Fünf Tipps

Grüne Tomaten nachreifen: Mit diesen Tipps klappt's

4.10.2023, 11:24 Uhr

Damit auch die letzten Tomaten reif werden, gibt es einige Tricks. © Hendrik Schmidt, dpa

Wochenlang hängen die grünen Tomaten im Herbst am Strauch und es tut sich nichts. Das ist aber noch kein Grund, die unreifen Früchte wegzuwerfen – denn mit diesen Tricks gelingt das Nachreifen der Tomaten ohne großen Aufwand.

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Abhängig von den Wetterbedingungen und dem Standort kann man die grünen Tomaten möglicherweise auch im September noch an der Pflanze reifen lassen. Obwohl es aufgrund des Mangels an Sonne und Wärme etwas länger dauert, beeinträchtigt dies die Früchte nicht zwangsläufig. In einigen Jahren ist es sogar zwischen Anfang und Mitte Oktober noch möglich, grüne Tomaten zu ernten. Dies gilt jedoch nur, wenn die Pflanzen geschützt sind und keine Braun- und Krautfäule aufweisen. Zusätzlich sollte man die Tomaten spätestens ernten, wenn die ersten Nachtfröste angekündigt sind.

Sobald die Temperaturen unter die Zehn-Grad-Marke sinken, reifen die Früchte kaum noch im Garten oder auf dem Balkon. Allerdings gibt es einige Möglichkeiten, Tomaten in der Wohnung nachzureifen. Innerhalb weniger Tage können die roten Früchte dann verarbeitet werden. Wenn Ihre Tomaten noch fest am Strauch hängen, dann bietet es sich an, den Ast mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere abzutrennen. Dann möglichst alle Blätter entfernen und die Tomaten kopfüber an einem warmen Ort aufhängen. Gut eignet sich hier zum Beispiel ein Heizkeller. Ein paar Tage später können die Früchte geerntet werden.

Wer nur eine Handvoll grüne Tomaten übrig hat, kann sie in Papier eingewickelt nachreifen lassen. Dafür eignet sich unter anderem Zeitungspapier oder eine alte Papiertüte vom Bäcker. Legen Sie die verpackten Tomaten am besten an einen warmen und feuchten Ort, um sie möglichst schnell nachreifen zu lassen – Licht benötigen sie bei dieser Methode nicht.

Eine ganz unkomplizierte Art der Nachreife passiert im Gewächshaus, aber nur, wenn es nicht zu kalt ist: Die Tomaten brauchen 18 bis 25 Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit, damit sie nach ein paar Tagen die schöne rote Farbe annehmen.

Egal, ob Sie grüne Bananen, Nektarinen oder eben Tomaten nachreifen lassen wollen; der Apfel kann dabei helfen. Während des Reifeprozesses verströmen diese besonders viel Ethylen. Das ist ein Reifegas, welches auch umliegendes Obst und Gemüse schneller nachreifen lässt. Deswegen sollten Sie Äpfel am besten immer gesondert aufbewahren.

Aber beim Tomatennachreifen kann man sich diese Eigenschaft zunutze machen: Schneiden Sie die Tomaten mit dem Strauch ab und entfernen Sie die Blätter, dann kommen Tomaten und Äpfel zusammen in einen Korb. Achten Sie darauf, dass die Früchte nicht zu eng beieinander liegen und keine Druckstellen entstehen. An einem warmen Ort haben Sie in wenigen Tagen reife Tomaten.

Ja, hellrote Tomaten können auf der Fensterbank nachreifen, wenn sie bereits einen gewissen Reifegrad erreicht haben. Die unreifen Tomaten stellt man einfach an einen sonnigen Ort auf die Fensterbank, idealerweise mit direktem Sonnenlicht. Die Tomaten sollten nicht zu eng beieinander liegen, damit sie gut belüftet sind. Zusätzlich sollte man regelmäßig den Reifegrad der Tomaten überprüfen und gegebenenfalls überreife oder beschädigte Früchte entfernen, um eine Schimmelbildung zu verhindern.

Wer viele Tomaten hat, diese aber aus Platzgründen nicht an der abgeschnittenen Pflanze nachreifen lassen kann, hat auch die Möglichkeit, sie in einem Gefäß reifen zu lassen. Dafür eignet sich zum Beispiel ein verschlossener Karton, der an einem dunklen und kühlen Ort wie dem Keller platziert wird. Dort brauchen die Tomaten dann noch einige Tage, bis man sie verzehren kann.

Statt einem Karton eignen sich auch Einweggläser: Hier aber darauf achten, die Früchte nicht zu stapeln, damit keine Druckstellen entstehen. Bei dieser Methode kann es bis zu zwei Wochen dauern, bis die Tomaten reif sind.

Selbst wenn man grüne Tomaten vorzeitig ins Haus holt, sollte man geduldig sein und diese nicht sofort verzehren. Am Strauch, unter Sonnenlicht vollständig gereifte Tomaten entwickeln ein einzigartiges, süßliches Aroma. Nachgereifte Tomaten können geschmacklich etwas variieren und ihr Aroma ist oftmals nicht so intensiv. Wenn die Tomaten vor der Ernte im Herbst nur noch wenig Sonnenlicht erhalten haben, können sie auch etwas wässrig schmecken.

Mittlerweile gibt es einige Tomatensorten, die auch in voller Reife grün sind. Diese Sorten, zum Beispiel "Green Zebra", "Limetto" oder "Green Grape", sind völlig ungefährlich.

Unreife Tomaten andererseits enthalten das Alkaloid Solanin. Dieser Stoff ist giftig und kann zu Benommenheit, schwerem Atem, Magenbeschwerden und Durchfall führen, bis hin zu Lähmungserscheinungen oder sogar dem Tod. Allerdings müsste man eine hohe Menge an Solanin aufnehmen, um überhaupt erste Vergiftungserscheinungen wie Benommenheit zu verspüren.

Selbst unreife Tomaten enthalten nicht genug Solanin, um einem Menschen wirklich gefährlich zu werden. Denn der Stoff verleiht den Tomaten einen unangenehm bitteren Geschmack. Man müsste also den eigenen Geschmackssinn ignorieren, um sich mit unreifen Tomaten zu vergiften.

Achtung: In einigen Regionen gelten grüne Tomaten als Delikatesse. Sie werden zu Konfitüre verarbeitet oder eingelegt. Diese sollten mit Vorsicht und nicht in großen Mengen genossen werden, da die Bitterkeit des Solanins mit Zucker und anderen Zutaten überdeckt wird.


Häufig gestellte Fragen zum Thema "Tomaten nachreifen lassen":


Tomaten aus dem Supermarkt haben oftmals lange Transportwege hinter sich. Häufig werden sie unreif geerntet und mit Ethylen behandelt, um die Reifung einzuleiten. Falls die Tomaten am Zielort noch nicht vollständig ausgereift sind, kann man sie aber auch einfach zu Hause nachreifen lassen. Allerdings sind natürlich nicht alle grünen Tomaten im Gemüseregal tatsächlich unreif, da heutzutage auch immer mehr grün-fruchtige Sorten angeboten werden.

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