"Nicht mit uns": Kritik an möglichem Stellenabbau bei Siemens Energy

7.9.2020, 17:05 Uhr
Vor der Abspaltung von Siemens Energy kommt heftige Kritik auf.

© Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa Vor der Abspaltung von Siemens Energy kommt heftige Kritik auf.

Wie geht es weiter bei Siemens Energy? Kurz vor der Abspaltung vom Mutterkonzern hagelt es Kritik von Betriebsrat und IG Metall, nachdem Gerüchte über mögliche Standortschließungen und großvolumige Sparprogramme die Runde machen.

Befeuert werden diese Gerüchte durch Äußerungen von Christian Bruch, Vorstandsvorsitzender von Siemens Energy. So hatte der Ex-Linde-Manager gegenüber der Süddeutschen Zeitung den Abbau von Personal nicht ausgeschlossen. Wörtlich sagte Bruch: "Ob wir künftig weniger Menschen beschäftigen, kann ich (...) heute noch nicht sagen." Ähnlich hatte sich Maria Ferraro, Finanzvorstand bei Siemens Energy, geäußert.

"Dass das Management mit uns noch nicht über Abbau- und Schließungspläne gesprochen hat, diese nun aber bereits über die Medien öffentlich macht, sind wohl Anzeichen, dass ein neuer Ton unsere Sozialpartnerschaft bestimmt", empörte sich jüngst die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Erlangen, Lisa Mongs, in einer Pressemitteilung.


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"Ich bin bitter enttäuscht von den Presseveröffentlichungen im Vorfeld", so der Betriebsratsvorsitzende Manfred Bäreis von Siemens Energy Erlangen bei einer Webkonferenz. Diese Veröffentlichungen hätten die Belegschaft verunsichert. Bäreis kündigte an, die IG Metall geschlossen beim Kampf gegen Stellenabbau und den Versuch, Standorte zu schließen, zu unterstützten: "Mit uns ist so was nicht zu machen." Ähnlich äußerte sich Robert Kensbock, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats.

Kritisiert wurde von den Arbeitnehmervertretern auch, dass die Ausgründung Siemens Energy kein Vertragspartner von Radolfzell II ist. In dem Abkommen hat Siemens unter anderem zugesagt, keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen.

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