Europameisterschaft

Mit Nürnberger Beteiligung: Hockey-Nationalteam holt EM-Silber

14.6.2021, 06:00 Uhr
Es waren umkämpfte Spiele für Justus Weigand (am Boden) und seine Nationalmannschaft.

© Frank Uijlenbroek, dpa Es waren umkämpfte Spiele für Justus Weigand (am Boden) und seine Nationalmannschaft.

Der Sonntag war nochmal anstrengend. Die Heimreise von der Europameisterschaft in Amsterdam trat Justus Weigand mit zwei Kollegen im Auto an, 300 der 500 Kilometer bis nach Hause verbrachte der 21-Jährige hinter dem Steuer. Als er wieder in Mannheim, wo er seit 2019 spielt, angekommen war, fühlte sich Weigand am Sonntagabend „sehr müde“, es waren ja anstrengende zehn Tage in den Niederlanden.

Zum Auftakt schlug die deutsche Auswahl Wales mit 8:1, es folgte ein 2:2 gegen die Niederlande und ein wildes 6:5 gegen Frankreich. Im Halbfinale besiegte die Nationalmannschaft England mit 2:1 und zog so ins Finale ein. Dort warteten am Samstag wieder die Niederlande. Bis neun Sekunden vor Schluss führte Deutschland mit 2:1, dann sprachen die Schiedsrichter den Gastgebern eine sehr umstrittene Strafecke zu.

Silber statt Gold

Ein paar Sekunden später schlug der Ball im deutschen Tor ein: 2:2. Im Penaltyschießen trafen alle vier niederländischen Schützen, während zwei deutsche vergaben. Silber statt Gold, die Enttäuschung war zunächst groß, auch wegen der Schiedsrichter-Entscheidung. „Im Endeffekt hatten wir viele Chancen und Ecken und hätten mehr Tore schießen können“, sagt Justus Weigand, der das Finale komplett von der Bank mitverfolgte.

In den vergangenen Monaten hatte der 21-Jährige, der bei der HG Nürnberg ausgebildet wurde, mit einer langwierigen Verletzung am Oberschenkel zu kämpfen. Deshalb verpasste er auch einige Spiele in der neuen Pro League und war bei der EM nur als 16. Feldspieler dabei. „Ich bin sehr froh, dass ich überhaupt dabei war“, sagt Weigand, der immer wieder ein paar Minuten spielen durfte.

Für die Olympischen Spiele in Tokio ist er als Reservespieler nominiert, der eingreifen darf, wenn sich ein anderer verletzt. Mit der Nominierung geht für den Nürnberger trotzdem ein Traum in Erfüllung, er wird bei der Eröffnungsfeier dabei sein, den Spirit von Olympia erleben und wertvolle Erfahrungen sammeln.

Es wird ein weiterer Schritt in seiner steilen Karriere sein. 2019 wurde Weigand mit der U21 Europameister, kurz darauf rückte er in die A-Nationalmannschaft auf. Im selben Sommer wechselte er nach einem Jahr beim Nürnberger HTC zum Spitzenteam Mannheimer HC. Für die Nationalmannschaft spielt der 21-Jährige seitdem regelmäßig, „wir haben in den letzten Monaten gezeigt, dass wir wieder mit den Top-Nationen mithalten können“, so Weigand. Gute Aussichten für Olympia.

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