Torwartwechsel am Sonntag

Marius Funk verletzt: Sascha Burchert steht gegen Union Berlin im Fürther Tor

10.12.2021, 14:00 Uhr
"Ich möchte, dass er seine Vorderleute coacht": Sascha Burchert soll die Fürther Defensive bei seiner Rückkehr dirigieren. 

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink "Ich möchte, dass er seine Vorderleute coacht": Sascha Burchert soll die Fürther Defensive bei seiner Rückkehr dirigieren. 

Probleme hat das Kleeblatt in dieser Saison viele. Sehr viele. Manche wurden mit jeder Woche ein bisschen schlimmer, andere waren immer da. Mal mehr, mal weniger, aber doch immer spürbar. Ein solches Problem war die Torhüterposition. Nach sechs Spieltagen entschied sich Stefan Leitl dafür, Sascha Burchert auf die Bank zu setzen und dessen langjährigem Herausforderer Marius Funk zu vertrauen.

Dieser war seiner Mannschaft in den vergangenen Wochen aber auch kein größerer Rückhalt und wirkte mit jedem Gegentor ein bisschen mehr verunsichert. Was also tun? Wieder auf Burchert setzen? Die Antwort auf diese Frage wurde dem Fürther Trainer am Donnerstag abgenommen. Als Leitl am Freitagnachmittag zur obligatorischen Pressekonferenz erschien, da sah man ihm schon vor seinen ersten Worten an, dass etwas nicht stimmt.

Leitl schwärmt von Burchert

"Wie es so ist, komme ich auch heute wieder mit schlechten Neuigkeiten, was das Personal betrifft", sagte der Trainer - und erzählte dann von einer "schweren Verletzung von Marius Funk", der sich im Training "ohne Gegnereinwirkung schwer am Knie verletzt" habe und "aller Voraussicht nach ein halbes Jahr fehlen wird". Damit kehrt Sascha Burchert nach acht Spielen auf der Bank am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) gegen Union Berlin ins Fürther Tor zurück.

Über seinen Vizekapitän und Aufstiegstorhüter sprach Stefan Leitl in höchsten Tönen. Dieser habe sich trotz seiner Degradierung "hervorragend verhalten", sei ein "absoluter Teamplayer" und "im Training sehr engagiert und konzentriert" gewesen, "immer lauernd auf seine Chance, zurückzukehren ins Tor". Diese Chance eröffnet sich ihm nun unverhofft - und Leitl hat eine klare Erwartung an den 32-Jährigen. "Ich möchte, dass er seine Kommunikation mit auf den Platz nimmt, seine Vorderleute coacht und sich auf sein eigenes Spiel und seine Stärken konzentriert."

Ansonsten müssen es auch gegen Union dieselben Spieler wie zuletzt richten, die verletzten Abwehrspieler Nick Viergever, Justin Hoogma und Gideon Jung sind noch nicht so weit. Nach dem desolaten 1:7 in Leverkusen ist Leitl mit seiner Mannschaft "sehr kritisch und hart in die Analyse gegangen, es war richtig, das so hart zu analysieren, denn die Situation ist für uns und mich sehr unbefriedigend", erzählte Leitl. "Man kann dort verlieren, aber in der Höhe ist das so nicht zu akzeptieren."

Seine Spieler hätten sich "individuell taktisch nicht gut verhalten, ich habe ganz klar die Erwartung an die Jungs gerichtet, dass wir eine andere Haltung im Spiel gegen den Ball sehen möchten", so der Trainer. Es sei schlicht nicht genug, "in Phasen auf Augenhöhe zu agieren", betonte Leitl. "Es reicht nicht, dabei zu sein, man muss uns spüren, man muss die Jungs spüren. Es geht darum, Zweikämpfe zu führen. Ein Aufsteiger muss spürbar sein, muss eklig sein, in jeder Phase des Spiels."

Natürlich besteht die Fürther Mannschaft nicht aus elf Kämpfern, sie ist vielmehr eine Ansammlung junger Männer, die gerne Fußball spielen statt arbeiten will. Das weiß auch Stefan Leitl. "Wir haben nicht die typischen Charaktere", so der Trainer, "es muss jeder lernen, Grenzen verschieben." Für den so wichtigen ersten Heimsieg der Fürther Bundesliga-Geschichte brauche es "elf beziehungsweise 15 Spieler in sehr guter Verfassung. Es darf nicht sein, dass drei, vier Spieler nicht auf ihr Niveau kommen."

Das Ziel ist klar: Stefan Leitl will "am Sonntag um 17.15 Uhr ein Lachen im Gesicht haben".

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