Klauß' FCN-Prognose: "Werden sorgenfreie Saison spielen"

11.11.2020, 15:29 Uhr
Erwartet von seiner Mannschaft, "dass die Dinge, die wir besprechen und trainieren, nicht nur eine Woche drin sind, sondern andauernd": Robert Klauß.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Erwartet von seiner Mannschaft, "dass die Dinge, die wir besprechen und trainieren, nicht nur eine Woche drin sind, sondern andauernd": Robert Klauß.

Wenigstens die Testspielbilanz seit August ist positiv, daran wird sich auch am morgigen Donnerstag nicht viel ändern. Aktuell stehen vier Siege und zwei Niederlagen für den 1. FC Nürnberg in der zugegeben relativ unbedeutenden Statistik, am Donnerstag tritt der Club zur Formüberprüfung um 14 Uhr bei der Frankfurter Eintracht an (Live-Stream bei fcn.de).

Trotz zahlreicher Absenzen bringt Robert Klauß noch zwei Mannschaften zusammen, die jeweils eine Halbzeit bekommen sollen. Durchspielen wird lediglich Ersatztorhüter Christian Früchtl, ansonsten bleiben auch den ambitionierteren Reservisten lediglich 45 Minuten Zeit, um sich zu empfehlen.

Nicht dabei sein werden Robin Hack (Magen-Darm-Grippe), Tim Handwerker (deutsche U21), Sarpreet Singh (vorübergehend freigestellt) und möglicherweise auch Georg Margreitter, der am Mittwoch mit einem leichten grippalen Infekt aufgewacht ist und eventuell pausieren muss. Aus der eigenen U21 werden Linus Rosenlöcher und Tim Latteier mit nach Frankfurt fahren.

"Weil wir bestimmte Dinge richtig machen"

Das Resultat wird Trainer Klauß, der heute vor 100 Tagen seine erste Einheit im Sportpark Valznerweiher leiten durfte, nicht sonderlich interessieren, Erkenntnisse sind erfahrungsgemäß wichtiger. Damit der Drittletzte der Zweiten Liga zeitnah die Kurve kriegt; am übernächsten Montag geht's zum VfL Osnabrück, sechs Tage später ist das Derby.

Auf die Tabelle, sagt Klauß, wird er allerdings erst nach dem zehnten Spieltag schauen, vorher fehlt ihm schlichtweg die Aussagekraft. Die Ansicht, dass nach einem Fünftel der Saison und einem Punktschnitt von eins gerade nicht viel auf eine sorgenfreie hindeutet, kann Klauß nicht teilen, im Gegenteil. "Wir werden unsere Punkte holen und wir werden eine sorgenfreie Saison spielen, definitiv", sagte er im virtuellen Pressegespräch am Mittwoch. Warum? "Weil wir im Training gut arbeiten und bestimmte Dinge richtig machen."

Konstruktiv und verärgert: Nur kurzzeitige Lernerfolge

Auch den Vorwurf, nicht gerade berauschende Auftritte seiner Elf wie zuletzt beim 1:1 gegen Düsseldorf (Klauß: "ordentlich") mitunter zu positiv zu bewerten, widersprach er energisch. In der Öffentlichkeit werde er "nicht draufhauen", sondern stets "konstruktiv aufzeigen, was gut war und was weniger gut." Was nicht ausschließt, dass es intern hin und wieder auch scheppert. "Klar und kritisch" sei die Ansprache bei Bedarf, aber eben nur hinter verschlossenen Türen.

Was Klauß langsam ärgert: Dass lediglich die in der Woche vor einem Spiel trainierten Schwerpunkte abgerufen werden und nicht die aus den Wochen davor. "Die Langfristigkeit, die bleibt noch nicht so ganz im Kopf hängen", ist Klauß aufgefallen. Ist stabiler Ballbesitz das Thema, leidet unter anderem das Defensivverhalten. Und so weiter. "Man kann nicht immer alles trainieren", sagt Klauß, der von seiner Mannschaft erwartet, "dass die Dinge, die wir besprechen und trainieren, nicht nur eine Woche drin sind, sondern andauernd, konstant."

Das Ziel? Bleibt der durchstrukturierte Gaspedal-Fußball

Fazit seiner persönlichen 100-Tage-Bilanz: "Wenn wir jede Woche das Fußball-Einmaleins wiederholen müssen, werden wir uns nicht weiterentwickeln", weiß Klauß, der seine Mannschaft in einem langwierigen Prozess wähnt. Weg vom fehleranfälligen Bremspedal-Fußball, hin zum durchstrukturierten Gaspedal-Fußball. Was dauern kann. "Zwei Drittel der Saison", prophezeit Klauß, "gehen dafür definitiv drauf."

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