Schwarz ist das neue Rot

Black Cherry: Was macht diese Tomate so besonders?

Elias Thiel

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18.7.2023, 08:30 Uhr
Tomaten gibt es in vielen Formen und Farben - eben auch in schwarz.

© IMAGO / Westend61 Tomaten gibt es in vielen Formen und Farben - eben auch in schwarz.

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Schwarze Tomaten sind im Supermarkt nur selten erhältlich. Dennoch sind sie mit ihrer ungewöhnlichen dunklen Farbe und ihrem intensiven Geschmack etwas ganz Besonderes. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über schwarze Tomaten, einschließlich ihrer spezifischen Eigenschaften und gesundheitlichen Vorteilen.

Schwarze Tomaten sind eine spezielle Sorte, die vor allem durch ihre dunkle Farbgebung auffallen. Allerdings sind sie trotz ihrer Namensgebung in der Realität meist eher violett bis dunkelbraun und nicht schwarz. Auch das Fruchtfleisch der schwarzen Tomate ist deutlich dunkler als das von roten Früchten. Schwarze Tomaten weisen in einigen Fällen aber auch nur eine leicht grünliche oder eine braune Färbung auf. Egal, ob als Stab-, Busch-, Fleisch- oder schwarze Cocktailtomaten – dunkle Tomaten haben ein sehr ausgewogenes Säure-Verhältnis und gelten als gesund.

Ihre dunkle Farbe erhalten schwarze Tomaten aufgrund ihres höheren Gehalts an Anthocyanen. Anthocyane sind wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe, die in verschiedenen Pflanzen vorkommen und für die intensive Pigmentierung verantwortlich sind. Diese kommen auch in dunklen Früchten, wie beispielsweise Blaubeeren, Brombeeren und schwarzen Tomaten vor.

Schwarze Tomaten unterscheiden sich nicht nur in ihrer äußeren Erscheinung von anderen Tomatensorten, sondern haben auch einen einzigartigen Geschmack. In der Regel sind sie deutlich süßer und haben ein intensiveres Aroma als herkömmliche Tomaten. Oftmals haben dunkle Tomaten eine reiche, fruchtige und teilweise sogar leicht rauchige Note. Einige Menschen beschreiben den Geschmack als komplexer und würziger im Vergleich zu traditionellen Tomatensorten.

Die süße Note kann von Sorte zu Sorte variieren, wobei manche schwarze Tomatensorten auch einen Hauch Beerenaroma aufweisen. Vor allem der Kirschtomate Black Cherry wird ein besonders süßer und fruchtiger Geschmack nachgesagt.

Die meisten Sorten schwarzer Tomaten stammen aus den USA, wo sie durch gezielte Auslese und Züchtung entwickelt wurden. Jedoch gibt es auch einige altbewährte Tomatensorten (vor allem in Osteuropa), welche die dunklen Früchte hervorbringen.

Die Erntezeit für schwarze Tomaten beginnt in der Regel im Juli. Durch die gezielte Weiterentwicklung dieser Sorten konnten schwarze Tomaten mit ihrem einzigartigen Aussehen und Geschmack geschaffen werden.

Bei dunklen, braunen Stellen auf der Tomate sollte man allerdings vorsichtig sein, denn dies ist ein Zeichen für die sogenannte "Blütenendfäule". Durch einen Nährstoffmangel (zum Beispiel Calciummangel), Pilzkrankheiten oder zu hohe Luftfeuchtigkeit können Tomaten faulen. Die Blütenendfäule erkennt man an braunen oder schwarzen Flecken, die immer größer werden und am Fruchtansatz beginnen. Insbesondere Sorten wie Ochsenherzen sind davon besonders betroffen, da sie sehr große Tomaten ausbilden.

Allerdings können die von der Blütenendfäule befallenen Tomaten immer noch gegessen werden, sofern man die verfärbten Stellen zuvor entfernt. Denn die Tomaten sind auch mit Blütenendfäule nicht giftig oder gesundheitsschädlich. Allerdings sollte man Tomaten mit einem stärkeren Befall lieber entsorgen, da hier Bakterien und Pilzen der Eintritt in die Tomate erleichtert wird.

