Kleeblatt-Vorbereitung: "Einfach nur spielen, spielen, spielen"

13.5.2020, 18:03 Uhr
Hoch die Hände, Wochenende: Fürths Trainer Stefan Leitl fördert dieser Tage den natürlichen Spieltrieb seiner Schützlinge.

© Foto: Sportfoto Zink Hoch die Hände, Wochenende: Fürths Trainer Stefan Leitl fördert dieser Tage den natürlichen Spieltrieb seiner Schützlinge.

Möglicherweise rangiert Homeoffice irgendwann im Dezember 2020 auf einem der vorderen Plätze bei der Wahl zum Wort des Jahres. Stefan Leitl wird da nur gequält lächeln können. Für den Trainer der SpVgg Greuther Fürth war diese Zeit der persönlichen Isolation fraglos eine Herausforderung. Insofern ist die Erleichterung verständlich, dass er seit dieser Woche seinem Beruf wieder im vollen Umfang auf dem Fußballplatz nachgehen kann.

Leitl steht etwas abseits, er dirigiert, gibt ein paar Anweisungen und schmunzelt. Seine Schützlinge lassen den Ball laufen, alles sieht noch nicht ganz rund aus – was weniger an der Fitness denn am nicht vorhandenen Rhythmus liegt. Woher soll der auch kommen? Gut zweieinhalb Monate liegt der letzte Auftritt in der Liga zurück. Quasi eine Ewigkeit her, dieses 1:1 bei Holstein Kiel. Ein paar Tage später sollte sich der Hamburger SV im Ronhof einfinden, zum Topspiel am Montagabend. Bekanntlich kam alles ganz anders.


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Fürth: "Das Gefühl für Platz und Raum"

Nun bereitet sich Leitl mit seiner Mannschaft also zum zweiten Mal auf das Duell mit dem Aufstiegskandidaten vor. Wobei weniger taktische Feinheiten im Fokus der Fürther stehen. Das Grundgerüst ist längst etabliert, jeder Profi hat verinnerlicht, wie er sich im 4-4-2 mit Raute oder im 4-3-3 zu bewegen hat. Es geht vielmehr um "das Gefühl für Platz und Raum", formuliert es Leitl beinahe pathetisch klingend. Automatismen fehlen, auch die Sicherheit in den Zweikämpfen – wie gehe ich zum Ball, was kann ich riskieren?


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Fragen, die jeder Spieler am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den HSV für sich beantworten muss. Die knapp bemessenen zehn Tage zur Vorbereitung auf den Neustart können keiner Mannschaft reichen. "Alles wirst du nicht hinkriegen", ist Leitls anfängliche Skepsis längst einem allgegenwärtigen Pragmatismus gewichen: "Es ist schwierig, die Mannschaft auf die anstehende intensive Zeit in nur zehn Tagen vorzubereiten."

Im Normalfall erstreckt sich die Vorbereitung im Sommer über fünf Wochen, inklusive etlicher Testspiele und Regenerationsphasen. Aber was ist in diesen Tagen schon normal? Insofern muss sich auch Leitl der Instrumente bedienen, die ihm gerade zur Verfügung stehen. Die spezielle Psychologie eines Geisterspiels haben sie am Samstag im Stadion beim Duell Elf gegen Elf in Trikots bereits simuliert. Der Rest ist das kleinen Einmaleins eines Trainers: "Einfach nur spielen, spielen, spielen." Klingt nach Sandkasten für Profis.


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