Unglückliche Nullnummer gegen Hannover

Schiri-Frust beim Club: FCN verpasst vierten Heimsieg in Folge

2.10.2021, 22:34 Uhr
Die erste von zwei Gelben Karten: Dovedan rennt eher unabsichtlich Zieler um. 

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Die erste von zwei Gelben Karten: Dovedan rennt eher unabsichtlich Zieler um. 

Am Nachmittag wirkten der Trainer und der Sportvorstand des 1. FC Nürnberg noch tiefenentspannt. Daran konnte auch der enttäuschende Auftritt ihrer zweiten Mannschaft gegen den SC Eltersdorf (1:3) nicht viel ändern; mit Blick auf den Abend und das Heimspiel der ersten Mannschaft gegen Hannover 96 sagten beide im Sportpark Valznerweiher unabhängig voneinander in etwa das Gleiche: verdammt schwerer Gegner, wie alle anderen ja auch. Kann aber etwas werden. Mit mehr als einer knappen Niederlage.

Wie das ist, ein Spiel zu verlieren, das hatten sie in dieser Saison ja zuvor nicht erleben müssen und blieben auch am Samstagabend verschont. Als Spitzenmannschaft sehen sie sich auch nach einem vorzüglichen Start mit zuvor 14 Punkten aus acht Spielen trotzdem nicht. "Es fehlt etwas und wir wissen das", sagte Dieter Hecking am Abend am Sport1-Mikrofon, unter anderem ein so genannter Knipser im Angriff.

Steigerung im zweiten Durchgang

Vor allem in den ersten 30 Minuten fehlte aber noch deutlich mehr; der Club lief häufig nur hinterher und fand offensiv, wenn überhaupt, nur sporadisch statt. Erst nach der Pause hatte der Club endlich Kontrolle über die Partie, musste aber zwei Tiefschläge hinnehmen: Erst kassierte der VAR Tom Krauß' vermeintliches 1:0 (66.), kurz darauf flog Nikola Dovedan einigermaßen umstritten mit Gelb-Rot vom Platz.

Robert Klauß musste schon vorab "eine harte Entscheidung treffen", wie er selbst sagte - und setzte U21-Nationalspieler Krauß überraschend auf die Bank, um U21-Nationalspieler Erik Shuranov mal wieder von Beginn an bringen zu können. Dass sich die Rückkehr zum 4-4-2 anfangs überhaupt nicht rentierte, lag vor allem an den früh störenden Hannoveranern, die zudem dank massiver Präsenz das Zentrum zumachten und die Nürnberger mit Ball nach außen zwangen.

Mathenia auf dem Posten

Es passte nicht viel zusammen beim Club, der bereits in der achten Minute einen aufmerksamen Torwart brauchte, um nicht in Rückstand zu geraten. Mathenia parierte Kerks Kopfball bravourös und hatte zehn Minuten später Glück, dass Hinterseer nur um Zentimeter an Dehms Schuss vorbeirutschte.

Erst nach etwa einer halben Stunde deuteten auch die Nürnberger ihre offensiven Möglichkeiten zumindest an, ließen in jeweils aussichtsreicher Position aber die letzte Konsequenz beim Abschluss vermissen. Dovedan brachte aus spitzem Winkel nicht mehr als ein Schüsschen zustande (24.), Shuranov verzog nach Dovedans geschickter Ablage per Kopf deutlich (33.). Die beste Chance in der ersten Halbzeit bot sich in der 45. Minute Möller Daehli, der aber nahe der Torauslinie nur den Außenpfosten traf.

Negativ auffallend im ersten Durchgang: die katastrophale Passquote im Aufbau. Einzig Geis gelang das eine oder andere auch raumöffnende Zuspiel, der überwiegende Rest schien einen gebrauchten Tag erwischt zu haben. Auch deswegen korrigierte Klauß in der Pause seine Aufstellung, indem er fortan Krauß für Nürnberger auf die rechte Seite stellte.

Krauß trifft - und darf sich drei Minuten freuen

Höhepunkte blieben dennoch zunächst selten; Tempelmanns sehenswertes Solo samt leicht verzogenem Abschluss (56.) war lange der einzige nach dem Seitenwechsel, wenngleich der Club jetzt etwas mehr Energie zu stecken schien in seine Ballbesitzphasen; Krauß prüfte Zieler mit schönem Dropkick (62.) und überwand ihn vier Minuten später auch, durfte sich aber nur ungefähr drei Minuten darüber freuen.

So lange dauerte die Überprüfung im Kölner Keller. Die ergab, dass in der Vorbereitung des Tores Dovedans großer Zeh im Abseits stand, eine Zentimeterentscheidung gegen den 1. FC Nürnberg, dessen bis dahin schönster Angriff von Strafraum zu Strafraum über fünf Stationen nicht zählte.

Umstrittener Platzverweis für Dovedan

Der Club reagierte trotzig; Möller Daehli fehlte aus gut 16 Metern nur ganz wenig zum 1:0 (76.), war zwei Minuten später aber nur noch zu zehnt. Dovedan sah nach einem unglücklichen Zweikampf mit Kaiser seine zweite Gelbe Karte, ein souveräner Schiedsrichter hätte es wahrscheinlich bei der letzten Ermahnung belassen.

Selbst in Unterzahl blieb der Club zunächst am Drücker, musste sich in den letzten Minuten aber auf die Torabsicherung beschränken. Tiefenentspannt sahen der Trainer und der Sportvorstand da schon lange nicht mehr aus.

Nürnberg: Mathenia; Valentini, Schindler, Sörensen, Handwerker – Geis – Nürnberger (46. Krauß), Tempelmann – Möller Daehli (90.+4 Fischer) – Dovedan, Shuranov (75. Schäffler)
Hannover: Zieler; Dehm, Franke, Börner, Hult – Trybull (66. Kaiser) – Kerk (67. Ondoua), Ernst (83. Frantz) – Beier (46. Stolze), Maina (87. Muslija) – Hinterseer.

Schiedsrichter: Reichel (Stuttgart). – Zuschauer: 24211. - Gelbe Karten: – / Börner (4). - Gelb-Rote Karte: Dovedan (79./wiederholtes Foulspiel).

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