Fiktionale Saisontabelle: HC Erlangen schneidet nicht gut ab

20.4.2020, 09:53 Uhr
Der HC Erlangen abgewatscht? Dieses Foul an Antonio Metzner (links, in der Partie gegen den Bergischen HC) mag für den Saisonendspurt stehen. Für den fiktiven wohlgemerkt.

© Foto: Sportfoto Zink Der HC Erlangen abgewatscht? Dieses Foul an Antonio Metzner (links, in der Partie gegen den Bergischen HC) mag für den Saisonendspurt stehen. Für den fiktiven wohlgemerkt.

Alles andere als berauschend las sich die imaginäre Bilanz des HC Erlangen, die die Handballwoche für den derzeit einzigen bayerischen Handball-Bundesligisten errechnete. "Wir haben dazu unseren HW-Computer mit historischen und aktuellen Daten gefüttert und die restlichen sieben Spieltage durchgerechnet", hatte Olaf Bruchmann, der Chefredakteur des Magazins, die Vorgehensweise erläutert. Herausgekommen sei dabei eine "interessante und amüsante Zahlenspielerei". Die für den HCE am Ende Tabellenplatz 15 mit 22:46 Punkten ergeben hatte – zwei Ränge und vier Punkte vor den Eulen Ludwigshafen auf dem ersten Abstiegsplatz 17.

Zwei Unentschieden und viele knappe Niederlagen

Gerade mal zwei Punkte hätte das Team des Trainergespanns Michael Haaß, Kevin Schmidt und Tom Hankel demnach aus den noch ausstehenden sieben Begegnungen geholt – dank zweier Unentschieden. Ein 26:26 zu Hause gegen GWD Minden und 25:25 zum Rundenabschluss bei der HSG Nordhorn hatten die HW-Experten prognostiziert. Ansonsten hätte es nur noch – wenn auch meist knappe – Niederlagen gesetzt: 25:28 bei den Rhein-Neckar Löwen, 26:29 in Göppingen, 25:29 daheim gegen Flensburg, mit demselben Resultat wäre es von Wetzlar aus auf die Heimreise gegangen. Am deutlichsten wäre am vorletzten Spieltag die 24:29-Heimniederlage gegen Hannover-Burgdorf ausgefallen.


Erschwerte Planung: Künftiger HCE-Coach Haaß nutzt die Zeit


"So eine Statistik ist ja auch immer ein bisschen mit Augenzwinkern, mit einem Smiley zu sehen", erklärt René Selke und wirkt dabei alles andere als angespannt. Man meint, das Lächeln um die Lippen des HCE-Geschäftsführers durchs Telefon zu sehen. "So eine Fiktion soll ja auch vielleicht bewusst ein bisschen provozieren", schiebt er nach, um sich dann doch etwas ernsthafter zu positionieren: "Wenn ich mir den Trend der letzten Spiele angucke, wie wir nach dem Trainerwechsel agiert haben, war die Mannschaft auf einem sehr guten Weg zurück zu alter Stärke", ergänzt der ehemalige Torwart.

Gerade angesichts der Leistung im letzten Spiel vor der Saisonunterbrechung gegen den Bergischen HC, das die Erlanger mit 28:26 für sich entschieden hatten, habe man gesehen, zu welcher Leistung die Mannschaft imstande gewesen sei. "Deswegen muss ich sagen, hätte ich eine deutlich höhere Punktzahl prognostiziert", sagt Selke einigermaßen bestimmt.

Auch wenn es reine Spekulation sei, ob die Mannschaft am Ostersonntag "in Spielen wie gegen Flensburg eine Chance gehabt hätte zu Hause vor voller Kulisse, wie zum Beispiel gegen Berlin". Alles Spekulation, ein reiner Blick in die Glaskugel.


Aufschieben statt Antworten: Auch der HCE zweifelt


Selke persönlich glaubt, "dass wir noch wesentlich mehr Punkte geholt hätten" – zu welchem Endergebnis beziehungsweise Tabellenplatz das dann geführt hätte, sei schwer vorherzusehen. "Aber ich glaube schon, dass wir noch ein paar Plätze geklettert wären", meint Selke, ohne sich allerdings auf einen konkreten Rang festzulegen. Der langjährige Profi hält in Zeiten von Kurzarbeit und Homeoffice weiter einsam die Stellung in der ansonsten menschenleeren Geschäftsstelle des HCE, bis die Verantwortlichen von Liga und Vereinen am Montag nach ihrer Abstimmung entscheiden, ob und wie es weitergeht mit dem Spielbetrieb.

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