Mehr Flugverbindungen ab Nürnberg

Corendon Airlines: Club-Flieger bekommt eine Schwester

11.11.2021, 10:48 Uhr
Der Club-Flieger ist am Albrecht Dürer Airport Nürnberg stationiert. 

© Sportfoto Zink/Daniel Marr Der Club-Flieger ist am Albrecht Dürer Airport Nürnberg stationiert. 

Die Maschine von Antalya nach Nürnberg war pünktlich. Dass die rot-weiß lackierte Boeing 737-800 im Zeitplan ist, ist nicht immer selbstverständlich. Denn der Flieger sorgt hin und wieder für Verspätungen. Der Grund: Fans und Einheimische machen gern Selfies vor dem Flugzeug, das den Schriftzug "1. FC Nürnberg" trägt. Das könne schon mal für kurze Verzögerungen sorgen, sagt Thomas Braun, Repräsentant von Corendon Airlines in Deutschland, lächelnd.

Eine Delegation der Airline war gestern Mittag in Nürnberg gelandet. Corendon will die Präsenz am Albrecht Dürer Airport ausbauen. Dazu gehört, dass nun neben dem Club-Flieger eine zweite Boeing 737-800 in Nürnberg stationiert ist.

Damit ist es möglich, mehr Ziele nonstop anzufliegen. Und das macht sich bereits im aktuellen Winterflugplan bemerkbar. An drei Tagen pro Woche geht es auf die Kanaren. Während Tickets nach Spanien diesen Sommer nur mäßig gebucht wurden, sei die Nachfrage nach Reisen auf die Kanaren in den Wintermonaten wieder gestiegen, so Thomas Braun. Ungeachtet der Pandemie baute die Airline ihr Angebot aus und steuert nun auch Funchal auf Madeira an. Ob die Flugzeuge aber tatsächlich kontinuierlich über den Winter ausgelastet sein werden, ist derzeit völlig offen. "Urlauber buchen kurzfristig. Im Schnitt entscheiden sie sich zwei bis drei Woche vor Reisebeginn für einen Flug", so Braun.

23 statt 15 Ziele

Trotz der ungewissen Zukunft planen die Verantwortlichen nicht nur für den Winter, sondern auch für die kommenden Pfingst- und Sommerferien mit 23 Zielen und bis zu 50 Flügen pro Woche. Im Sommer 2021 waren es 15 Ziele.

Corendon wurde 2005 in Antalya gegründet. Weitere Firmensitze befinden sich in Amsterdam und Malta. Rund 1350 Mitarbeiter hat die Airline. Die Hälfte davon ist im Cockpit beziehungsweise in der Kabine tätig.

Seit 2019 ist Corendon am Nürnberger Flughafen und Werbepartner des 1. FC Nürnberg. Nachdem Germania und Air Berlin aufgeben mussten, übernahm Corendon teilweise deren Strecken. Zur Flotte gehören vor allem Flugzeuge des Typs Boeing 737-800 – ein typisches Mittelstreckenflugzeug in der kommerziellen Passagierluftfahrt. Außerdem hat die Airline neue Flugzeuge bestellt. Drei Boeing 737-Max sollen die Flotte verstärken.

Damit setzt das Unternehmen auf Wachstum - trotz unsicherer Prognosen für die Reisebranche. Corendon hat laut eigenen Angaben 2019/2020 einen Umsatz von 650 Millionen Euro erwirtschaftet. 2021 habe man 60 bis 70 Prozent dieses Umsatzes erreicht, so Thomas Braun. Staatliche Corona-Hilfen, wie sie in Deutschland geflossen seien, habe die türkische Airline nicht bezogen. Ziel für 2022 sei, den Umsatz auf knapp über eine Milliarde Euro zu steigern. Dennoch werde es dauern, die Verluste der Pandemie zu kompensieren. Braun rechnet damit, dass dies fünf Jahre in Anspruch nehmen könnte.

"Corendon ist ein starker Partner", so Geschäftsführer Michael Hupe. Die Airline könne aufgrund der beiden stationierten Flugzeuge in Nischen vorstoßen und sich so von anderen Airlines abheben. Zusammen mit klassischen Urlaubs-Destinationen könne man verhindern, dass Passagiere zu Flughäfen in Oberbayern oder Hessen abwandern.

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