"Widerlich": Morddrohung gegen Club-Spieler Behrens und Mühl

7.3.2020, 08:35 Uhr
Bislang Unbekannte haben Drohbotschaften gegen Lukas Mühl und Hanno Behrens verbreitet.

© Sportfoto Zink/DaMa Bislang Unbekannte haben Drohbotschaften gegen Lukas Mühl und Hanno Behrens verbreitet.

Um welche Botschaften und Bebilderungen es konkret geht, blieb zunächst unklar - aus ermittlungstaktischen Gründen, wie der Club mit Verweis auf die Polizei in einer Pressemitteilung erklärt. Die Aufkleber seien am Rande des Hannover-Spiels an mehreren Orten mit Club-Bezug angebracht worden, etwa auf dem Service-Center am Max-Morlock-Stadion. Es waren jedoch drastische Nachrichten, konkret gerichtet gegen zwei Spieler des 1. FC Nürnberg. Nach Informationen des Fußball-Fachmagazins kicker soll es sich dabei um Hanno Behrens und Lukas Mühl handeln. 

"Wir verurteilen diese widerliche und geschmacklose Aktion aufs Schärfste", sagt Robert Palikuca, "und werden alles dafür tun, die Verursacher zur Rechenschaft zu ziehen". 


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Noch am Freitag stellte der Verein deshalb Strafanzeige bei der Polizei. Die Ermittler gehen derzeit von der Tat einer einzelner oder einiger weniger Personen aus. Die Spurensicherung hat das Material sowie weitere Beweise bereits sichergestellt. Auch durch die Hilfe verschiedener Fangruppierungen, darunter der Ultras Nürnberg 1994, seien sämtliche Aufkleber bereits abgenommen worden.

"Die Spieler, die es betrifft, wussten das", sagt Club-Pressesprecher Christian Bönig, man habe aber nicht die komplette Mannschaft informiert. "Sie wollten dennoch spielen." Es gebe erste Hinweise und Indizien, denen die Polizei derzeit nachgeht, so Bönig. 

"Das sind enorme Drohungen" 

Auch Jens Keller zeigte sich nach den Vorfällen in der Mixed-Zone geschockt. "Es ist schon Wahnsinn, in welcher Welt wir mittlerweile leben. Was man alles mitmachen muss, wenn man in der Öffentlichkeit steht", sagte der Club-Trainer, der von einer schwierigen Situation für die Spieler sprach. "Ich hoffe mal nicht, dass es die Mannschaft 70 Minuten so beschäftigt hat. Es ist trotzdem einfach bedauerlich, dass wir so weit gekommen sind." Keller geht von einer Aktion aus, die wohl von langer Hand geplant war. "Das ist nicht nur ein Angriff, das sind enorme Drohungen."

Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise auf die Aktion und oder die Täter geben können, sich zu melden. Hinweise nehmen alle Dienststellen sowie der Kriminaldauerdienst unter der Telefonnummer 0911 2112 3333 entgegen.


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