So soll der neue Stadtteilplatz in St. Peter aussehen

13.3.2021, 18:51 Uhr
Hier noch ganz verschneit: Bald soll die Brache erblühen, nicht nur wegen des Frühlings, sondern wegen Umbaumaßnahmen.

© Jana Vogel, NNZ Hier noch ganz verschneit: Bald soll die Brache erblühen, nicht nur wegen des Frühlings, sondern wegen Umbaumaßnahmen.

Rund um die Neubleiche in St. Peter ist in den vergangenen 25 Jahren viel gewachsen. An der Burgerstraße sind Geschosswohnungen entstanden, an der Schanzenstraße zwei Studentenwohnheime. Etwas zurückgesetzt, weg von der Straße, steht das Mehrgenerationenhaus "anders wohnen" mitsamt einer Kindertagesstätte. Und mittendrin thront eine Reihe Ahornbäume auf einer freien Fläche.

Pläne stehen seit fünf Jahren

Sie sind mitgewachsen mit dem Stadterneuerungsgebiet Gleißhammer und St. Peter. Für das hat schon 1994 ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb stattgefunden, der nun abgeschlossen wird. "So ist Stadtplanung, die dauert", sagt Christine Kayser und lacht. Die Innenarchitektin ist stadtplanungspolitische Sprecherin der SPD.


St. Peter im Wandel: Persönlicher Blick auf den Stadtteil


Sie begleitet die Entwicklung südlich der Bahngleise schon eine Weile, auch die Pläne für den kleinen Platz inmitten der Hochbauten. Bereits vor fünf Jahren steht fest, was dort passieren soll. Die Stadt hält das Gelände für eine öffentliche Grünfläche im nördlichen Teil und für einen Stadtteilplatz im südlichen Teil frei.

Stadt wollte Ahornbäume fällen

Doch vorgesehen ist auch, die Ahornbäume zu fällen. Ein Baumgutachten hält sie für "nicht erhaltenswert". Als die neuen Bewohner des Mehrgenerationenhauses die Pläne in die Hand bekommen und erfahren, was mit ihren "alten" Nachbarn passieren soll, wehren sie sich. Zusammen mit Christine Kayser, die eher zufällig bei einem Termin vor Ort mit den Anwohnern dazu ins Gespräch kommt.

Kayser wird schnell klar, dass die Ahorngruppe bleiben muss, so speziell wie sie ist. "Bäume brauchen auch Charakter - und diese haben etwas Besonderes", sagt Kayser. Die Bäume seien wild aufgegangen, "sie teilen sich unten am Stamm, da gehen quasi drei Bäume raus", schwärmt die Innenarchitektin. Sie weiß: "Das kannst du nicht pflanzen."

Protest zeigt schnell Wirkung

Also klopft sie im Herbst vor zwei Jahren zusammen mit den Anwohnern bei der Stadt an. Gerade rechtzeitig. Ende 2019 sollten die Ahornbäume gefällt werden. Das Baumgutachten wird noch einmal überprüft. Die Entscheidung: Die Bäume dürfen bleiben, die Stadt plant den kleinen Platz neu.

Diese Pläne haben die Parteien nun im Ferienausschuss abgesegnet. Das Ergebnis macht auch Christina Kayser glücklich. "Hier entsteht eine großartige Kleinigkeit, ein i-Tüpfelchen auf dem Viertel, das hier gewachsen ist", sagt sie.

Bald soll hier reger Fußverkehr herrschen. Dank neuen Verbindungen.

Bald soll hier reger Fußverkehr herrschen. Dank neuen Verbindungen. © Jana Vogel, NNZ

Die Baumgruppe ist nun eingebunden in eine "organisch geformte Grünfläche", die durch einen weiteren Baum ergänzt wird. Der hier entstehende Raum ist Zentrum des Stadtteilplatzes. An der Ostseite stehen zwei Bänke, eine weitere wird im nördlichen, eine im südlichen Teil des Platzes aufgebaut. "Die Bänke haben alle eine andere Sonnenrichtung", freut sich Kayser. Egal zu welcher Tageszeit also: Irgendwo kann immer mit Blick in die Sonne eine Pause gemacht werden.

Endlich: Neue Wege verbinden Straßen

Außerdem ist hinter den Bänken kein Verkehr, auch das sei wichtig. Es sind viele kleine feine Details, die den "feinen kleinen Platz" ausmachen, wie Kayser sagt. Gerade auf kleinen Flächen sei es wichtig, intensiv nachzudenken, um Atmosphäre zu ermöglichen.

Dabei muss der Platz als Zufahrt der Feuerwehr zu den Wohngebäuden - und um zu den Anwohnerparkplätzen zu gelangen - weiter überfahren werden. Deshalb werden die Wege mit Betonstein befestigt. Alle anderen Flächen aber werden begrünt, mit Stauden und Gräsern und sechs neuen Bäumen bepflanzt. Ein Fußweg verbindet künftig die Schanzenstraße über den Stadtteilplatz mit der Burgerstraße - und ein weiterer die Hintere Cramersgasse mit dem Platz.

Umbau soll 238.000 Euro kosten

Die Pläne sind auch das Ergebnis einer Bürgerbeteilgung im Januar 2020, bei der 45 Anwohner mitgemacht haben. Danach hat die Stadt beispielsweise die Standorte der Bänke neu ausgerichtet.

Wann die stehen, ist noch unklar. Zuerst finden Rodungsarbeiten für die nördliche Grünfläche statt, der Baubeginn für das 238.000 Euro teure Projekt ist im Herbst geplant. An der Neubleiche wächst Nürnberg also noch weiter.

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