Club-Coach Klauß bilanziert nach 2:1-Erfolg: "Das ist Drama"

6.2.2021, 16:15 Uhr
Die letzten Sekunden in einem Bild: Hier Nürnberger Erleichterung, dort Darmstädter Verzweiflung.

© Hasan Bratic, dpa Die letzten Sekunden in einem Bild: Hier Nürnberger Erleichterung, dort Darmstädter Verzweiflung.

76 Minuten ist wenig passiert, danach ging es aber richtig ab im Zweitligaspiel zwischen Darmstadt 98 und dem 1. FC Nürnberg. Das erste Pflichtspiel-Tor von Fabian Schleusener jenseits der Relegation (1:0, 76.). Die Rote Karte für Oliver Sorg, die eigentlich keine war, weil er den Ball eher mit der Brust als mit der Hand berührte, aber auch noch einen Elfmeter nach sich zog (1:1 Fabian Holland, 90.). Das kuriose Eigentor von Nicolai Rapp in der dritten Minute der Nachspielzeit.

"Wir wollten in Unterzahl den Punkt hier mitnehmen", so beschrieb Trainer Robert Klauß die letzten Momente einer tatsächlich noch denkwürdigen Begegnung. So durfte sich Christian Mathenia, der am Ausgleich nicht ganz unschuldig war ("Ich hätte den Ball vielleicht wegboxen müssen"), nach seinem weiten Abschlag sogar noch über einen Assist auf der anderen, der richtigen Seite freuen.

"Sehr erleichtert" sei man deshalb nach dem Schlusspfiff gewesen, sagte Mathenia in ein Mikrofon, über das Zustandekommen des 2:1-Erfolgs "kann man am Ende des Tages noch sprechen". Überzeugt hat der 1. FC Nürnberg mit seinem letzten Aufgebot bestimmt nicht, aber sich immerhin energisch gegen den Negativ-Trend gestemmt. Mathenia: "Ich bin einfach stolz auf die Mannschaft, wie sie dieses Spiel bestritten hat."

"Von Irgendjemandem da oben erhört"

Dass mit Ball erneut viele Wünsche unerfüllt blieben, konnten sie verschmerzen; was letztlich zählt sind drei eminent wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Schon sind es wieder fünf Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz, weil die Konkurrenten da unten allesamt verloren haben. "Am Ende des Tages wurden wir wohl von Irgendjemandem da oben erhört, da war das Glück auf unserer Seite", meinte Mathenia.

Anders lässt sich kaum erklären, was sich nach dem Ausgleich auf dem Darmstädter Acker ereignete. "Das ist Drama, kann auch Glück und Pech sein", glaubte Nürnbergs Trainer Klauß, "das Glück haben wir uns in den letzten Wochen erarbeitet." Dass es plötzlich derart geballt auftreten sollte, konnte wirklich niemand ahnen; im Hinspiel hatte Nicolai Trapp ebenfalls in der dritten Minute der Nachspielzeit noch das 3:2 für Darmstadt erzielt.

"Wir haben den Negativtrend gestoppt"

Das Glück brauchen sie aber wahrscheinlich, um da unten rauszuklettern. Ein Anfang ist gemacht, mehr aber auch nicht, nach nur einem Unentschieden, aber fünf Niederlagen aus den sechs Spielen davor. "Wir haben den Negativtrend gestoppt – was aber nicht heißt, dass wir automatisch in die Erfolgsspur zurückkehren", mahnte Trainer Klauß noch, den Ball jetzt bitte flachzuhalten.

Vielleicht ist das 2:1 aber ja "der Startschuss für mehr Erfolge in den nächsten Wochen." In denen es möglicherweise noch ein paar Mal so abgeht wie in der Schlussphase am Samstagnachmittag.

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