Eigentor von Debütant Asta

0:2 schon nach 39 Minuten: Schwaches Kleeblatt verliert 1:3 in Freiburg

30.10.2021, 17:30 Uhr
Der nächste Nachmittag zum Vergessen: Fürths Torhüter Marius Funk kassierte erneut drei Gegentore.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Der nächste Nachmittag zum Vergessen: Fürths Torhüter Marius Funk kassierte erneut drei Gegentore.

Selten war der Blick auf einen weißen Din-A4-Zettel interessanter. Am Freitagnachmittag hatte die Spielvereinigung Greuther Fürth bekanntgegeben, dass sich fünf ihrer Spieler mit dem Coronavirus infiziert hatten - die Namen der fünf positiv Getesteten aber wollte der Verein vor der Abfahrt zum Auswärtsspiel in Freiburg nicht nennen. Deshalb musste der weiße A4-Zettel mit den Mannschaftsaufstellungen beider Klubs die Frage beantworten, wer dem Kleeblatt beim bislang ungeschlagenen Tabellendritten fehlen würde.

Die Antwort: Jeremy Dudziak, Maximilian Bauer, Nils Seufert, Dickson Abiama sowie Vizekapitän Sascha Burchert, der seinen 32. Geburtstag zuhause in Quarantäne feiern durfte. Mit einer auf vier Positionen veränderten Startelf und nur fünf Feldspielern auf der Ersatzbank verlor die Spielvereinigung am Ende mit 1:3 (0:2) und damit zum neunten Mal im zehnten Bundesligaspiel. Freiburg hingegen bleibt als einziger Bundesligist weiter ungeschlagen.

Das Kleeblatt begann mit einer Aufstellung, die es so bislang noch nie gab - und die es so womöglich auch nie wieder geben wird. Für den stark erkälteten Marco Meyerhöfer kam Simon Asta, der zuletzt die U20-Nationalmannschaft als Kapitän angeführt hatte, auf der rechten Abwehrseite zu seinem Bundesligadebüt für das Kleeblatt. Neben Nick Viergever verteidigte Hans Nunoo Sarpei, auf links wie gewohnt Jetro Willems. Davor kehrte Paul Seguin nach seiner Gelbsperre für Max Christiansen zurück auf den Platz und übernahm dessen Platz auf der Doppel-Sechs mit Sebastian Griesbeck.

Zu mehr Chancen kamen die Freiburger zunächst nicht

Davor übernahm Julian Green im 4-2-3-1 die Zehnerposition von Dudziak. Auf den weiteren offensiven Positionen vertraute Stefan Leitl denselben Akteuren wie zuletzt beim 1:4 in Leipzig. Jamie Leweling, Branimir Hrgota und Cedric Itten störten den Freiburger Spielaufbau früh und versuchten, den Ball möglichst weit vom eigenen Tor fernzuhalten. Das klappte zu Beginn sehr gut, erst nach acht Minuten versuchte es Vincenzo Grifo erstmals, zwei Minuten später prüfte Wooyeong Jeong Marius Funk im Fürther Tor.

Zu mehr Chancen kamen die Freiburger zunächst nicht - bis zur 20. Minute. Asta wollte eine Flanke von Lukas Höler im Strafraum zur Ecke klären, köpfte den Ball aber vollkommen unbedrängt von Freiburger Spielern unhaltbar für Funk ins eigene Tor. Das große Ziel, endlich mal zu Null zu spielen, war damit schon früh wieder unerreichbar geworden. Angetrieben von ihren Fans drückten die Freiburger sofort auf das 2:0, Yeongs Schuss konnte Funk gerade noch zur Ecke klären (21.).

Danach verflachte die Partie zunächst ein bisschen, erst in der 34. Minute ging ein Raunen durch den Strafraum, weil Höler eine Bogenlampe im Fürther Strafraum nicht mehr richtig erwischte. Um 16.08 Uhr aber war das Spiel entschieden. Freiburgs Nicolas Höfler köpfte eine Ecke von Grifo an den Pfosten, von Funks Rücken sprang der Ball zum 0:2 aus Fürther Sicht ins Tor (39.). Den entscheidenden Zweikampf hatte Sebastian Griesbeck verloren, für den der Arbeitstag kurz danach beendet war. Für ihn kam Christiansen - nach 42 Minuten. Die Höchststrafe für einen Fußballprofi.

Der zweite Durchgang begann mit einer guten Chance für die Spielvereinigung: Julian Greens Aufsetzer kam scharf in Richtung Freiburger Tor, der Ex-Fürther Mark Flekken aber konnte den Ball zur Seite lenken. Der SC schonte sich ganz offensichtlich und griff nicht mehr wirklich vehement an, nutzen konnten die Fürther das aber nicht. Abgesehen von einem unplatzierten und harmlosen Schuss von Julian Green sowie wenig später einem Versuch von Jamie Leweling brachten die Fürther offensiv nichts zustande.

Leweling schiebt in der 74. Minuten zum Anschlusstreffer ein

Nach 63 Minuten wechselte Leitl Abdourahmane Barry für den angeschlagenen Abwehrchef Nick Viergever ein, der zuvor am Knie behandelt worden war. Die Innenverteidigung bestand nun aus Sechser Sarpei sowie Barry, der zuletzt immer als rechter Verteidiger gespielt hatte. Gefährliche Situtionen ließ das Duo zunächst nicht zu - dafür wurde es wenig später auf der anderen Seite des Spielfelds aus dem Nichts gefährlich. Hrgota schlug eine präzise Flanke auf den sehr bemühten Leweling, der in der Mitte vor Flekken cool blieb und in der 74. Minuten zum Anschlusstreffer einschob.

Leitl reagierte sofort, brachte Timothy Tillman für Julian Green sowie Luca Itter für Jetro Willems. Ging da womöglich doch etwas? Nein. Kurz darauf machte Barry alle Fürther Hoffnungen auf den Ausgleich zunichte. Einen hohen Ball verlängerte er genau in den Lauf von Lukas Höler, den Funk in höchster Not von den Beinen holte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Grifo stark zum 3:1. Max Christiansen drosch einen Ball in die Zuschauerränge, die Freiburger wechselten ein paar Mal - dann war dieser für alle Fürther sehr ernüchternde Nachmittag endlich vorbei. Er endete mit der neunten Niederlage im zehnten Bundesligaspiel. Nie war ein Bundesligist schlechter.

11 Kommentare