Schulen müssen wieder öffnen!

16.3.2021, 09:55 Uhr
Im Süden Nürnbergs demonstrierten Eltern  und Kinder gegen die Schulschließungen. 

© NNZ Im Süden Nürnbergs demonstrierten Eltern  und Kinder gegen die Schulschließungen. 

Seit einem Jahr läuft nun schon ein fragwürdiges Experiment: Wo liegt die finale Belastungsgrenze von Schülern und Eltern? Obwohl das Ergebnis längst vorliegt – reihenweise überforderte Mütter und Väter sowie teilweise von der Schule völlig entfremdeter Nachwuchs –, wird weiter getestet. In Nürnberg zum Beispiel. Ein paar Tage öffnen die Schulen, dann machen sie wieder zu. Wie lange diese Zumutung noch andauern soll, darüber spricht niemand. Dafür wird von den Verantwortlichen fast trotzig auf Inzidenzwerte und mangelnden Handlungsspielraum verwiesen. Bleibt die Frage, warum ein sensibler Bereich wie die Bildung so auf dem Abstellgleis landen konnte?

Es mangelt an Verständnis

Offenbar mangelt es seitens der Entscheider an jeglichem Verständnis für die Betroffenen. Und so wird der massenweise Ausstieg von Kindern aus dem System billigend in Kauf genommen.

Das ist mittlerweile, da das Argument, die Älteren müssen geschützt werden, nicht mehr gilt, nur noch ärgerlich. Zumal ein ganzes Jahr ungenutzt blieb – längst könnten Lehrkräfte geimpft, Schulen flächendeckend mit Luftfilteranlagen ausgestattet und eine erfolgreiche Schnellteststrategie umgesetzt sein.

Schülern fehlt die Lobby

Allein, es fehlte am politischen Willen. Schüler verfügen offenbar über keine ausreichende Lobby, auch der Elterngeneration wird wohl keine wahlentscheidende Bedeutung zugeschrieben. Das Spielchen geht also weiter. Bald wird dann über die Folgeschäden gejammert. Ein Trauerspiel!

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