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Wie lange sind Äpfel haltbar - und wie sollte man sie lagern?

Elias Thiel

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26.9.2023, 15:52 Uhr
Wer die Äpfel in einer Holzkiste aufbewahrt, sollte immer nur eine Schicht Äpfel lagern, damit sich das Obst nicht gegenseitig berührt.

© IMAGO/Andreas Berheide Wer die Äpfel in einer Holzkiste aufbewahrt, sollte immer nur eine Schicht Äpfel lagern, damit sich das Obst nicht gegenseitig berührt.

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Im Herbst sind die Apfelbäume voller leckerer Früchte, die geerntet werden wollen. Äpfel sind nicht nur gesund, sondern schmecken auch lecker im Kuchen, im Kompott oder Obstsalat. Aber wie werden die Äpfel am besten gelagert, damit sie lange frisch bleiben?

Der Reifungsprozess des Apfels setzt sich auch nach dem Pflücken fort, sodass sich die Konsistenz des Apfels verändert. Wer die Äpfel falsch lagert, riskiert, dass sie überreif werden, verfaulen oder vertrocknen. Um Geld zu sparen und Lebensmittel nicht mehr wegwerfen zu müssen, sollten daher Tipps zur richtigen Lagerung berücksichtigt werden.

Äpfel-Lagersysteme: Wie lagert man Äpfel richtig?

Da Äpfel das Pflanzenhormon Ethylen abgeben, reifen andere Früchte in der Gegenwart der Früchte schneller. Wenn beispielsweise Kartoffeln zusammen mit Äpfeln gelagert werden, werden sie in wenigen Tagen alt und schrumpelig. Daher sollten Äpfel immer separat gelagert werden.

Dunkelheit und Kälte

Zudem sollten Äpfel immer dunkel und kühl aufbewahrt werden. Am besten eignet sich dafür die Lagerung im Keller oder in einer Abstellkammer.

Äpfel lagern: Kühlschrank als Aufbewahrungsort

Aber auch im Kühlschrank können Äpfel lagern, ohne dass ein Keller benötigt wird. Das Gemüsefach eignet sich für die Verwahrung am besten, vorausgesetzt es befindet sich kein weiteres Obst oder Gemüse im besagten Fach. Die Kühlschranktemperatur sollte keinesfalls zu kalt eingestellt sein, denn Frost schädigt die Äpfel.

Plastiktüte

Wer Plastiktüten vorrätig hat oder seine Äpfel in einer solchen Tüte gekauft hat, kann dies zur Aufbewahrung nutzen. In der Folie bleibt die Feuchtigkeit der Früchte erhalten und die Äpfel werden vor dem Austrocknen geschützt. Dabei sollte man allerdings darauf achten, dass sich nicht zu viel Wasser in der Tüte staut. Denn diese wäre wiederum negativ für die Haltbarkeit der Äpfel und begünstigt das Entstehen von Fäulnis.

Mit einigen Tipps können Äpfel nicht nur ein paar Tage haltbar gemacht werden, sondern sogar mehrere Monate gelagert werden. Diese Methode ist weitaus umweltfreundlicher als der Kauf importierter Äpfel. Zudem schmecken die Äpfel aus dem eigenen Garten bekanntlich am besten.

Diese Tipps helfen bei der Lagerung:

  1. Zunächst sollte ein dunkler und kühler Lagerort mit konstanter Temperatur gewählt werden. Äpfel lagern bei einer Temperatur zwischen drei und fünf Grad Celsius am besten. Ideal geeignet für die Aufbewahrung sind ein Keller, ein kühler Dachboden, eine Garage oder ein Schuppen.
  2. Vor dem Lagern sollten nur die gut erhaltenen Äpfel für den Vorrat ausgewählt werden. Daher sollte man am besten nur Äpfel ohne Druckstellen oder Rissen in der Schale verwenden. Die übrigen Äpfel kann man direkt nutzen, indem man faule Stellen entfernt und beispielsweise Kompott herstellt, einen Apfelkuchen backt oder die Äpfel einkocht. Für stark geschädigte Äpfel ist auch die Herstellung von Apfelsaft eine Alternative.
  3. Die Äpfel brauchen ausreichende Luftzufuhr, damit sie nicht verschimmeln. Wer die Äpfel in einer Holzkiste aufbewahrt, sollte immer nur eine Schicht Äpfel lagern, damit sich das Obst nicht gegenseitig berührt. Am besten eignen sich Kisten mit Boden- oder Seitenschlitzen. Müssen die Äpfel aus Platzgründen in mehreren Schichten gelagert werden, kann man diese mit Pappe voneinander abtrennen.
  4. Zugleich sollte man auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit achten, damit die Äpfel nicht austrocknen oder verschrumpeln. Dazu kann man regelmäßig Wasserschalen aufstellen oder die Äpfel locker mit einer löchrigen Plastikfolie abdecken. Somit bleibt nicht nur die Feuchtigkeit in den Äpfeln erhalten, sondern das übrige Schwitzwasser kann auch entweichen.
  5. Wer seine Äpfel im Gartenschuppen lagert, sollte sie unbedingt vor Frost und Nagetieren (beispielsweise Mäusen) schützen.
  6. Wenn man das Apfellager einmal pro Woche durchlüftet, verflüchtigt sich das Reifegas Ethylen. Damit halten die Äpfel länger. Gleichzeitig sollte man die Äpfel auf Faulstellen untersuchen und verdorbene Äpfel aussortieren.