Schwarze Tomaten sind nicht giftig, sondern enthalten in geringen Mengen - wie alle anderen Tomatensorten auch - einen Stoff namens Solanin. Dies ist ein natürlich vorkommendes Gift, das in einigen Nachtschattengewächsen wie beispielsweise Kartoffeln, Auberginen und eben auch Tomaten gefunden wird. Während der Reifung der Tomaten verfliegt der Solaningehalt allerdings, sodass die Tomaten wieder genießbar sind.

Dennoch wird der Verzehr von rohen grünen Tomaten oder grünen Tomatenstielen aufgrund des höheren Solaningehalts nicht empfohlen, da größere Mengen giftig sind. Sobald die Tomaten reif sind und eine rote, violette oder schwarze Farbe aufweisen, ist der Verzehr vollkommen unbedenklich.

Wer schwarze Tomaten oder andere Tomatensorten aus dem eigenen Garten erntet, sollte darauf achten, dass sie vollständig reif sind. Hier kann man nicht nur den besten Geschmack, sondern auch die höchste Nährstoffdichte gewährleisten.

Keine Sorte ist grundsätzlich gesünder als die andere, da der Gesundheitswert von Lebensmitteln von verschiedenen Faktoren abhängt. Der Reifegrad, die Sorte oder Anbau- und Lagerbedingungen sowie die allgemeine Ernährung sind entscheidend. Sowohl schwarze als auch rote Tomaten enthalten zahlreiche Nährstoffe, aus denen gesundheitliche Vorteile entstehen.

Sowohl rote als auch schwarze Tomatensorten enthalten Lycopin (ein Carotinoid mit antioxidativen Eigenschaften). Lycopin ist für die rote Farbe von Tomaten verantwortlich, aber dennoch in beiden Sorten vorhanden. Schwarze Tomaten enthalten zudem aufgrund ihres hohen Gehalts an dunklen Pflanzenfarbstoffen (Anthocyanen) zusätzliche Antioxidantien im Vergleich zu roten Tomaten.

Anthocyane weisen entzündungshemmende Eigenschaften auf und tragen dazu bei, das Immunsystem zu stärken. Daher könnten schwarze Tomaten aufgrund ihres spezifischen Antioxidantien-Profils gegenüber roten Tomaten einige zusätzliche gesundheitliche Vorteile bieten.

Schwarzen Tomaten werden zahlreiche positive Wirkungen auf die Gesundheit nachgesagt. Zu den gesundheitlichen Vorteilen gehören:

  • Antioxidative Wirkung
    Die in schwarzen Tomaten vorkommenden Anthocyane sind starke Antioxidantien. Diese helfen dabei, schädliche freie Radikale im Körper zu bekämpfen und schützen vor Zellschäden und oxidativem Stress.
  • Entzündungshemmend
    Schwarze Tomaten haben zugleich entzündungshemmende Eigenschaften. Chronische Entzündungen werden mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht, wie zum Beispiel Herzkrankheiten und Diabetes. Dem in der Tomate befindenden Lycopin wird zudem eine präventive Wirkung auf bestimmte Krebsarten nachgesagt.
  • Hautgesundheit
    Die antioxidativen Eigenschaften der Anthocyane tragen auch dazu bei, die Hautgesundheit zu fördern und eine gesunde Hautstruktur zu begünstigen. Lycopin soll die Haut zudem von innen gegen starke UV-Strahlung schützen.
  • Herz-Kreislauf-Gesundheit
    Lycopin trägt dazu bei, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern: Das in Tomaten enthaltene Carotin senkt zugleich nicht nur den Blutdruck, sondern reguliert auch den Cholesterinspiegel und verbessert die Funktion der Blutgefäße.
  • Stärkung der Knochen- und Muskel
    Schwarze Tomaten können auch den Muskelabbau oder den Verschleiß von Knochen (zum Beispiel Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Osteoporose) vorbeugen. Das in den Tomaten enthaltene Carotin unterstützt den Abbau von defekten Knochenzellen und den Aufbau von neuer Knochenmasse.
  • Unterstützung des Immunsystems
    Anthocyane stärken zudem das Immunsystem und die Abwehrkräfte des Körpers. Somit kann der Körper besser gegen Krankheiten und Infektionen ankämpfen oder diesen präventiv entgegenwirken.

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