Jubelszenen in Sandhausen

Der Sieg, der von der Bank kam: Club-Coach Klauß dankt seinen Jokern

19.11.2021, 21:17 Uhr

Erik Shuranov versetzte den Club mit seinem Lucky Punch in der Nachspielzeit in kollektive Ekstase. © Uwe Anspach, dpa

Auch Trainer Robert Klauß war nach dem späten Lucky Punch von Erik Shuranov zum 2:1 zunächst kaum mehr zu halten, bemühte sich aber schon wenige Minuten später um eine realistisch-nüchterne Einschätzung des lange Zeit wenig berauschenden Auftritts seines 1. FC Nürnberg. "Ich war natürlich sehr froh über den glücklichen Sieg, aber zugleich auch enttäuscht über die Art und Weise, wie wir hier gespielt haben", schilderte Klauß sein persönliches Gefühlschaos und kündigte schon mal an: "Heute kann die Mannschaft fröhlich sein, morgen werden wir das Ganze dann wieder analytisch auswerten."

Es gibt offenbar einiges zu besprechen. Zu wenig Tempo im Spiel, zu viele technische Fehler, zu viele Konterchancen des Gegners, "weil wir nicht aggressiv im Gegenpressing und in der Restverteidigung nicht gut waren" - die spontane Mängelliste des Trainers war lang. Erst nach 70 Minuten sei es besser geworden, befand Klauß, "da haben wir uns in das Spiel reingearbeitet, hatten ein Übergewicht und mehr Chancen".

"Den Unterschied ausgemacht"

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Was nicht unwesentlich mit jenen Akteuren zu tun haben dürfte, die der 36-Jährige in dieser Phase frisch aufs Feld geschickt hatte. "Wir können uns heute bei den Spielern bedanken, die von der Bank gekommen sind. Sie haben den Unterschied ausgemacht", lobte Klauß vor allem mit Blick auf seine beiden treffsicheren Joker Fabian Nürnberger und Erik Shuranov. Ersterer hatte den Club mit seinem Traumtor zum 1:1 in der 83. Minute förmlich wachgeküsst, Letzterer setzte dann in der dritten Minute der Nachspielzeit mit einem typischen Shuranov-Tor aus dem Gewühl die finale, nicht mehr erwartete Pointe.

"Wir wussten, dass uns hier ein schwieriges Spiel erwartet. Sandhausen stand sehr tief und hat es uns schwergemacht. Aber wir haben Moral gezeigt und bis zum Schluss alles gegeben. So ein Spiel noch auf seine Seite zu ziehen, ist nicht selbstverständlich", schwärmte Shuranov, dem diesmal zunächst nur eine Reservistenrolle geblieben war.

Die Diskussionen um ein eventuelles Handspiel vor seinem Siegtreffer blockte der U21-Nationalspieler, der in der vergangenen Woche auch zum 4:0 der DFB-Junioren in der EM-Qualifikation gegen San Marino einen Treffer beigesteuert hatte, im Stile eines Routiniers ab: "Der Schiedsrichter entscheidet. Wenn er sagt, es ist ein Tor, dann ist es ein Tor." Und der Club nach zuletzt drei Pflichtspielniederlagen wieder in der Spur. Zumindest ergebnistechnisch.


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