2,35 Milliarden Euro für Schienennetz und Bahnhöfe in Bayern

15.3.2021, 11:53 Uhr
Im letzten Jahr investierte die Bahn rund 1,7 Milliarden Euro in Erhalt und Ausbau des Schienennetzes, 2021 sollen es 2,35 Milliarden sein.

© Karl-Josef Hildenbrand, dpa Im letzten Jahr investierte die Bahn rund 1,7 Milliarden Euro in Erhalt und Ausbau des Schienennetzes, 2021 sollen es 2,35 Milliarden sein.

Es ist die höchste Summe, die jemals innerhalb eines Jahres für die Modernisierung sowie den Aus- und Neubau in das deutsche Schienennetz investiert wurde: Rund 12,7 Milliarden Euro von DB, Bund und Ländern fließen in diesem Jahr in die Infrastruktur.

Nach Angaben der Bahn ist das eine halbe Milliarde mehr als 2020. Alleine auf Bayern mit seinen rund 6000 Kilometern Schiene und 1000 Stationen entfallen dabei 2,35 Milliarden Euro, im vergangenen Jahr waren es rund 1,7 Milliarden Euro.

"Die Schiene ist ein Herzstück der Klimawende. Deshalb investieren wir so viel wie noch nie und erhöhen das Tempo für die Sanierung und mehr Kapazität im Schienennetz", so DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla. Im Freistaat sollen laut DB etwa 350 Kilometer Gleise, 360 Weichen und 30 Eisenbahnbrücken angepackt werden.

90 Bahnhöfe werden modernisiert

Außerdem will die Bahn 90 bayerische Haltepunkte und Stationen modernisieren und zum Teil wie den Bahnhof in Ansbach, wo über Jahre für einen besseren Zugang gekämpft wurde, barrierefrei ausbauen.

Zu den Top-Bauprojekten im Freistaat zählt auch der Ausbau der Strecke zwischen Nürnberg und Ebensfeld, wo seit Ende 2017 der schnelle Verkehr von und nach Berlin rollt und bald der XXL-ICE der neuesten Generation eingesetzt wird.

Im Abschnitt Fürth und Forchheim Nord wird ebenso wie zwischen Hallstadt und Breitengüßbach ganzjährig gebaut.

Noch bis 27. März läuft zudem die Erneuerung der Oberleitung auf der Strecke Nürnberg - Würzburg. Von Ende März bis November werden zwischen Nürnberg und München Gleise erneuert und an der Leit- und Sicherungstechnik gearbeitet.

Mehr Personal

Um alle Projekte umsetzen zu können hat die DB nach eigenen Angaben zusätzlich 430 Ingenieure und Bauüberwacher sowie 220 Instandhalter in Bayern eingesetzt.

Für die Fahrgäste sollen die Auswirkungen der Arbeiten geringer als sonst ausfallen. Die DB verspricht eine bessere Planung der Baustellen. Die Störungen im Netz seien bereits auf dem niedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen, weil durch eine vorausschauende Instandhaltung Fehler frühzeitig erkannt und behoben werden können.

Gewaltiger Sanierungrückstau

Der Investitionsrückstau im gesamten, rund 33.000 Kilometer umfassenden deutschen Schienennetz ist allerdings gewaltig. Nach Berechnungen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat sich bis zum Jahr 2019 ein Sanierungsbedarf mit einem Volumen von rund 57 Milliarden Euro aufgestaut.

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