeit, um fertig zu werden. Und der Rasen wird auch schnell fransig, wenn die Messer des Rasenmähers nicht mehr ganz scharf sind.

Rasen mähen im Sommer

Ist es im Sommer sehr heiß und sonnig, sollte man ebenfalls am besten nach dem Verdunsten des Morgentaus mähen. Mittags und nachmittags ist die Sonneneinstrahlung so stark, dass frische Schnittkanten versengt werden können. Tendenziell wird das Ergebnis zudem etwas schöner, wenn man morgens statt abends mäht. Denn abends ist das Gras oft so trocken, dass die Messerchen es nicht gut schneiden können.

Beim Mähen muss man aber unbedingt die gesetzlichen Ruhezeiten sowie Angaben in der Hausordnung beachten. Spätabends und frühmorgens darf man in den meisten Gebieten keinen Lärm mehr machen.

Nassen Rasen mähen

Nicht nur pralles Sonnenlicht stört beim Mähen: Ist es zu nass, hat man ebenfalls Probleme. Denn dann werden die Schnittkanten nicht sauber und der Rasenmäher tut sich schwerer mit den nassen Grasbüscheln. Darum ist es meist einfacher, einen trockenen Tag abzuwarten.

Im Herbst sollte der Rasen noch regelmäßig gemäht werden, um ihn gesund zu halten und auf den Winter vorzubereiten. Das Gras sollte nicht zu lang werden, da es sonst bei Schneefall oder Regen niedergedrückt und dauerhaft beschädigt werden kann. Deshalb schneidet man den Rasen beim letzten Mähen vor dem Frost relativ kurz.

Mit dem Frost endet dann die Mähperiode. Bei Frost sollte der Rasen bei Frost auf keinen Fall gekürzt werden, da dies das Wachstum im Frühling massiv verzögert.

Das Mähen des Rasens entzieht ihm Biomasse und damit auch Nährstoffe. Wenn man ihn düngt, gleicht man das wieder aus. Der Dünger liefert dem Gras wichtige Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium. Mit ihnen kann der Rasen gedeihen und eine dichte Grasnarbe bilden.

Als Faustregel gilt: Der Rasen sollte circa drei bis viermal pro Jahr gedüngt werden (je nachdem, wie stark er beansprucht wird) – mehr ist mitunter kontraproduktiv. Das kann wie folgt aussehen:

  • erste Düngung im Frühling mit einem Langzeitdünger (je nach Düngemittel sollte die Außentemperatur bei mindestens 3 bis 10 Grad liegen, damit die Inhaltsstoffe gut wirken können)
  • zweite Düngung mit einem Langzeitdünger in der stärksten Wachstumsphase im Juni
  • optional: dritte Düngung im August bei strapaziertem Rasen
  • letzte Düngung im Herbst mit Herbstrasendünger, Oktober bis Anfang November

Hat man einen Mulchmäher oder einen Mähroboter, die das feine Schnittgut auf den Rasen fallen lassen, kann und sollte man seltener düngen. Denn die abgeschnittenen Gräser zersetzen sich langsam und versorgen den Boden mit Nährstoffen.

Zudem ist alle paar Jahre eine Bodenanalyse sinnvoll, um festzustellen, was der Rasen genau braucht. Viel hilft nämlich nicht unbedingt viel - man kann den Rasen auch durch Überdüngung schaden. Damit erzeugt man beispielsweise kränklich-gelbe Stellen oder braune, verbrannt wirkende Stellen.

Den Rasen vor dem Urlaub zu mähen, ist empfehlenswert. Dann wird der Rasen nicht zu lang und der Garten sieht stets gepflegt aus. Ein zu langer Rasen kann dazu führen, dass sich Unkraut oder Schädlinge ansiedeln oder dass der Rasen beschädigt wird.

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