Nach Fein-Transfer

"Ruhig bleiben": Azzouzis Suche nach Verstärkungen fürs Kleeblatt

15.7.2021, 06:00 Uhr
Gut beschäftigt dieser Tage: Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Gut beschäftigt dieser Tage: Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi.

Rachid Azzouzi hat dieser Tage viel zu tun. Am Trainingsgelände sieht man den Fürther Sport-Geschäftsführer fast immer nur mit dem Handy am Ohr, auch am Mittwochabend in Würzburg klingelt es schon wieder in seiner Hosentasche, als er sich gerade ein paar Minuten Zeit nimmt, um über die anstrengenden vergangenen Tage zu sprechen.

Am letzten Wochenende wollte sich Azzouzi eine kleine Auszeit gönnen, doch daraus wurde nichts. Bereits am Samstag erfuhr er, natürlich am Handy, von der schweren Verletzung von Jessic Ngankam. Dem Spieler, den er schon so lange nach Fürth hatte holen wollen, dessen Verpflichtung aber erst jetzt, nach dem Aufstieg, klappte. In den Berliner Medien wurde schon kurz nach der Verletzung viel spekuliert, es drangen Interna nach draußen, die Boulevard-Zeitungen des Landes schrieben sogar einen „Reha-Zoff“ herbei, weil Hertha BSC sein Talent gerne zur Reha in Berlin hätte.

Azzouzi ist anzumerken, dass er auf diesen zusätzlichen Stress in einer ohnehin enorm stressigen Zeit sehr gut hätte verzichten können. „Wir versuchen, Dinge vertraulich zu behandeln, denn es geht um die Gesundheit eines Spielers“, sagt der Geschäftsführer. „Wichtig ist mir, dass er die OP gut überstanden hat.“

Ein anderes Thema, in das Azzouzi zuletzt sehr viel Zeit investiert hat, konnte er am Mittwochnachmittag dagegen abschließen. Das Interesse der Spielvereinigung an Adrian Fein vom FC Bayern München war schon länger bekannt, zuletzt hatte auch der 22-Jährige geäußert, dass er nach einer eher unbefriedigenden Leihe nach Eindhoven künftig sehr gerne im Fürther Trikot spielen würde.

Doch die Verhandlungen mit dem Rekordmeister zogen sich, „es müssen einfach gewisse Dinge geregelt werden“, sagt Azzouzi – unter anderem, ob die Fürther den talentierten Mittelfeldspieler kaufen oder ihn erst einmal ausleihen. Am Ende ist es eine Leihe geworden. „Das Gesamtpaket ist für die Spielvereinigung nicht zu stemmen, wenn nicht mit allen Beteiligten ein guter Kompromiss gefunden wird“, so Azzouzi – den haben sie offenbar gefunden. Der Geschäftsführer betont extra, dass es sehr gute und angenehme Gespräche mit den Münchner Verantwortlichen waren.

Wunschspieler des Trainers

Eine Kaufoption hat das Kleeblatt, anders als zuletzt bei Ngankam, nicht für Fein, „davon sind wir weit entfernt“, sagt Azzouzi, „Adrian hilft uns jetzt ein Jahr, dann sehen wir weiter.“ Das wird er tun, davon sind sie alle überzeugt, auch Stefan Leitl hatte zuletzt betont, wie gerne er den Spieler in seiner Mannschaft hätte. Jetzt hat er ihn bekommen, am Donnerstag soll Fein zum ersten Mal mit der Mannschaft trainieren – die am Mittwochabend auch das zweite Testspiel der Vorbereitung bei den Würzburger Kickers mit 0:1 verloren hat.

Eine Verstärkung für die Innenverteidigung zeichnet sich derweil noch nicht ab. Azzouzi macht das aber nicht nervös. „Wir müssen einfach ruhig bleiben“, betont er, der gesamte Transfermarkt sei ja noch wenig in Bewegung – „und in der Nahrungskette stehen wir als Spielvereinigung ganz unten.“ Optimal ist die Situation natürlich nicht, das weiß auch er, in Würzburg verteidigte abermals Sechser Hans Nunoo Sarpei in der Innenverteidigung.

„Jeder hätte gerne, dass die Mannschaft zum ersten Training steht“, sagt Azzouzi. Beim Kleeblatt tut sie das mit Ausnahme der Abwehrkette inzwischen, neben einem oder zwei Innenverteidigern soll auch noch ein weiterer Linksverteidiger kommen, die Suche aber ist schwer. Die anstrengende Arbeit geht also weiter.

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