Corona-Verbote: Polizei verschärft Kontrollen in Nürnberger Parks

5.4.2020, 10:56 Uhr
Am Pegnitzgrund kontrollierten Streifenbeamte die Einhaltung der Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise.

© Michael Matejka Am Pegnitzgrund kontrollierten Streifenbeamte die Einhaltung der Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise.

Auf den ersten Blick könnte man es fast für einen normalen Samstag halten - so viele Jogger, Radfahrer, Inlineskater und Spaziergänger sind im Pegnitztal West unterwegs. Doch schaut man dann genauer hin, fällt schnell auf: Es gibt keine Grüppchen, keinen Grillgeruch, keine Picknickdecken, keine Bierflaschen, keine Sonnenbadenden.

Nun könnte man meinen, all das sei vielleicht der Tatsache geschuldet, dass trotz frühlingshafter Anmutungen die Temperatur doch noch nicht über die 15-Grad-Marke steigen will, ein Rest Kühle bleibt also in der Luft. Doch näher liegt der Gedanke, dass die Menschen sich einfach an die bestehenden Regelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie halten.

Lautsprecherdurchsagen und Kontrollen

Die verschärften Polizeikontrollen, die der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag in einer Pressekonferenz mit dem mittelfränkischen Polizeipräsidenten Roman Fertinger angekündigt hatte, sind bereits einen Tag später in Nürnberg schwer zu übersehen: Entlang der Pegnitz im Westen der Stadt sind verschiedene Polizeistreifen vor Ort, die Wagen fahren im Schritttempo und mit geöffneten Fenstern die asphaltierten Wege entlang und begutachten das Verhalten der Menschen.

Auch der Außendienst der Stadt Nürnberg (ADN) ist vor Ort und kontrolliert das richtige Verhalten. Zwei Jogger, die im gebührenden Abstand voneinander Dehnübungen machen, werde vom ADN verscheucht, weil sie für ihre Übungen die Sportgeräte nutzen, die gerade gesperrt sind.

Auch im Marienbergpark ist die Polizei verstärkt vor Ort, Beamte fordern Menschen, die es sich im Gras bequem gemacht haben, zum Gehen auf. Sogar mit Lautsprecherdurchsagen wird hier darauf hingewiesen, dass es verboten sei, sich in den Parks aufzuhalten.

"Niederlassen im Grünen / Picknick" und "Verweilen auf Stühlen und Bänken" steht auf den Schildern der Stadt Nürnberg, die in Parks und Grünanlagen angebracht sind, unter "nicht erlaubt". Hierauf werden die Verhaltensregeln während der Ausgangsbeschränkungen erklärt. So sind Sport und Spaziergänge mit entsprechendem Abstand weiterhin erlaubt, ein Gespräch auf der Wiese mit dem gleichen Abstand aber offenbar nicht.

Unweit eines solchen Schildes sitzen zwei Frauen nebeneinander auf Steinen in der Sonne, sie trinken Kaffee aus mitgebrachten Pappbechern. Als eine Polizeistreife sich nähert, unterbrechen sie ihr Gespräch, eine von ihnen steht auf, wirft den Becher in den nächsten Mülleimer. Dass sie etwas falsches gemacht haben finden die Frauen nicht, aber sie sind verunsichert. Die Polizei fährt ohne anzuhalten an ihnen vorbei - doch die Präsenz hat bereits ihre Wirkung getan.


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