Spielwarenmesse: Verdirbt das Coronavirus die Besucherbilanz?

31.1.2020, 15:48 Uhr
Auf der Spielwarenmesse sind die Veranstalter sehr entspannt, weil man "alles getan habe, was zum Schutz der Gäste habe tun können."

© Michael Matejka, NNZ Auf der Spielwarenmesse sind die Veranstalter sehr entspannt, weil man "alles getan habe, was zum Schutz der Gäste habe tun können."

Eva-Maria Kusch, Pressesprecherin der Spielwaren-Fachhandelsorganisation Vedes, sieht momentan keinen Einbruch der Besucherzahlen: "Ich persönlich habe nicht das Gefühl, dass auf der Messe insgesamt weniger los ist. Im Gegenteil."

Eine Ausnahme allerdings gebe es: In der Mehrbranchen-Halle 11, in der sich der Gemeinschaftsstand "Best of China International Pavilion" mit 125 Ausstellern aus dem Reich der Mitte befindet, gehe es spürbar ruhiger zu.

Spielwarenmesse: Zahlen erst am Sonntag

Die Vedes selbst – die Organisation zählt 700 Mitgliedsfirmen in Deutschland und Europa – habe beim Ticket-Vorverkauf für die Messe keinen Rückgang verbucht, so Kusch weiter: "Wir liegen auf Vorjahresniveau."


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Spielwarenmesse-Chef Ernst Kick erklärte zur Halbzeit der Weltleitschau, die seit Mittwoch läuft und am Sonntag endet, auf Nachfrage der Nürnberger Nachrichten: "Der internationale Anteil an Besuchern ist gestiegen. Wir gehen davon aus, dass wir im Grundsatz Zahlen erreichen werden, die sich auf Vorjahresniveau bewegen."

Wie die Fachbesucherbilanz letztlich aussieht, dazu gibt es erst am letzten Messetag konkrete Zahlen. Zur Spielwarenmesse 2019 - sie ist die mit Abstand größte Schau der internationalen Branche - waren rund 67.000 Händler und Einkäufer aus dem In- und Ausland gepilgert.

Bei der Neuheitenschau, die traditionell am Vortag der Messeeröffnung stattfindet, hatte Kick auf die Frage, ob ihn das Coronavirus umtreibt, gegenüber den Nürnberger Nachrichten erklärt: "Ich bin sehr entspannt, und zwar einfach deshalb, weil wir alles getan haben, was wir zum Schutz unserer Gäste haben tun können."

So wurde zum Beispiel die Zahl der Desinfektionsstationen um 25 auf über 70 erhöht, ein Arzt ist vor Ort. Ohnehin sei man grundsätzlich vorbereitet, "weil wir mit der Spielwarenmesse zeitlich ja immer in der Grippe-Saison unterwegs sind".


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Kick hatte weiter erklärt, er gehe davon aus, dass dieses Jahr etwas weniger Fachbesucher aus China zu Weltleitschau kommen. Allerdings nicht allein wegen des Virus, sondern auch wegen des Neujahrsfestes im Reich der Mitte, das terminlich diesmal mit der Spielwarenmesse zusammenfällt. Zur Weltleitschau 2019 waren den Angaben zufolge aus China rund 1500 Einkäufer und Händler nach Nürnberg gekommen.

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