Ein Sieg muss her: Das wird für den FCN gegen Bochum wichtig

30.5.2020, 06:00 Uhr
Im Hinspiel musste sich der Club mit 1:3 in Bochum geschlagen geben.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Im Hinspiel musste sich der Club mit 1:3 in Bochum geschlagen geben.

Die Ausgangslage: Sieht weiterhin mindestens besorgniserregend aus. Mit dem 2:2 bei Jahn Regensburg konnte der 1. FC Nürnberg nicht wirklich für Entlastung sorgen, der so dringend nötige Paukenschlag war es wieder nicht. Noch dazu hatte die Leistung der Nürnberger, die auf St. Pauli zumindest spielerisch - wenn auch erfolglos - überzeugen konnten, in den letzten Spielen wieder zu wünschen übrig gelassen. Gegen Aue und in Regensburg zeigte sich der Club wieder so, wie man ihn vor der Corona-Pause kannte. Es fehlte an Ideen, Durchsetzungskraft und Kampf. Und wie so oft natürlich auch das Glück. Darauf zählt Club-Coach Jens Keller sowieso nicht, wie er in der Pressekonferenz vor der anstehenden Partie deutlich machte: "Wir müssen einen Sieg auch mal erzwingen."

Und dafür wird es Zeit. Denn der Abstieg in die 3. Liga ist schon lange nicht mehr nur der Albtraum von Pessimisten und Schwarzmalern. Die Drittklassigkeit ist zu einer nicht mehr unwahrscheinlichen Möglichkeit geworden, die Angst in die Herzen aller Cluberer säht. "Die Mannschaft ist bereit, zu lernen. Sie will und ist sich ihrer Verantwortung bewusst. Und so wird sie auch auftreten", kündigte der Trainer an. Mit einem Sieg gegen Bochum könnte der Club den Knoten endlich platzen lassen und außerdem dem VfL auf nur noch einen Punkt Abstand auf die Pelle rücken. Wie zuletzt Regensburg, steht Bochum auf dem zehnten Tabellenplatz, ein Rang, auf dem sich die Nürnberger aktuell auch deutlich lieber sehen würden. Um in der eng zusammenliegenden unteren Tabellenhälfte zumindest einen kleinen Abstand zwischen sich und die Abstiegsplätze zu bringen, wäre ein Dreier also nicht nur Gold wert, sondern eigentlich auch ein Muss.

Wer spielt? "Valentini, Margreitter und Hack waren auf dem Platz. Wir müssen noch abwarten, aber es kann sein, dass wir dadurch die eine oder andere Option mehr haben", erklärte Jens Keller in der Pressekonferenz. Vor allem Georg Margreitter und Robin Hack, die zuletzt aufgrund von Kopfschmerzen und Oberschenkelproblemen ausfielen, dürften im Gegensatz zur Partie in Regensburg gegen Bochum wieder in die Startelf rücken. Auch Felix Lohkemper, der wegen der Geburt seines ersten Kindes gefehlt hatte, könnte mal wieder von Beginn an zum Einsatz kommen. Auf Virgil Misidjan dagegen wird Keller wohl den Rest der Saison verzichten müssen, der Niederländer arbeitet noch immer in der Reha an seinem Comeback. Lukas Mühl fällt nach seiner Verletzung im Sprunggelenk ebenfalls weiter aus.


Mutmacher Ishak: Rettet er den FCN vor dem Abstieg?


Bochums Trainer Thomas Reis muss im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Holstein Kiel auf den gelbgesperrten Cristian Gamboa verzichten. Außerdem kommt es aufgrund seiner Wadenzerrung nicht zu einem Wiedersehen von Danny Blum und seinem ehemaligen Verein. Das könnte für den FCN einen Vorteil bedeuten, der Linksfuß war mit neun Treffern und zehn Torvorlagen in 25 Spielen ein wichtiger Teil der Bochumer Offensivkraft.

Die andauernde Stürmerfrage: Stellt sich diesmal vielleicht gar nicht. Zwar ist Michael Frey nach seiner Gelb-Rot-Sperre zurück und auch Adam Zrelak steht zur Verfügung, doch nach seinem Torerfolg in Regensburg bei seinem ersten Startelfeinsatz seit langem dürfte Mikael Ishak den Vortritt bekommen. Mit einer 3 von der Redaktion, einer 2,5 vom kicker und einer 2,9 von den Usern war er gegen den Jahn außerdem der beste Cluberer auf dem Platz. Was auch für ihn spricht, ist, dass Stürmer nun mal an Toren gemessen werden und weder Frey noch Zrelak auf diesem Gebiet bisher besonders überzeugen konnten.


Treffsicher, aber defensiv anfällig: Bochum im Club-Gegner-Check


Wie und wo läuft's? Bochum scheint eine Art Angstgegner für den FCN zu sein, der letzte Sieg liegt fast drei Jahre zurück. Auch die allgemeine Bilanz zeigt, dass sich der Club gegen den VfL oftmals schwer tut: Von 51 Begegnungen verloren die Nürnberger mit 25 Partien fast die Hälfte. So auch das Hinspiel in Bochum, in dem sich der Club mit 1:3 geschlagen geben musste. Wenig später musste auch Trainer Damir Canadi gehen. Ein Aus als Chef-Trainer droht Jens Keller wohl (noch) nicht, ein Dreier ist aber wohl dennoch Pflicht. Die Partie gegen Bochum wird wie gewöhnlich auf dem Pay-TV-Sender Sky Sport Bundesliga übertragen und kann auch online über SkyGo verfolgt werden. Und natürlich halten wir Sie in unserem Liveticker auf nordbayern.de auf dem Laufenden.

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