Die Haltbarkeit der Äpfel reicht von ein paar Tagen bis hin zu mehreren Monaten. Dies hängt insbesondere von der jeweiligen Apfelsorte ab. Die Sorte "Klarapfel" hält beispielsweise nur eine Woche, während Boskoop, Jonagold oder Melrose monatelang gelagert werden können.

Äpfel sind nicht besonders gut zum Einfrieren geeignet. Dadurch, dass sie viel Wasser enthalten, dehnt sich die Flüssigkeit beim Gefrierprozess aus und beschädigt die Konsistenz des Apfels. Außerdem verliert der Apfel an Geschmack. Wenn die Apfelstücke allerdings vorher blanchiert werden, kann man diese auch einfrieren.

Äpfel kann man nach einer großen Ernte auch wunderbar einkochen. Dazu benötigt man neben Äpfeln noch fest verschließbare Glasgefäße, Zucker und gegebenenfalls Zimt. Apfelmarmelade könnte man sogar ohne Zucker herstellen, diese hält sich aber weniger lang.

Anleitung zum Äpfel einkochen

  1. Zuerst werden die Äpfel geschält und Druckstellen herausgeschnitten.
  2. Jetzt wird das Obst geviertelt und das Kernhaus entfernt.
  3. Im nächsten Schritt wird ein Sud aus einem Liter Wasser, 300 Gramm Zucker und etwas Zimt gekocht.
  4. Die Äpfel werden in vorab gereinigte Schraubgläser gefüllt. Nach oben sollte ein Rand von mindestens zwei Zentimetern verbleiben. Dann werden die Gläser mit dem heißen Sud aufgefüllt.
  5. Der Deckel wird verschlossen und auf den Rost des Einkochtopfs gestellt.
  6. Der Einkochtopf wird mit so viel Wasser begossen, sodass das Gefäß zur Hälfte darin steht.
  7. Nun werden die Äpfel bei 90 Grad Celsius für dreißig Minuten eingekocht.

Alternativ kann man die Gläser auch in die Fettpfanne des Backofens stellen und zwei Zentimeter Wasser aufgießen. Danach wird das Einkochgut auf unterster Schiene eingeschoben und auf 180 Grad Celsius eingestellt. Wenn kleine Bläschen aufsteigen, kann der Ofen ausgeschaltet werden. Die Äpfel sollen dann noch weitere dreißig Minuten im Backofen verbleiben.

In Deutschland gibt es sowohl Frühsorten als auch Lageräpfel. Frühsorten sind ab Anfang August erhältlich, während es Lageräpfel erst ab September gibt. Lageräpfel reifen nach dem Pflücken allerdings nach und eignen sich daher besser zum Lagern. Die Stärkereste des Apfels wandeln sich in Zucker um, sodass der Apfel sogar noch süßer schmeckt.

"An Apple a day keeps the doctor away” - ein Apfel am Tag hält den Arzt fern: Diesen Spruch hat bestimmt jeder schon einmal gehört. Aber was ist eigentlich dran an dem Spruch? Äpfel enthalten nicht nur viele Vitamine, sondern auch Mineralstoffe und Spurenelemente. Zudem verfügen sie über Antioxidantien, die die Zellen vor freien Radikalen schützen.

Äpfel sind zusätzlich reich an:

Im Durchschnitt isst jeder Deutsche 30 Kilogramm Äpfel (125 Äpfel) im Jahr. Äpfel bestehen zu 85 Prozent aus Wasser und haben nur 45 bis 60 Kalorien je 100 Gramm. Somit eignen sich Äpfel auch perfekt für eine kalorienarme Ernährung.

Der Nährstoffgehalt von Äpfeln ist abhängig von der jeweiligen Sorte und Lagerung. Die meisten Vitamine befinden sich direkt unter der Schale, weshalb sie nicht entfernt werden sollte. Vor dem Verzehr sollte man Äpfel aber gründlich waschen und abrubbeln.

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